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Fortschritte in der zementierten Endoprothetik
Heraeus steht für Sicherheit und lange Standzeiten
Berlin (3. Oktober 2006) – Der Operationserfolg in der Endoprothetik wird an der Standzeit der Prothese gemessen. Ob Hüfte, Knie oder Schulter ‑ die Basis für eine lange Lebensdauer von Implantaten ist ihre feste und sichere Verankerung im Knochen. Dazu werden immer häufiger spezielle Knochenzemente verwendet. Diese dienen darüber hinaus als Träger für pharmazeutische Wirkstoffe. So schützt etwa der Zusatz von Antibiotika das Implantat zuverlässig vor Infektionen. Aus modernen orthopädischen Operationssälen sind Knochenzemente deshalb nicht mehr wegzudenken. Viele Patienten leben 15 Jahre und länger mit einer zementierten Prothese.
Vor 47 Jahren wurde der erste Knochenzement in Deutschland zugelassen: PALACOS® von Heraeus. Die Entwicklung basierte auf einem Patent von 1943 für die Kalthärtung von formbarer Zementmasse aus Polymetylmethacrylat (PMMA). Nachdem Sir John Charnley 1958 den dauerhaften Hüftgelenkersatz entwickelt hatte, traten der Knochenzement PALACOS® und das künstliche Hüftgelenk ihren Siegeszug an.
Klinische Studien belegen lange Standzeiten Wie wichtig die Zementqualität für die Standzeit der Prothese ist, zeigen jahrzehntelange Studien aus Skandinavien. In der so genannten Schwedenstudie wurden seit 1976 mehr als 200.000 Erstimplantationen von Kunstgelenken erfasst. Das Ergebnis: PALACOS® hat in der zementierten Endoprothetik bis heute das geringste Revisionsrisiko. Verglichen mit anderen Knochenzementen war das Risiko einer Lockerung bzw. Infektion mit PALACOS®um bis zu 50 Prozent niedriger (1).
Qualität und Sicherheit wie bei Arzneimitteln
Das Herstellungsverfahren von Knochenzementen ist kompliziert und erfordert höchste Präzision. „Geringste Abweichungen in Zementqualität, Zementmischung und Applikation können die Eigenschaften des Zementes entscheidend verändern und die Standzeit der Prothese erheblich beeinflussen" weiß der Dortmunder Unfallchirurg Prof. Dr. Hans-Ulrich Langendorff. Für den sicheren Einsatz in der Klinik sollten Knochenzemente deshalb nach bewährten Produktionsverfahren hergestellt werden. So denkt man auch bei Heraeus. Obwohl Knochenzement als Medizinprodukt eingestuft ist, überwacht Heraeus die Produktion seiner Knochenzemente wie ein Arzneimittel ‑ und das seit Jahrzehnten. Somit gilt PALACOS®, der Knochenzement von Heraeus, gestern wie heute als „Golden Standard" in der zementierten Endoprothetik.
Lange Standzeiten ‑ die Zementiertechnik entscheidet
Die Lebensdauer einer zementierten Endoprothese ist aber nicht nur eine Frage der Qualität von Prothese und Knochenzement. Die angewendete Zementiertechnik spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle (2). Hier gab es seit der Einführung von Knochenzementen eine stetige Weiterentwicklung. Das Ziel: Die optimale Verzahnung von Zement und Knochen und die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Zementes. Die Knochenbett-Reinigung mit Pulse-Lavage-Systemen, das Setzen eines Markraumsperrers, das Mischen des Zementes unter Vakuum und die retrograde Zementapplikation mit anschließender Druckbeaufschlagung gelten inzwischen als unverzichtbare Bestandteile der modernen Zementiertechnik. Dies zeigen auch die Daten im Schwedischen Hüftregister: Implantate weisen merklich höhere Standzeiten auf, wenn die moderne Zementiertechnik angewendet wird (3). Jeder dieser Schritte gewährleistet eine Reduktion des Revisionsrisikos wegen aseptischer Prothesenlockerung (4).
