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Glivec® (Imatinib) zeigt bisher unerreichte Überlebenszeiten bei CML-Patienten der IRIS-Studie

Tasigna® (Nilotinib) als effektive Zweitlinientherapie bestätigt

 

  • Glivec: Eine Überlebensrate von 86 % nach sieben Jahren ist bisher in der CML-Therapie unerreicht
  • Tasigna: Positive Studienresultate belegen hohe Wirksamkeit bei CML-Patienten
  • 26 Präsentationen, 76 Poster und 105 Abstracts auf dem weltweit wichtigsten Hämatologie-Kongress belegen die führende Rolle von Glivec und Tasigna in der Behandlung von Patienten mit CML

 

Frankfurt am Main (15. Januar 2009) – Neue Daten aus der größten klinischen Studie mit neu diagnostizierten Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) zeigten bisher noch nie erreichte Überlebensraten. Die 7-Jahres-Daten der IRIS-Studie (International Randomized Trial comparing Interferon alpha versus STI571), in die 1.106 neu diagnostizierte Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positiver chronischer myeloischer Leukämie (Ph+ CML) eingeschlossen wurden, wurden im Rahmen des 50th Annual Meeting of the American Society of Hematology (ASH) im Dezember 2008 in San Francicso, USA, präsentiert.1

 

Glivec als Standard in der Erstlinientherapie bestätigt 

82 % der mit Imatinib behandelten Patienten erreichten eine komplette zytogenetische Remission (CCyR). Das Gesamtüberleben der mit Imatinib behandelten Patienten betrug nach 7 Jahren 86 %. Wenn nur CML-assoziierte Todesursachen mit einbezogen wurden, betrug das Gesamtüberleben sogar 94 %. Das heißt: Weniger als 6 % der Patienten verstarben innerhalb von 7 Jahren an CML. Die Daten belegen, dass 93 % der Patienten seit Studienbeginn keine Progression in die akzelerierte Phase oder Blastenkrise zeigen. Nur 1 Patient wurde von Studienjahr 6 auf Jahr 7 progredient. In der Langzeitbeobachtung gab es keine neuen Erkenntnisse zur Sicherheit der Behandlung.1

 

Die aktuelle Auswertung der seit Mitte 2002 in Deutschland durchgeführten "CML-Studie IV" zeigt ebenfalls eine Überlebensrate von 94 % bei den mit Imatinib behandelten Patienten nach 5 Jahren.2

 

Auf Basis der ausgezeichneten Wirksamkeit und Sicherheit empfiehlt das European LeukemiaNet (ELN) in den aktuellen Therapierichtlinien Glivec 400 mg als Therapie der Wahl bei Patienten mit neu diagnostizierter CML in chronischer Phase.3 Bei unzureichendem Ansprechen auf Imatinib 400 mg sollte eine Dosiserhöhung auf 800 mg die erste Therapieoption sein. 3,4

 

„Die 7-Jahres Daten von Glivec zum Gesamtüberleben bei Patienten mit CML übertreffen die Ergebnisse  aller anderen CML-Therapien bei weitem; das mediane Überleben wird wohl erst in vielen Jahren erreicht werden. Imatinib ist eindeutig der Standard in der Erstlinientherapie der CML“, sagte Prof. Dr. Justus Duyster, München.

 

Glivec 400mg versus 800mg in der Initialtherapie der CML

Im Rahmen des ASH wurden die Daten der TOPS-Studie5 (Tyrosine Kinase Inhibitor Optimization and Selectivity) vorgestellt. Die Phase-III-Studie evaluierte bei 476 zuvor unbehandelten CML-Patienten die Startdosis von 800 mg täglich im Vergleich zu 400 mg. Ziel dieser Untersuchung war zu klären, ob eine höhere Dosis zu Beginn der Therapie ein noch besseres Therapieansprechen als unter 400 mg bewirken könnte.

 

Es wurde ein schnelleres und besseres Ansprechen in der 800 mg-Gruppe erreicht. Nach 12 Monaten war der Unterschied jedoch statistisch nicht mehr signifikant. Die Daten der TOPS-Studie haben bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit von Imatinib die Daten der IRIS-Studie erneut bestätigt.

