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Erfolg der Darmkrebstherapie wird vorhersagbar
Darmstadt (15. September 2008) – Ab sofort kann der Antikörper Cetuximab in Kombination mit Chemotherapie bei circa 60 Prozent aller Darmkrebspatienten, die bereits Metastasen haben, in jeder Therapielinie eingesetzt werden – sowohl sofort, wenn die Krebsableger entdeckt worden sind, als auch, wenn bereits mehrere Therapien die Metastasen nicht dauerhaft in Schach halten konnten. Anhand eines Biomarkers kann dabei bereits vor Behandlungsbeginn der wahrscheinliche Therapieerfolg vorhergesagt werden.
Biomarker sind Zellstrukturen, deren Zustand Auskunft darüber geben kann, ob ein Patient auf eine Therapie anspricht oder nicht. Bei Darmkrebs wurde kürzlich der Biomarker KRAS als Indikator identifiziert, der entweder normal ("Wildtyp") oder unnormal ("mutiert") sein kann. Internationale Studien haben gezeigt, dass die Bestimmung des KRAS-Zustandes eine Vorhersage über die Wirksamkeit einer gegen den Wachstumsfaktorrezeptor gerichteten Therapie – wie Cetuximab – ermöglicht.
Deshalb hat die Europäische Arzneimittelagentur EMEA im Juli 2008 die bereits bestehende Zulassung von Cetuximab zur Darmkrebstherapie ausgeweitet: Ab jetzt kann der Antikörper in Kombination mit verschiedenen Chemotherapien bei Patienten, die den KRAS-Wildtyp und bereits Metastasen haben, in allen Therapielinien eingesetzt werden. Darüber hinaus können Patienten Cetuximab auch ohne Chemotherapie erhalten, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Zwei wissenschaftliche Studien, die im Juni auf dem weltweit größten internationalen Krebskongress (American Society for Clinical Oncology, ASCO) vorgestellt wurden, dienten als Grundlage für die Zulassungserweiterung: Es konnte gezeigt werden, dass knapp 40 Prozent mehr Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tumor auf die Kombinationstherapie von Cetuximab und Chemotherapie ansprachen als auf eine Chemotherapie allein.
Die Bestimmung des KRAS-Zustandes wird in den Laboren spezialisierter Zentren durchgeführt. Anhand einer Gewebeprobe des Tumors kann mit biochemischen Methoden der KRAS-Status ermittelt werden. Der KRAS-Test sollte möglichst früh im Therapieablauf durchgeführt werden, denn nur so kann gewährleistet werden, dass ein Patient mit KRAS-Wildtyp schnellstens die für ihn bestmögliche und maßgeschneiderte Therapie erhält.
Abb. Der Antikörper Cetuximab bindet spezifisch an den EGF-Rezeptor.
Quelle: Presseinformation der Firma Merck Serono vom 15.09.2008 (IntraMedic).