Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs profitieren von fast drei zusätzlichen Monaten ohne Krankheitsfortschritt
Basel, Schweiz (30. Mai 2008, ots/PRNewswire) – Neue Ergebnisse, die während des jährlichen Treffens der Amerikanischen Gesellschaft für Klinische Onkologie (American Society for Clinical Oncology Annual Meeting – ASCO) präsentiert wurden, belegen, dass Herceptin Frauen mit fortgeschrittenem (metastatischem) HER2-positiven Brustkrebs zu einem längeren Leben ohne Krebsprogression verhilft. Die abschliessende Analyse der randomisierten Phase-III-Studie GBG26 zeigte, dass Herceptin auch weiterhin bei den Frauen wirkte, die eine zusätzliche Behandlung benötigten, nachdem der Krebs während einer vorangegangenen Behandlung mit Herceptin fortgeschritten war.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie:
- Herceptin mit Xeloda verlängerte die Überlebensdauer ohne Krebsprogression um fast 3 Monate, verglichen mit
Chemotherapie ohneZusatzbehandlungen (Zeitspanne zur Progression von 5,6 auf 8,2 Monate verlängert). - Durch die fortgesetzte Behandlung mit Herceptin konnte die Ansprechrate der Patientinnen auf die Behandlung
ausserdem von 27,0 % auf 48,0 % fast verdoppelt werden.
GBG26(1) ist die erste randomisierte Phase-III-Studie mit Herceptin bei Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs, die zusätzliche Behandlungen der fortgeschrittenen Krankheit benötigen, und bei denen Herceptin ein Teil der Erstbehandlung war. Die Studie stützt die Annahme, dass Herceptin bei allen Krankheitsstadien wirksam ist und bestätigt die Stellung als Behandlungsbasis für HER2-positiven Brustkrebs.
Der leitende Forscher, Prof. von Minckwitz von der Frauenklinik der Universität Frankfurt (Deutschland) und Geschäftsführer der German Breast Group, erklärte: "Es freut mich, dass Trastuzumab bei Frauen, bei denen ein aggressiver HER2-positiver Brustkrebs fortschreitet, weiter wirksam bleibt. Die Ergebnisse der Studie GBG26 bestätigen, dass Trastuzumab in Kombination mit einer anderen Chemotherapie auch nach der Progression auf den Krebs abzielt und diesen schrumpft."
Leider ist es so, dass sich die Krankheit bei der Mehrheit der Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs nach der ersten Behandlung weiter ausbreitet und die Patientinnen voraussichtlich mehrere (oder verschiedene) Arten von Folgebehandlungen erhalten werden. Trotzdem bleibt fortgeschrittener Brustkrebs gegenwärtig eine unheilbare Krankheit. Deshalb befasste sich die Studie GBG26 mit einer wichtigen Frage: Haben die Patientinnen, bei denen die Erkrankung fortgeschritten ist, einen Vorteil von der erneuten Behandlung mit Herceptin?
William M. Burns, CEO der Pharmaceutical Division von Roche in Basel in der Schweiz, antwortete: "Die GBG26-Studie bekräftigt die bereits vorhandenen Beweise, dass Herceptin die Überlebenszeit bei allen Stadien von HER2-positivem Brustkrebs verlängert. Die Ergebnisse geben den Patientinnen neue Hoffnung, deren Brustkrebs schwierig zu behandeln ist."
Die Beweise häufen sich, dass Herceptin eine Behandlungsbasis für Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs ist. Die Studie GBG26 hat dazu beigetragen. Herceptin wirkt durch Aktivierung des körpereigenen Immunsystems zur gezielten Krebszerstörung sowie durch HER2-Unterdrückung.
Informationen zu GBG26
GBG26 ist eine randomisierte Phase-III-Studie zur Behandlung mit Herceptin bei Patientinnen mit HER2-positivem, metastatischem Brustkrebs, die Folgebehandlungen benötigen.
Frauen mit HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem oder metastatischem Brustkrebs, die bereits Herceptin zusammen mit oder ohne Chemotherapie als Erstbehandlung erhalten haben, wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und entweder mit Herceptin (alle 3 Wochen 6 mg/pro Kg Körpergewicht) und Xeloda (2500 mg/m2, Tag 1-14, q21) oder nur mit Xeloda behandelt. Der primäre Endpunkt war die Zeitperiode bis zur Progression. Die Schlussanalyse wurde aufgrund der Daten von 156 Patientinnen durchgeführt. GBG26 zeigte eine gute Herzverträglichkeit. Die Zeitspanne zur Progression (TTP) erhöhte sich von 5,6 Monaten (nur Xeloda) auf 8,2 Monate (Herceptin plus Xeloda). Der p-Wert betrug p=0,034.
Literatur
-
von Minckwitz et al. ASCO 2008 Poster Nr. 6, Abstract Nr. 1025
-
Weltgesundheitsbehörde, http://www.who.int/cancer/detection/breastcancer/en/
-
Ferlay J, et al., GLOBOCAN 2002. Cancer Incidence, Mortality and Prevalence Worldwide. IARC CancerBase Nr. 5, Version 2.0. IARCPress, Lyon, 2004. 2004
Quelle: Presseinformation von ots, news aktuell GmbH (30.05.2008).