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Langzeitstudie: Zunahme an Verhaltensauffälligkeiten, vor allem bei Jungen

Extrem lange Väter-Arbeitszeiten schaden Kindern

 

Berlin (22. August 2013) – Wenn Väter extrem lange Arbeitszeiten haben, wirkt sich das negativ auf die gesundheitliche und soziale Entwicklung von Söhnen aus. Das zeigt eine Studie im Journal of Marriage and Family von Jianghong Li, Forscherin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, und vier australischen Koautoren.

 

Die Langzeitstudie basiert auf Daten von mehr als 1.400 Kindern im australischen Bundesstaat Western Australia. Dort arbeiten fast 19 Prozent der Väter während der Phase, in der ihre Kinder fünf Jahre alt sind, 55 und mehr Stunden pro Woche. Wenn die Kinder acht Jahre alt sind, sind 20 Prozent der australischen Väter so lange bei der Arbeit.

Söhne dieser Väter werden später sehr viel häufiger verhaltensauffällig oder aggressiv als Söhne, deren Väter weniger arbeiten. Auf Töchter haben außerordentlich lange Arbeitszeiten der Väter keinen merklichen Einfluss. Die Arbeitszeiten der Mütter haben offenbar keine negativen Auswirkungen auf die Kinder, stellen die Forscher fest, auch wenn die Vergleichsgruppe extrem lang arbeitender Mütter sehr klein ist und allgemeine Schlüsse daher noch nicht daraus gezogen werden können.

Australien ist kein Einzelfall. In vielen Ländern gibt es ähnliche Entwicklungen in der Arbeitswelt. In Deutschland sind 15 Prozent der Väter von Kindern im Alter von drei bis vier Jahren 55 und mehr Stunden pro Woche bei der Arbeit, wie die Zahlen des Sozio-oekonomischen Panels von 2011 zeigen.

Die Studie basiert auf Daten der Western Australian Pregnancy Cohort Study, auch bekannt als Raine Study (http://www.rainestudy.org.au/). Diese Langzeituntersuchung verfolgt die Entwicklung von Kleinstkindern, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in deren weiterem Lebensverlauf.

 

 

  • Sarah Johnson, Jianghong Li, Garth Kendall, Lyndall Strazdins, Peter Jacoby. Mothers’ and Fathers’ Work Hours, Child Gender and Behavior in Middle Childhood. Journal of Marriage and Family, 2013, 75: 56-74.

 


 

Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH, 22.08.2013 (tB).

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