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Evangelische Krankenhäuser fordern Nachhaltigkeit in der Gesundheitspolitik
Kein weiterer Personalabbau – Patient steht im Mittelpunkt
Berlin (24. September 2008) – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter evangelische Krankenhäuser gehen morgen für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße. Sie demonstrieren vor allem gegen weiteren Personalabbau, der eindeutig zu Lasten der Patienten geht. Dies nicht zuletzt, weil er die Mitarbeitenden unter wachsenden Druck durch nicht mehr hinnehmbare Arbeitsverdichtung bringt. Obwohl der Ernst der Lage parteiübergreifend längst bekannt ist – und von den christlichen Krankenhäusern immer wieder dargelegt wurde – fehlt bisher der politische Wille der Bundesregierung, hier wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen. Das aktuell diskutierte 3-Milliarden-Paket ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die anhaltend unzureichende Finanzierung ihrer Leistungen nötigt die Krankenhausträger seit langem dazu, die notwendigen Kostensenkungen in erheblichem Umfang im Personalbereich umzusetzen. Die daraus resultierende „Arbeitsverdichtung“- also Mehrarbeit für den einzelnen bei gleichbleibenden Zeitressourcen – für das ärztliche und pflegerische Personal wirkt sich spürbar auf die Qualität der Patientenversorgung aus. Dass die Kliniken weiterhin Kosten, die vom System nicht abgedeckt oder erstattet werden, zu Lasten des Personals ausgleichen, kann weder den Beschäftigen noch den Patienten zugemutet werden.
Evangelische Krankenhäuser messen der Beziehungsdimension heilenden Handelns einen hohen Stellenwert bei. Längst aber stehen die Qualität und der humane oder personale Charakter medizinisch-pflegerischen Handelns auf dem Spiel!
Die jahrelange Budgetierung ohne Berücksichtigung erwiesener Wirtschaftlichkeit der Betriebsführung sowie der Qualität der Leistungserbringung führte zu einer allgemeinen Unterfinanzierung. Insbesondere freigemeinnützige und kirchliche Krankenhäuser waren gezwungen, zur Finanzierung ihrer Betriebskosten Eigenkapital einzusetzen. Das hatte negative Folgen für die Finanzierung notwendiger Investitionen, aber auch für ihr Rating. Als Folge einer insgesamt verfehlten Kostendämpfungspolitik erwirtschaften ein Drittel der Krankenhäuser ein negatives Betriebsergebnis.
Die Unterfinanzierung der Krankenhäuser und eine – durch Studien belegbare – absehbare weitere Talfahrt können und dürfen nicht weiter bestritten werden. Die bisherigen Vorschläge der Politik sind keine ausreichende Hilfe zur nachhaltigen Finanzierung der Krankenhäuser und zum Erhalt einer flächendeckenden Krankenhausversorgung. Das Diakonische Werk der EKD und der DEKV haben bereits im Frühsommer gegenüber der Politik konkrete Vorschläge für eine nachhaltige Verbesserung der Situation eingebracht.
Nachhaltigkeit in der Gesundheitspolitik, Verlässlichkeit und Angemessenheit in der Krankenhausfinanzierung, Planungssicherheit und Entscheidungsfreiheit über den Einsatz der Mittel sind ihre Forderungen. Dafür gehen die Mitarbeitenden jetzt auf die Straße.
Diese gemeinsame Pressemitteilung wurde von Diakonischen Werk der EKD und dem Deutschen Evangelischen Krankenhausverband zeitgleich veröffentlicht.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Diakonischen Werkes der Evangelische Kirche in Deutschland und des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbands vom 24.09.2008.