MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

OPTIMA: Erste globale Treat-to-Target-Studie beim EULAR vorgestellt

Einsatz von Humira® bei Patienten mit früher RA kann Langzeitergebnisse optimieren

 

Wiesbaden/London (29. Juni 2011) — Auf dem diesjährigen Kongress der Europäischen Rheumaliga (EULAR) wurden die Ergebnisse der OPTIMA-Studie präsentiert. OPTIMA ist die erste globale Studie, in der anhand verschiedener therapeutischer Strategien der bestmögliche Ansatz für die Behandlung von Patienten mit früher rheumatoider Arthritis (RA) untersucht wurde. Sie lief über insgesamt 78 Wochen, schloss 1.032 Patienten ein und belegte die Relevanz des frühen Einsatzes gezielter Behandlungsprotokolle. So erreichten Patienten, die eine Kombination aus Adalimumab und MTX erhielten, eine bessere Krankheitskontrolle und eine geringere radiologische Progression als Patienten, die nur MTX erhielten.1

 

Die OPTIMA-Studie (Optimal Protocol for Treatment Initiation With Methotrexate and Adalimumab) befasste sich mit einer besonders praxisrelevanten Herausforderung, der Rheumatologen im Alltag gegenüberstehen: Zu erkennen, wann eine Behandlung fortgeführt oder auch umgestellt werden sollte, um die Erkrankung optimal zu kontrollieren. Das Vorgehen bei OPTIMA entspricht dem so genannten Treat-to-Target-Ansatz. Das bedeutet, bei Nichterreichen eines festgelegten Therapieziels innerhalb eines bestimmten Zeitraums wird die Therapie rasch angepasst. „Die Fortsetzung einer erfolglosen Therapie ist für den Patienten verlorene Zeit, denn unwirksam behandelte Krankheitsschübe können irreversible Schäden verursachen“, sagt Prof. Ulf Müller-Ladner, Leiter der Abteilung Rheumatologie und klinische Immunologie, Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim und Prüfarzt der OPTIMA-Studie. „OPTIMA zeigt, dass die gezielte Therapieanpassung gemäß der Treat-to-Target-Grundsätze und der EULAR-Empfehlungen sowie eine frühe therapeutische Intervention mit Adalimumab das weitere Fortschreiten der Erkrankung verhindern können.“

 

 

Treat-to-Target in der OPTIMA-Studie: Erste Auswertung nach 26 Wochen

 

OPTIMA war eine Studie mit zwei Behandlungsperioden. Sie umfasste 1.032 MTX-naive RA-Patienten ab 18 Jahren mit einer mittleren Erkrankungsdauer von weniger als fünf Monaten. In der ersten Behandlungsperiode wurden die Patienten in zwei Gruppen randomisiert und erhielten entweder Adalimumab plus MTX oder Plazebo plus MTX über 26 Wochen. Ziel war ein DAS28 < 3,2 (Low Disease Activity Score, LDAS) nach 22 und 26 Wochen. Dies erreichten nahezu doppelt so viele Patienten des Adalimumab-Arms (44 %) gegenüber jenen des Plazebo-Arms (24 %).

 

 

Zweite Studienperiode: Neue Randomisierung bei Adalimumab-Respondern

 

Die Patienten des Adalimumab-Arms, die das Behandlungsziel nach 26 Wochen erreicht hatten, wurden anschließend randomisiert und erhielten über die folgenden 52 Wochen entweder Plazebo plus MTX (Behandlungsarm 1, n=112) oder weiterhin die Kombinationstherapie (Behandlungsarm 2, n=105). Patienten des initialen MTX- plus Plazebo-Arms mit einer geringen Krankheitsaktivität nach 22 und 26 Wochen bekamen weiter verblindet eine MTX-Monotherapie (Behandlungsarm 4). Alle Patienten, die nach 22 und 26 Wochen keinen LDAS < 3,2 aufwiesen, wurden ab diesem Zeitpunkt offen mit Adalimumab plus MTX behandelt (Behandlungsarme 3 und 5). Primärer Endpunkt dieser zweiten Behandlungsperiode war ein kombiniertes Ansprechen aus LDAS (DAS28 < 3,2) und keiner radiologisch sichtbaren Progression (Veränderung des mTSS < 0,5) bei Patienten, die weiterhin die Kombinationsbehand-lung erhielten gegenüber den Patienten unter durchgängiger MTX-Monotherapie (Behandlungsarme 2 und 4).

