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Erster Kandidat für einen Tuberkulose-Impfstoff geht in die klinische Prüfung
Neue Wege gegen Tuberkulose
Berlin (12. September 2008) – Ein deutsches Forschungsbündnis zur Entwicklung von Impfstoffen bringt mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) einen neuen Tuberkulose-Impfstoff in die klinische Prüfung. Im Rahmen der Impfstoff-Initiative fördert das BMBF den schnellen Transfer von Ergebnissen der Grundlagenforschung in die Produktion neuer Impfstoffe. Dafür stellt das Bundesforschungsministerium der Vakzine Projekt Management GmbH (VPM) von 2001 bis 2010 25,6 Millionen Euro zur Verfügung. Die VPM organisiert und finanziert bundesweit die präklinische und klinische Entwicklung von Impfstoffen. Hierfür erwirbt sie Schutzrechte an vielversprechenden Impfstoffkandidaten aus deutschen Laboratorien und steuert deren Entwicklung bis zur weiteren Veräußerung an industrielle Partner.
Diese Woche ging in Neuss der erste Tuberkulose-Impfstoff aus ihrem Portfolio in die klinische Prüfung an freiwilligen Probanden. Der Lebendimpfstoff wurde mit einem Gen aus anderen Bakterien so verändert, dass er die körpereigene Abwehr besser stimuliert. Die wissenschaftliche Basis hierfür wurde am Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie erarbeitet. Zur Identifizierung von solch aussichtsreichen Impfstoffkandidaten in Deutschland wurde zu Beginn der BMBF-Förderung eine Landkarte der Impfstoffforschung mit den dazugehörigen Technologien zur Erforschung und Entwicklung von Impfstoffen erstellt und 2006 aktualisiert.
Weltweit stellen Infektionskrankheiten zusammen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache dar. Auch für die westlichen Industrieländer sind Krankheiten wie Tuberkulose, AIDS und Hepatitis, sowie neu auftretende Erreger und Erregerformen eine Bedrohung: Bakterien werden resistent gegen Antibiotika, die Impfmüdigkeit nimmt zu und Fernreisen fördern die Ausbreitung von Infektionskrankheiten rund um den Globus. Mit der Impfstoff-Initiative leistet das Bundesministerium für Bildung und Forschung darüber hinaus aber auch einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung armutsbedingter Krankheiten in Entwicklungsländern.
Quelle: Presseinformation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 12.09.2008 (tB).