Fortschritt braucht Fortbildung ‑ die PALACADEMY®
Da sich die Zementiertechnik ständig weiter entwickelt, sind Operateur und Fachpersonal im OP angehalten, sich mit den neuen Verfahren vertraut zu machen. Dazu ist von allen Beteiligten umfassendes Wissen und Routine gefragt: Von den Grundkenntnissen der jeweiligen Fachgruppe bis hin zu fachübergreifendem Kenntnissen rund um das Thema Endoprothetik. Hier setzt Heraeus mit der PALACADEMY® auf gezielte Fortbildungen für Chirurgen und Orthopäden, Krankenhausapotheker und OP-Fachpersonal. In Deutschland läuft die PALACADEMY® bereits auf Hochtouren: Die ersten Veranstaltungen für OP-Fachpersonal werden bereits absolviert. Die ersten Fortbildungen für Chirurgen, Orthopäden und Krankenhausapotheker werden ab Ende Oktober stattfinden. Doch auch in England ist man inzwischen begeistert vom Fortbildungskonzept der PALACADEMY®. Die erste Fortbildungsveranstaltung für OP-Fachpersonal aus England am PALACOS®-Produktionsstandort in Deutschland sorgte für Begeisterung. Nicht nur bei den Teilnehmern, auch bei der Assoziation for Perioperative Practice (AfPP). Dort plant man die Zertifizierung der Kurse der PALACADEMYe für das englische OP-Fachpersonal.
Online‑Fortbildung ‑ virtuelles Lernen für realen Erfolg
Neben Seminaren und Workshops in klassischen Schulungsveranstaltungen sind Fortbildungskurse inzwischen auch im Internet verfügbar. Der große Vorteil: Man kann sie zu jeder Zeit an jedem Ort nutzen. So auch die Onlineversion der PALACADEMY® ‑ in Deutsch und in Englisch. Das Lern- und Wissensportal sponsored by Heraeus, bietet dem OP-Fachpersonal ab Oktober umfassende Informationen zur modernen Zementiertechnik ‑ unterstützt durch zahlreiche Bilder, erläuternde Videos und 3D-Animationen.
In interaktiven Kursabschnitten lassen sich Routineaufgaben aus dem OP einfach am Bildschirm lösen. In verschiedenen Lernmodulen trainieren die Teilnehmer die richtige Anwendung von Knochenzementen ‑ in der Erst-Versorgung wie auch in der Revisions-OP. In Kombination mit Veranstaltungen, Workshops und Vorträgen bringt die Online-PALACADEMY® Routine im Umgang mit der modernen Zementiertechnik. Schon im kommenden Jahr sollen auch Chirurgen und Orthopäden spezielle Module in der Online-PALACADEMY® nutzen können. – www.palacos.org oder www.Palacademy.net
Heraeus: Der Konzern Der Edelmetall‑ und Technologiekonzern Heraeus mit Sitz in Hanau ist ein weltweit tätiges Familienunternehmen in den Bereichen Edelmetalle, Medizin‑ und Dentalprodukte, Sensoren, Quarzglas und Speziallichtquellen. Mit einem Umsatz von 9,5 Milliarden Euro in 2005 und weltweit mehr als 10.600 Mitarbeitern in über 100 Tochter‑ und Beteiligungsgesellschaften gehört Heraeus seit mehr als 150 Jahren zu den führenden Unternehmen in den Bereichen Edelmetalle und Werkstofftechnik.
Heraeus Medical: Ein Teil des Heraeus Konzerns. Innerhalb des Heraeus Konzern ist Heraeus Medical ein junges Tochterunternehmen. Seit 2004 sind hier Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Kundenservice für die bewährten Knochenzemente aus dem Hause Heraeus zusammengeführt. Knochenzemente werden zur Verankerung von Endoprothesen im Knochen verwendet. Zu den Kernprodukten zählen neben dem europaweit marktführenden Knochenzement PALACOS® auch Produkte und Lösungen im Umfeld moderner Zementiertechnik sowie Biomaterialien in der Orthopädie und Chirurgie. PALACOS® gilt im Markt als Golden Standard mit über 40 jähriger Entwicklungs- und Herstellungserfahrung.
Literatur
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Malchau H. et al: Prognosis of Total Hip Rreplacement; Dep. Of Orthopedics Univ. Göteborg, Schweden 2002.
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Mulroy RD, Harris WH. The effect of improved cementing techniques an component loosening in total hip replacement. An 11‑year radiographic review. J Bone Joint Surg 1990; 72:757‑760.
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Malchau H., et al.: Prognose der totalen Hüftarthroplastik. Institut für Orthopädie Universität Göteborg, Schweden 2000, S13.
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Malchau H, Herberts P: Prognosis of total hip replacement in Sweden: Revision and re‑revision rate in THR. 65th Annual Meeting of the American Academy of Orthopaedic Surgeons. New Orleans, USA: 19‑23 Feb. 1998.
Quelle: Veranstaltung der Firma Heraeus Medical zum Thema „Renaissance der Zementverankerung in primärer und Revisions-Hüftendoprothetik“ am 03.10.2006 in Berlin (accente communikation).