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Epilepsie bei Kindern
Erzieher und Lehrer durch Informationen stärken
Leipzig (14. Juli 2015) – Epilepsie ist für Kinder und ihre Eltern eine belastende Erkrankung. Bei einem Drittel der Epilepsiepatienten treten trotz der Verwendung von Arzneimitteln Anfälle auf. Häufig sind Notfallmedikamente erforderlich, um die Anfälle zu beenden. Wichtig ist, dass diese zügig angewendet werden. Da die Kinder tagsüber im Kindergarten oder in der Schule sind, müssen auch Erzieher und Lehrer wissen, was zu tun ist. Eine Gruppe von Forschern aus dem Universitätsklinikum und der Universität Leipzig hat sich des Themas angenommen. Ihre Befragung von Erziehern und Lehrern ergab: Das Grundwissen ist vorhanden. Aber besonders im Bereich der Anwendung von Notfallarzneimitteln gibt es Informationsbedarf.
Ihre Bestandsaufnahme haben die Wissenschaftler aus Kinderklinik, Klinischer Pharmazie und Biologiedidaktik der Universität Leipzig jüngst in der renommierten Fachzeitschrift "Archives of Disease in Childhood" publiziert (doi:10.1136/archdischild-2015-308306). In einem weiteren Schritt wollen sie Maßnahmen entwickeln, um die Sicherheit der Arzneimitteltherapie zu verbessern. Das Vorhaben zählt zu jenen Kooperationsprojekten, die im heute in Leipzig gegründeten Zentrum für Arzneimittelsicherheit gebündelt werden.
In einer Befragung von fast 1250 Lehrern und Erziehern kamen wichtige Erkenntnisse zu Tage: Es wurde deutlich, dass ein Grundwissen zur Erkrankung und medikamentösen Dauer- und Notfallbehandlung einer Epilepsie bei einem Großteil der Befragten vorhanden ist. "Jedoch sind das Erscheinungsbild der Erkrankung und die Anwendung der Arzneimittel in ihrer Komplexität nur wenigen Pädagogen bekannt", sagt Thilo Bertsche, Professor für Klinische Pharmazie an der Universität Leipzig.
Besonders im Bereich der Anwendung von Notfallarzneimitteln bestehen Unklarheiten. "Dabei kann deren rasche Anwendung bei einem Anfall für die Gesundheit des Kindes von nachhaltiger Bedeutung sein. Dass immer noch veraltete Notfallmaßnahmen wie das Einführen eines festen Gegenstandes zwischen die Zähne kursieren, ist ein wichtiges Indiz dafür, dass eine konstruktive Unterstützung der Pädagogen auf diesem Gebiet wichtig ist", betont Astrid Bertsche, Oberärztin am Sozialpädiatrischen Zentrum der Universitätskinderklinik.
Auch die unklare Rechtslage bei Medikamentengabe durch medizinisch nicht geschultes Personal wurde von den befragten Pädagogen als belastend empfunden. "Erfreulich war, dass die Erzieher und Lehrer eine große Bereitschaft zeigten, sich weiteres Wissen anzueignen, um epilepsiekranken Kindern zu helfen", sagt Jörg Zabel, Professor für Biologiedidaktik. So wünschten sich über 90 Prozent der Befragten zusätzliche Informationen, insbesondere im Rahmen einer Schulung.
Weitere Informationen
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http://adc.bmj.com/content/early/2015/06/25/archdischild-2015-308306.Abstract zur Fachveröffentlichung
Quelle: Universität Leipzig, 14.07.2015 (tB).