 

Monitoring in der CML-Therapie

Die erste Analyse der gesamten PCR-Daten der IRIS-Studie zeigte, dass das molekulare Ansprechen, die Reduktion der BCR-ABL-Transkripte, prädiktiv für das Langzeitüberleben von CML-Patienten ist.6 Das ELN empfiehlt das molekulare Monitoring mittels PCR alle drei Monate als Routinediagnostik.

 

Eine retrospektive Studie aus Frankreich7 hat gezeigt, dass die Plasmaspiegel von Imatinib mit dem Ansprechen auf die Therapie korrelieren. Deshalb sollte eine Plasmaspiegel-Bestimmung bei unzureichendem Ansprechen, unerwartet starken Nebenwirkungen, möglichen Wechselwirkungen mit Begleitmedikation oder Verdacht auf mangelnde Compliance in Betracht gezogen werden.

 

Tasigna als effektive Zweitlinientherapie bestätigt

In einer offenen Phase-II-Studie8 wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit von Nilotinib 2×400 mg bei Patienten mit CML in der chronischen Phase (CML-CP) bzw. in der akzelerierten Phase (CML-AP) untersucht. Im Studienarm zu CML-CP wurden 321 Patienten mit Imatinib-Resistenz oder -Unverträglichkeit eingeschlossen. Die aktuelle Auswertung der Daten erfolgte nach einem medianen Follow-up von etwa 19 Monaten.

 

Zu diesem Zeitpunkt wurde in der Gesamtpopulation bei 59 % der Patienten eine gute zytogenetische Remission (MCyR), bei 44 % eine komplette zytogenetische Remission (CCyR) beobachtet. 94 % der Patienten erreichten eine komplette hämatologische Remission (CHR). In der Subgruppe der Patienten mit Imatinib-Resistenz wurden ebenfalls hohe Ansprechraten erzielt: 56 % MCyR und 41 % CCyR. Das Gesamtüberleben lag nach 2 Jahren bei 88%. Das Nebenwirkungsprofil blieb unverändert günstig. Diese Ergebnisse bestätigen Tasigna als sehr effektive Zweitlinientherapie der CML verbunden mit einer überzeugenden Verträglichkeit.

 

Vielversprechende Daten von Tasigna in der Erstlinientherapie

In einer multizentrischen einarmigen Phase-II-Studie9 wurde der Einsatz von Nilotinib als Erstlinientherapie der CML untersucht. 73 Patienten mit neu diagnostizierter CML-CP wurden mit Nilotinib 2×400 mg behandelt und im Median über einen Zeitraum von 11 Monaten nachbeobachtet. Bereits nach 3 Monaten erreichten 53% der Patienten eine gute molekulare Remission (MMR, BCR-ABL <0,1 %IS10), und nach 6 Monaten betrug die MMR-Rate 66 %. Die CCyR betrug nach 6 Monaten 96 %.

 

Aktuelle Studienergebnisse des MD Anderson Cancer Center11 deuten ebenfalls darauf hin, dass Nilotinib auch in der Erstlinientherapie der CML eine wirksame Option sein könnte.

 

„Die Entwicklung von Glivec wird von vielen als eine der eindrucksvollsten Erfolgsgeschichten in der Onkologie und Hämatologie angesehen. Die meisten CML-Patienten profitieren heute von diesem Wirkstoff. Tasigna ist das Ergebnis unseres Engagements, Arzneimittel weiter zu entwickeln. Denn unser übergeordnetes Ziel ist und bleibt es immer, die Krebsforschung voranzutreiben, um neue Therapiemöglichkeiten zu entdecken und bestehende zu optimieren“, so Dr. Ulrike Haus, Medizinische Direktorin Onkologie, Novartis Pharma GmbH. 

 

Über Glivec

Glivec ist in der EU für die Behandlung von Patienten mit neu diagnostizierter CML einschließlich pädiatrischer Patienten angezeigt. Zudem ist Glivec für die Behandlung der CML in chronischer Phase nach Versagen einer Interferon-alpha-Behandlung, in der akzelerierten Phase oder in der Blastenkrise in mehr als 80 Ländern zugelassen.

