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Gefahr durch Katheter eindämmen
Experten drängen darauf, das Risiko von Gefäßkatheter-assoziierten Infektionen zu senken
Bremen (17. Februar 2011) – Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen sind gefährlich, häufig – und vermeidbar. Das zeigten die Vorträge der drei Referenten auf dem BD-Satellitensymposium „Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen – Schicksal oder lösbares Problem?“, das anlässlich des 21. Symposiums Intensivmedizin + Intensivpflege am 17. Februar 2011 in Bremen stattfand. In Deutschland erkranken jährlich bis zu 600.000 Menschen an Krankenhaus-Infektionen. Bis zu 15.000 sterben nach Angaben der Bundesregierung daran. Gefäßkatheter spielen hierbei eine herausragende Rolle, denn sie überbrücken für Keime eine natürliche Barriere: die Haut. 5.000 Patienten sterben in Deutschland jährlich an Katheter-assoziierten Infektionen. Dem Gesundheitswesen entsteht jährlich ein Schaden von bis zu 80 Millionen Euro allein durch infizierte zentrale Venenkatheter.
„Katheter-assoziierte Infektionen werden in vielen Kliniken immer noch als unvermeidbar und schicksalhaft hingenommen“, kritisiert Prof. Dr. Heinrich K. Geiss, der den Bereich Hygiene und Infektiologie der RHÖNKLINIKUM AG leitet. „Die Kliniken haben die Möglichkeit, die Folgekosten von Infektionen einzudämmen und ihrer ethischen Verpflichtung gegenüber dem Patienten gerecht zu werden“, so Prof. Geiss. Über Prävalenzstudien sollten die Kliniken Daten zu den Infektionen in ihrem Hause erheben, entsprechende Maßnahmenpakete entwickeln und sie umsetzen. Diese so genannten „catheter care bundles“ hätten in den USA dafür gesorgt, dass sich die Zahl der Katheter-assoziierten Infektionen in vielen großen Kliniken gegen Null entwickelt hat.
„Dafür“, so Geiss, „muss die Klinikleitung die erforderlichen Prioritäten setzen. Das ist essenziell für das Risikomanagement. Schulungen und eine erhöhte Aufmerksamkeit müssen von oben erwünscht sein und aktiv gefördert werden.“
Dieter Hart, Professor für Zivil-, Wirtschafts-, Handels- und Gesellschaftsrecht und Medizinrechtler an der Universität Bremen, wies auf das Haftungsrisiko hin, das einer Klinik entstehen kann. Gemäß § 135a SGB V seien Kliniken und Praxen zum Qualitäts- und Risikomanagement verpflichtet. Es gelte eine Pflicht zur Risikovorsorge. Diese Verpflichtung sei Gegenstand der arzthaftungsrechtlichen Organisationshaftung. Dabei betonte Hart: „Der haftungsrechtliche Grundsatz lautet: ‚Wer zum Risikomanagement verpflichtet ist, muss es auch pflegen‘“. Klage ein Patient gegen ein Krankenhaus oder eine Praxis, müsse die Institution gegebenenfalls nachweisen, dass die Organisation fehlerfrei funktioniert habe und der Fehler nicht Ursache für den Schaden geworden sei.
Wie eine Klinik die Patientensicherheit steigern kann, beschrieb Anke Bessel-Dietrich, Pflegedienstleiterin an der Wesermarsch-Klinik in Nordenham. Die Klinik schulte und motivierte alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gleichzeitig setzten die Verantwortlichen auf neue Instrumente, die die positiven Eigenschaften des Kathetermaterials erhalten, und standardisierten die Arbeitsabläufe.
Die Experten waren sich einig, dass die akuten Gefahren Gefäßkatheter-assoziierter Infektionen allgemein bekannt sind, dass es aber an einer flächendeckenden, konsequenten Umsetzung mangele.
„Das Klinikmanagement hat die Pflicht, die Gesundheit der Patienten ganz oben anzustellen. Dann erst kommen die zusätzlichen Kosten für Schulungen und Sicherheitsinstrumente in Betracht – denen zudem die Folgekosten für Behandlung von Krankenhausinfektionen als auch von Langzeitschäden bei den Patienten gegenübergestellt werden müssen“, resümiert Prof. Geiss.
Über BD
BD, eines der weltweit führenden Medizintechnologie-Unternehmen, produziert und vertreibt medizinische Einmalartikel, Gerätesysteme und Reagenzien mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung von Menschen in aller Welt zu verbessern. BD entwickelt Lösungen, mit denen Antibiotika-Therapie und Arzneimittelverabreichung verbessert, die Diagnose von Infektionskrankheiten und Krebserkrankungen schneller und sicherer und die Erforschung und Entdeckung neuer Medikamente und Impfstoffe vorangetrieben werden. Auf diese Weise trägt BD maßgeblich zur Bekämpfung vieler Krankheiten bei, von denen Menschen auf der ganzen Welt bedroht sind.
BD wurde 1897 gegründet und hat seinen Sitz in Franklin Lakes, New Jersey. Das Unternehmen beschäftigt heute weltweit ca. 29.000 Mitarbeiter in rund 50 Ländern. BD versorgt Patienten, Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen, Privat- und Forschungslabore und die Industrie.
Mehr über BD erfahren Sie im Internet auf www.bd.com
Download
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Gefäßkatheter-assoziierte Infeltionen:
Infektionen.pdf (6.21 MB)
Quelle: Symposium der Firma Becton Dickinson zum Thema „Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen – Schicksal oder lösbares Problem?“ am 17.02.2011 in Bremen (ipse Communication) (tB).