 

Nach den abschließenden 78 Wochen erreichten signifikant mehr Patienten unter kontinuierlicher Adalimumab- plus MTX-Gabe den primären Endpunkt (70 %) als Patienten, die von Beginn an mit Plazebo plus MTX behandelt worden waren (55 %, p=0,02).

 

Bei den Patienten, die in den Wochen 22 und 26 keinen LDAS aufwiesen und deshalb bis Woche 78 zusätzlich zu MTX Adalimumab bekamen, war die Hemmung der radiologischen Progression und die Verbesserung der klinischen Ergebnisse zur Woche 52, also nach 26 Wochen Behandlung mit Adalimumab plus MTX, vergleichbar mit den entsprechenden Ergebnissen der Patienten, die in Periode 1 mit Adalimumab plus MTX behandelt worden waren. Ca. 18 % dieser Patienten zeigten jedoch eine starke radiologische Progression und hätten von einer früheren Therapie mit Adalimumab plus MTX profitiert.

 

Darüber hinaus wurde in der Studie die Wirkung der kontinuierlichen Kombinationstherapie mit dem Absetzen von Adalimumab nach Zielerreichung zu den Wochen 22 und 26 verglichen (Behandlungsarme 1 und 2). Die mittleren klinischen, radiologischen und funktionalen Therapieerfolge waren in beiden Gruppen vergleichbar, allerdings war der Anteil der Patienten, die einen DAS28 < 2,6 erreichten, bei den weiterhin mit Adalimumab plus MTX behandelten Patienten höher als bei jenen Patienten, bei denen Adalimumab abgesetzt worden war.

 

 

Fazit der Studie

 

Die Daten der ersten globalen Treat-to-Target-Studie OPTIMA belegen, dass mit Adalimumab optimale Therapieergebnisse erreicht werden können. Zum einen erreichten fast doppelt so viele Patienten, die eine Kombinationstherapie aus Adalimumab plus MTX erhielten, bereits nach 22 und 26 Wochen eine niedrigere Krankheitsaktivität als Patienten unter MTX-Monotherapie. Zum anderen konnte der Therapieerfolg über weitere 52 Wochen aufrecht erhalten werden: Nach Studienabschluss waren mehr Patienten, die durchgängig die Kombinationstherapie erhalten hatten, in klinischer Remission. Dies deutet darauf hin, dass sich die Weiterbehandlung mit Adalimumab plus MTX bei Patienten mit früher rheumatoider Arthritis günstig auswirken kann. Darüber hinaus zeigen die Daten, dass nach unzureichendem Ansprechen auf MTX durch die rasche Ergänzung von Adalimumab optimale Therapieergebnisse möglich sind. Um die Erkenntnisse der OPTIMA-Studie langfristig zu bestätigen und jene Patienten zu identifizieren, bei denen ein therapeutischer Erfolg ohne Biologika möglich ist, sind jedoch weitere Studien nötig. „Die Daten aus OPTIMA bzw. Treat-to-Target-Studien werden einen signifikanten Einfluss auf künftige Therapieempfehlungen bei früher rheumatoider Arthritis haben“, schlussfolgerte Müller-Ladner.

 

 

Über Abbott

 

Abbott ist ein breit aufgestelltes, weltweit tätiges Gesundheitsunternehmen, das sich auf die Erforschung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Arzneimitteln und medizinischen Produkten einschließlich Ernährung, Medizintechnik und Diagnostika konzentriert. Das Unternehmen beschäftigt nahezu 90.000 Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte in mehr als 130 Ländern. In Deutschland ist Abbott mit mehr als 5.000 Mitarbeitern an seinem Hauptsitz in Wiesbaden sowie den Standorten in Ludwigshafen, Wetzlar, Rangendingen, Ettlingen, Hannover und Neustadt am Rübenberge vertreten.

 

 

Quelle

 

  • 1 Smolen JS et al. Poster THU0243, EULAR, 2011.

 


 

Quelle: Abbott Deutschland, 29.06.2011 (Weber Shandwick) (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…