 

Weiterhin hat Glivec seit 2002 die Zulassung für die Behandlung nicht resezierbarer und / oder metastasierter maligner gastrointestinaler Stromatumoren bei Erwachsenen. Es stellt damit die einzig wirksame Option für Patienten mit fortgeschrittenen GIST dar.

 

Seit September 2006 ist Glivec auch zur Therapie erwachsener Patienten mit neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom positiver akuter lymphatischer Leukämie (Ph+ ALL) in Kombination mit Chemotherapie und als Monotherapie bei rezidivierter oder refraktärer Ph+ ALL zugelassen sowie zur Behandlung erwachsener Patienten mit nicht resezierbarem Dermatofibrosarcoma protuberans (DFSP) und Erwachsener mit rezidivierendem und/oder metastasiertem DFSP, die nicht für eine Operation in Frage kommen.

 

Für die Therapie erwachsener Patienten mit myelodysplastischen/myeloproliferativen Erkrankungen (MDS/MPD) in Verbindung mit Genumlagerungen des PDGF-Rezeptors (platelet-derived growth factor) wurde Glivec im Dezember 2006 zugelassen. Parallel erhielt Glivec die Zulassungserweiterung zur Behandlung von Erwachsenen mit chronischer eosinophiler Leukämie (CEL) mit FIP1L1-PDGFRα-Rearrangierung.

 

Über Tasigna

Tasigna ist in der EU seit November 2007 für die Behandlung von Erwachsenen mit Ph+ CML in der chronischen und akzelerierten Phase mit Resistenz oder Unverträglichkeit gegenüber einer Vorbehandlung einschließlich Glivec indiziert.

 

Über Novartis

Die Novartis AG bietet verschiedene medizinische Lösungen an, um damit auf die sich verändernden Bedürfnisse der Patienten und Gesellschaften auf der ganzen Welt einzugehen. Das Unternehmen ist vollständig auf Wachstumsbereiche des Gesundheitssektors ausgerichtet und verfügt über ein vielfältiges Portfolio, um diese Bedürfnisse so gut wie möglich zu erfüllen – mit innovativen Arzneimitteln, kostengünstigen generischen Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika zur Vorbeugung von Erkrankungen und rezeptfrei erhältlichen Produkten zur Selbstmedikation. Novartis ist das einzige Unternehmen mit führenden Positionen in diesen Bereichen. Im Jahr 2007 erzielten die fortzuführenden Geschäftsbereiche des Konzerns (ohne Desinvestitionen 2007) einen Nettoumsatz von USD 38,1 Milliarden und einen Reingewinn von USD 6,5 Milliarden. Der Konzern investierte rund USD 6,4 Milliarden in Forschung und Entwicklung. Novartis hat ihren Sitz in Basel (Schweiz). Die Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 98 200 Vollzeit-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in über 140 Ländern.

 

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartis.de

 

Zu Novartis Oncology, Glivec und Tasigna erfahren Sie mehr unter www.novartisoncology.de , www.glivec.de  und www.tasigna.de

 

 

Referenzen

  1. O’Brien S et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2008, 112: Abstract #186.
  2. Hehlmann R et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2008, 112: Abstract #184.
  3. Baccarani M et al. Blood 2006, 108: 1809-1820.
  4. Kantarjian HM et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2007, 110: Abstract #1047.
  5. Cortes J et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2008, 112: Abstract #335.
  6. Hughes TP et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2008, 112: Abstract #334.
  7. Molimard M et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2008, 112: Abstract #3222.
  8. Kantarjian H et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2008, 112: Abstract #3238.
  9. Rosti G et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2008, 112: Abstract #181.
  10. IS: International Scale; die PCR wurde in Europa standardisiert und alle Ergebnisse sollten in Europa zukünftig auf dieser standardisierten internationelen Skala angegeben werden. Hughes T et al. Blood 2006, 108: 28-37.
  11. Cortes J et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2008, 112: Abstract #446.


Quelle: Pressekonferenz der Firma Novartis Oncology zum Thema "Hämatologie Update: Neues vom ASH-Kongress" am 15. Januar 2009 in Frankfurt am Main (Hill & Knowlton) (tB).

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