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Tausendster Patient im Register für Juvenile Idiopathische Arthritis (JIA)

Etanercept erzielt frühe und dauerhafte Remission bei Kindern mit JIA

Münster / München (13. September 2008). Eine Behandlung mit dem TNF a -Rezeptor Etanercept (Enbrel®) erzielt bei der Hälfte der Kinder mit einer Juvenilen Idiopathischen Arthritis (JIA) eine langfristige Remission, d. h. einen Krankheits­stillstand. Dies wird eindrücklich durch eine aktuelle Auswertung des deutschen Enbrel® JIA-Registers bestätigt, die auf einer Veranstaltung anlässlich der 104. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in München vorgestellt wurde. [1] Das bundesweit einzigartige Register, in das vor kurzem der 1.000 pädiatrische Patient eingeschlossen werden konnte, bestätigt darüber hinaus die langfristige Sicherheit und gute Verträglichkeit von Etanercept bei Kindern.

Ziel der Behandlung der JIA ist heute die Remission, um den Kindern eine altersgerechte Entwicklung ohne Schmerzen und Funktionseinschränkungen zu ermöglichen. Für Kinder ab vier Jahren steht dafür der individuell dosierbare und gut steuerbare TNF a -Rezeptor Etanercept als einzig zugelassene Behandlungsoption zur Verfügung. Professor Dr. Gerd Horneff, Asklepios Klinik Sankt Augustin, betonte: „Mit Etanercept werden wir in hohem Maße der Forderung nach einer Remission gerecht. Die aktuelle Auswertung des deutschen Enbrel® JIA-Registers [2] zeigt, dass die Hälfte der jungen Patienten (n=909) unter der Therapie mit Etanercept eine frühe und dauerhafte Remission erreichen: Nach zwölf Monaten besteht eine „vollständige Kontrolle“ ihrer Erkrankung und nach
24 Monaten befindet sich die Hälfte der Kinder in anhaltender Remission. Besonders häufig konnten wir einen Krankheitsstillstand bei Patienten erzielen, die zu Beginn der Therapie eine kürzere Krankheitsdauer und eine geringere Krankheitsaktivität aufwiesen.“

Sicher und wirksam – Etanercept in der Kinderrheumatologie

Dass eine frühzeitige Behandlung mit Etanercept bei Kindern auch langfristig sicher und gut verträglich ist, machte Horneff anhand aktueller Daten von Lovell et al. [3] deutlich: In der Untersuchung wurden Kinder bis zu acht Jahre lang kontinuierlich mit Etanercept behandelt. Dabei blieb die Rate an unerwünschten Wirkungen über den gesamten Beobachtungszeitraum gleich niedrig, die Rate schwerer Infektionen unter der Therapie war in dieser Untersuchung sogar geringer als in vorangegangenen Studien an Erwachsenen. Es wurden keine Malignitäten oder Lymphome beobachtet.

Die gute Verträglichkeit bestätigen auch die Daten des Enbrel® JIA-Registers: Nur fünf Prozent der pädiatrischen Patienten brechen die Therapie wegen Unverträglichkeiten ab2. Horneff betonte: „Die Daten dieses Registers sind besonders wertvoll, da im Gegensatz zu kontrollierten Studien die Zahl der eingeschlossen Patienten wesentlich höher ist und so auch seltene Nebenwirkungen und Risiken erfasst werden. Darüber hinaus werden die Daten im Register unter „Real-life“-Bedingungen gewonnen, es gibt also keine Limitationen beispielsweise hinsichtlich der Auswahl der Patienten oder Co-Medikationen.“

Langzeitdokumentation mit dem JuMBO-Register

Das Enbrel® JIA-Register besteht seit dem Jahr 2000, bisher konnten mehr als 1.000 Patienten eingeschlossen werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Patienten unter Biologics im Vergleich zur Therapie mit Methotrexat gelegt. Doch hat jeder dritte in das Register eingeschlossene Patient die kinderrheumatologische Betreuung inzwischen aus Altersgründen verlassen. Martina Niewerth vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin erklärte: „Deshalb wird jetzt ein Folgeregister JuMBO (Juvenile Arthritis – Methotrexat / Biologics long-term Observation) etabliert. Damit möchten wir die weitere Beobachtung der JIA-Patienten im Erwachsenenalter sicherstellen. In JuMBO sollen möglichst alle zuvor im Kinderregister erfassten Patienten nach Erreichen des Erwachsenenalters über mindestens fünf Jahre weiter begleitet werden.“

Juvenile Idiopathische Arthritis

In Deutschland sind etwa 15.000 Kinder von einer JIA (Juvenilen Idiopathischen Arthritis) betroffen. Die JIA ist die häufigste chronisch entzündlich-rheumatische Systemerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Betroffene leiden unter schmerzhaften Schwellungen, Ergüssen, Druckempfindlichkeit und Bewegungseinschränkungen. Der Verlauf der Erkrankung ähnelt dem der Rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen, der Zerstörungsprozess der Gelenke setzt jedoch sehr viel früher ein. Um eine irreversible Schädigung der Gelenke zu vermeiden, ist deshalb eine frühzeitige und effektive Therapie wichtig.

 

Quelle: Pressefrühstück der Firma Wyeth anlässlich der 104. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin: „Der 1.000 Patient im Enbrel ® JIA-Register – langfristige Remission mit Etanercept bei Juveniler Idiopathischer Arthritis“, 13. September 2008, München (3K – Agentur für Kommunikation) (tB).



[1] Pressefrühstück anlässlich der 104. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin: „Der 1.000 Patient im Enbrel ® JIA-Register – langfristige Remission mit Etanercept bei Juveniler Idiopathischer Arthritis“, 13. September 2008, München

[2] Horneff G et al.: Complete control of disease activity and remission induced by treatment with Etanercept in juvenile idiopathic arthritis: Data of the German registry on 909 JIA patients. OP-0062, Eular 2008

[3] Lovell DJ et al.: Safety of over 8 years of continuous etanercept therapy in patients with juvenile rheumatoid arthritis. Arthritis & Rheumatism 2008; 58:1496-504

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