G-BA

Qualitätsreport 2011 gibt Überblick zur Behandlungsqualität in Krankenhäusern

 

Berlin (16. August 2012) – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am Donnerstag die Veröffentlichung des jährlich erscheinenden Qualitätsreports beschlossen, den das Göttinger Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH (AQUA-Institut, Institution nach § 137a SGB V) in dessen Auftrag erstellt hat. Der Qualitätsreport bietet einen umfassenden Überblick über die Behandlungs- und Ergebnisqualität zu ausgewählten medizinischen und pflegerischen Leistungen in deutschen Krankenhäusern, indem er die von Experten der Bundesfachgruppen kommentierten Ergebnisse zusammenfasst.

 

Im Jahr 2011 haben 1.666 Krankenhäuser am Verfahren der einrichtungsübergreifenden stationären Qualitätssicherung teilgenommen. Das Spektrum der insgesamt 30 Leistungsbereiche reicht von der Cholezystektomie (Gallenblasenentfernung) über Knie- und Hüftendoprothesenversorgung, Mammachirurgie (operative Behandlung von Brustkrebs), Organtransplantationen, Neu- und Frühgeborenenversorgung bis hin zur Dekubitusprophylaxe (Vorbeugung des Wundliegens). Der Qualitätsreport 2011 kann ab Mitte September auf den Internetseiten des AQUA-Instituts unter www.sqg.de/themen/qualitaetsreport heruntergeladen oder dort als Druckexemplar bestellt werden.

 

Insgesamt wurden rund vier Millionen Datensätze zu 430 Qualitätsindikatoren erhoben. „Unser Verfahren der Krankenhausvergleiche auf Basis von Qualitätsindikatoren ist nun seit 10 Jahren flächendeckend etabliert und einzigartig im internationalen Vergleich“, sagte Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied im G-BA und Vorsitzende des Unterausschusses Qualitätssicherung, am Donnerstag in Berlin.

 

Über alle Leistungsbereiche hinweg betrachtet sind die Ergebnisse im Erfassungsjahr 2011 im Durchschnitt von gleichbleibend guter Qualität. Im Vergleich mit den Ergebnissen des Jahres 2010 weisen 42 Indikatoren auf eine Verbesserung der Versorgung hin. So hat zum Beispiel die Anzahl der Hörtests bei Neugeborenen zugenommen. Allerdings gibt es auch sieben Qualitätsindikatoren, die sich verschlechtert haben, oder Leistungsbereiche mit besonderem Handlungsbedarf trotz statistisch unauffälliger Gesamtergebnisse. Besonderer Handlungsbedarf besteht zum Beispiel bei der Versorgung von hüftgelenksnaher Femurfraktur (hüftgelenksnaher Knochenbruch des Oberschenkelhalses). Hier sind 244 Krankenhäuser negativ aufgefallen, weil Patientinnen und Patienten länger als 48 Stunden auf die notwendige Operation warten mussten. Mit auffälligen Krankenhäusern werden als ein fester Bestandteil des Verfahrens im Rahmen des sogenannten strukturierten Dialogs konkrete Zielvereinbarungen zur Verbesserung der Qualität geschlossen.

 

„Die Versorgungsrelevanz einer Qualitätssicherungsmaßnahme steht und fällt mit der Identifizierung von konkreten Verbesserungspotentialen“, so Klakow-Franck. Zum Beispiel sprächen sich die Experten der Bundesfachgruppe Cholezystektomie wegen der stark verkürzten Liegezeiten dringend für die Entwicklung eines Follow-up-Verfahrens aus, das die Betrachtung des Behandlungsverlaufs und der Ergebnisse über den Krankenhausaufenthalt hinaus über einen bestimmten Zeitraum hinweg ermöglicht. „Damit haben wir das AQUA-Institut bereits beauftragt“, so Klakow-Franck weiter. „Das Follow-up-Verfahren wird verstärkt auf der Nutzung von ohnehin verfügbaren Routinedaten basieren. Solche Verfahren sind auch für die Knie- und Hüftendoprothesenversorgung in Vorbereitung.“

 

 

AQUA-Institut

Das AQUA-Institut ist ein wissenschaftliches Dienstleistungsunternehmen, das sich auf Qualitätsförderungsprojekte im Gesundheitswesen spezialisiert hat. Seit Ende des Jahres 2009 führt AQUA (Institution nach § 137a SGB V) im Auftrag des G-BA neben weiteren Aufgaben die Qualitätssicherung im stationären Bereich durch.

 

 

Qualitätssicherungskonferenz 2012

Wie im Vorjahr veranstaltet der G-BA auch 2012 eine Fachkonferenz, bei der unter anderem die Ergebnisse und Konsequenzen der ambulanten, stationären und sektorenübergreifenden Qualitätssicherung in der medizinischen Versorgung dargestellt und diskutiert werden. Die 4. Qualitätssicherungskonferenz des G-BA findet am 27. September 2012 in Berlin statt. Das Programm ist auf der Website des G-BA unter http://www.g-ba.de/institution/service/veranstaltungen/qskonferenzen/ einsehbar.

 


 

Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA), 16.08.2012 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…