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Europäische Umfrage
Gefahr einer febrilen Neutropenie ist vielen Chemotherapiepatienten nicht bewusst
Brüssel, Belgien (12. Februar 2010) – Febrile Neutropenie (FN) ist eine gefährliche Komplikation bei Chemotherapie, die mit einem erhöhten Infektionsrisiko einhergeht, das bei Chemotherapiepatienten lebensbedrohlich sein kann. Zudem müssen die Patienten oft stationär aufgenommen werden und/oder die geplante Dosis der Chemotherapie muss verringert werden. Wie eine Zwischenauswertung einer europaweiten Umfrage bei Chemotherapiepatienten und Pflegepersonal zeigt, unterschätzen Patienten diese Gefahr, während die Pflegenden sich dessen deutlich bewusst sind. Es ist wichtig, dass Patienten über die Anzeichen und Auswirkungen von FN aufgeklärt sind und den Pflegenden kommt hier eine entscheidende Rolle zu.
Bei einer Neutropenie liegt eine anormal erniedrigte Anzahl weißer Blutkörperchen (Neutrophile) vor, die für die Infektabwehr zuständig sind. Kommt Fieber dazu, spricht man von febriler Neutopenie (FN). Die von AMGEN unterstützte Umfrage „Preventing Febrile Neutropenia (FN) – Staying on Track with Chemotherapy“ (Febrile Neutropenie verhindern – die Chemotherapie fortsetzen) sollte das Bewusstsein für FN und derzeitige Strategien zur Prävention von Neutropenie und FN bei Patienten und den Pflegenden untersuchen. In mehreren europäischen Ländern wurden Pflegekräfte und Patienten befragt, wie diese den Einfluss von FN auf die Chemotherapieregime und die Lebensqualität der Patienten wahrnehmen. Außerdem stand die Frage, wie und wann eine Infektion bei Krebspatienten behandelt wird, sowie das Bewusstsein für und die Prävention von FN im Mittelpunkt der Umfrage. Auch Häufigkeit und Inhalt von Gesprächen von Pflegekräften mit Patienten über ihr Infektionsrisiko sollten ermittelt werden. Ziel der Umfrage war es besonders, Verständnislücken zwischen Krebspatienten und medizinischem Pflegepersonal aufzudecken. Erste Zwischenergebnisse der Studie basierend auf den Angaben von 300 Patienten und 157 Pflegekräften wurden auf der Veranstaltung präsentiert.
Die Umfrage zeigt, dass Infektionen aufgrund von Neutropenien bei Chemotherapiepatienten häufig sind und eine nicht unerhebliche Anzahl Patienten stationär aufgenommen wird. Außerdem wurde deutlich, dass Neutropenie und Infektionen während der Chemotherapie Patienten beunruhigen und belasten. Patienten, die eine Infektion durchgemacht hatten, gaben an, dass diese ihre Lebensqualität genauso stark beeinflusst hatte wie Haarverlust, Gewichtsverlust und Hautveränderungen während der Therapie.
Wie oft vorbeugende medikamentöse Maßnahmen gegen eine Neutropenie ergriffen werden, schwankt innerhalb Europas deutlich. Durch eine solche medikamentöse Prophylaxe einer Neutropenie durch hämatopoetische Wachstumsfaktoren (G-CSF) kann die geplante und notwendige Dosisintensität einer Chemotherapie beibehalten werden. Am häufigsten werden prophylaktische Maßnahmen in Italien und Großbritannien ergriffen, am seltensten in Schweden, Deutschland und Österreich.
Als sehr wichtige Maßnahmen zur Verhütung einer FN wurden im Rahmen der Umfrage die gründliche Information der Patienten über Neutropenie und FN, ihre negativen Auswirkungen auf den Therapieverlauf, die Notwendigkeit einer stationären Aufnahme und die starke Beeinträchtigung der Lebensqualität durch eine FN sowie die Aufklärung des einzelnen Patienten über das jeweilige individuelle Risiko in Gesprächen oder durch Informationsbroschüren genannt.
Die endgültigen Ergebnisse dieser wichtigen Untersuchung, die dazu beiträgt, Kommunikationslücken zwischen Pflegenden und Patienten zu erkennen, werden in Kürze international vorgestellt werden.
Abbildungen
Abb. 1: Folgen der Chemotherapie-induzierten Neutropenie.
Autorin
Dr. Petra Ortner
Links zum Thema Neutropenie
Neutropenie und Infektionsrisiko: Chemotherapie – nicht nur Tumorzellen werden zerstört
http://www.onkologie.de/Krebs/Neutropenie-Infektionsrisiko/Chemotherapie.html
Weiße Blutzellen – die wichtigste Abwehrtruppe unseres Körpers
http://www.onkologie.de/Krebs/Neutropenie-Infektionsrisiko/Weisse-Blutzellen.html
Natürliche Wachstumsfaktoren kontrollieren die Bildung der neutrophilen Granulozyten
http://www.onkologie.de/Krebs/Neutropenie-Infektionsrisiko/Wachstumsfaktoren-CSF.html
Neutropenie (febrile Neutropenie)
http://www.onkologie.de/Krebs/Neutropenie-Infektionsrisiko/Neutropenie.html
Anzeichen von Infektionen
http://www.onkologie.de/Krebs/Neutropenie-Infektionsrisiko/Anzeichen-von-Infektionen.html
Maßnahmen bei Neutropenie
http://www.onkologie.de/Krebs/Neutropenie-Infektionsrisiko/Massnahmen-Neutropenie.html
Eine Neutropenie kann den Erfolg der Chemotherapie gefährden
http://www.onkologie.de/Krebs/Neutropenie-Infektionsrisiko/Erfolg-der-Chemotherapie.html
Häufige Fragen und Antworten zur Neutropenie
http://www.onkologie.de/Krebs/Neutropenie-Infektionsrisiko/Neutropenie-FAQ.html
Quelle: Amgen Pressekonferenz „Preventing Febrile Neutropenia (FN): Staying on Track with Chemotherapy” 26. November 2009, Brüssel.