GKV-Spitzenverband

Rahmenempfehlung für Stimm-, Sprech- und Sprach-Therapie (SSST) vereinbart

 

Berlin (3. Juli 2013) – Einfacher, klarer und damit reibungsloser soll künftig die Zusammenarbeit von Krankenkassen und Therapeuten aus dem Bereich der Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie werden. Vertragliche Basis dafür ist die neue Rahmenempfehlung zur einheitlichen Versorgung mit Heilmitteln nach § 125 Abs. 1 SGB V, auf die sich der GKV-Spitzenverband und die maßgeblichen Spitzenorganisationen der Leistungserbringer der Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie verständigt haben. Erstmals liegt damit eine eigenständige Empfehlung für diesen Bereich der Heilmittelversorgung vor, mit der auf die inhaltlichen Besonderheiten der Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie eingegangen wird.

 

Teil der Rahmenvereinbarung ist eine Arbeitshilfe, die über die notwendigen Angaben auf der Verordnung informiert. Damit wird deutlich, welche Informationen in welchen Fällen und in welcher Form auf den Verordnungen vermerkt respektive unter bestimmten Umständen nicht angegeben werden müssen. Missverständnissen wird so vorgebeugt. Beide Vertragsseiten hoffen, dass so die Arbeit für die Therapeuten wie auch für die Kassen einfacher und reibungsloser wird, sodass z. B. die von den Leistungserbringern beklagten Rechnungsabsetzungen auf ein berechtigtes Maß reduziert werden können.

 

Andere spezifisch auf diesen Heilmittelbereich bezogene Regelungen betreffen z. B. den Ablauf der Behandlung, den Behandlungsbeginn und die Therapieunterbrechungen. Stimm-, Sprech- und Sprachtherapien, wie z. B. eine Stottertherapie, müssen nicht immer umgehend nach einer ärztlichen Verordnung begonnen werden. In der Rahmenempfehlung wurde daher vereinbart, dass hier der Arzt die in der Heilmittel-Richtlinie festgelegte 14-tägige Frist zum Behandlungsbeginn verlängern kann. Das Regelwerk greift auch die teils lange Laufzeit einzelner Verordnungen im stimm-, sprech- und sprachtherapeutischen Bereich auf: Gerade bei Therapien mit Kindern kommt es häufig zu Behandlungsunterbrechungen – etwa durch Ferienzeiten oder Krankheit. Entsprechende Regelungen in den Verträgen nach § 125 Abs. 2 SGB V sollen dies künftig berücksichtigen. Gesondert geregelt haben die Vereinbarungspartner zudem die intensive Schlucktherapie bei Patienten mit teilentferntem Kehlkopf. Abweichend vom Grundsatz, dass Heilmittel pro Tag nur einmal abgegeben werden können, wird für diese Patienten drei Mal täglich eine therapeutische Anleitung vor Ort ermöglicht. Ebenso möglich werden in Abstimmung mit dem Arzt Doppelbehandlungen an einem Tag, z. B. bei Stimmstörungen.

 

Die Berufsverbände verpflichten sich mit dieser Rahmenempfehlung, ihre Mitglieder darüber zu informieren, dass die Praxisräume im Sinne der Belange behinderter und chronisch kranker Menschen möglichst barrierefrei zugänglich sein sollten.

 

„Mit der Rahmenempfehlung ist ein verlässliches Regelwerk entstanden, das die Zusammenarbeit zwischen Kassen und Therapeuten erleichtern wird. Wir sind sicher, dass auch das nächste gemeinsame Projekt – die Überarbeitung der Regeln zur Fortbildung – ebenso erfolgreich sein wird“, erklärt Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes.

 

Auch die Berufsverbände zeigen sich zufrieden: „In einem sachorientierten, konstruktiven Verhandlungsklima sind wir zu einem sehr guten Ergebnis gekommen. Die Gespräche sind zudem eine solide Basis für einen weiteren fachlichen Austausch zu Themen der Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie“, so dbl-Präsidentin Christiane Hoffschildt. Diesem Statement schließen sich die beiden anderen Berufsverbände dbs und dba an.

 

 

Dokumente und Links

 

 


 

Quelle: GKV-Spitzenverband, 03.07.2013 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…