INOmax®. Photo: Linde Healthcare DeutschlandHAI 2013

Update zu NO (INOmax®) bei perioperativer pulmonaler Hypertonie

 

Berlin (19. September 2013) – Beim Satellitensymposium „Perioperative pulmonale Hypertonie bei Kindern und Erwachsenen“ am 19.09.2013 anlässlich des HAI in Berlin (Hauptstadtkongress der DGAI) wurde der Einsatz des medizinischen Gases Stickstoffmonoxid (NO) in der Intensivmedizin diskutiert. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Jörg Weimann (Berlin) erörterten die Referenten Dr. Christian Lojewski (Berlin), Dr. Rainer Kozlik-Feldmann (München), Prof. Dr. Gernot Marx (Aachen) und Dr. Süha Demirakça (Mannheim) den aktuellen Stand von Diagnostik und Therapie der pulmonalen Hypertonie bei Erwachsenen und Kindern.

 

„Die Dekompensation des rechten Ventrikels (RV) ist in Diagnostik und Therapie eine Herausforderung für jeden perioperativ tätigen Mediziner“, erläuterte Dr. Lojewski in seinem Vortrag über Physiologie und Pathophysiologie des rechten Ventrikels. „Bei einer pulmonalen Hypertonie muss der rechte Ventrikel entlastet werden, was je nach zugrundeliegender Erkrankung verschiedene Therapien nach sich ziehen kann.“

 

Dr. Kozlik-Feldmann beschrieb anschließend den aktuellen Stand der Funktionsdiagnostik: „Es stehen mehrere invasive und nicht-invasive Messverfahren zur Verfügung, mit welchen die RV-Funktion untersucht werden kann. Nur die konsequent regelmäßige Durchführung einer erweiterten Diagnostik im Verlauf einer kardiopulmonalen Erkrankung kann rechtzeitig einen Anhaltspunkt für Erfolg oder Misserfolg eines Therapieansatzes liefern.“ Kozlik-Feldmann forderte weitere möglichst groß angelegte Therapiestudien, um für eine zielgerechte Anwendung ausgewählter Parameter ein weitergehendes Verständnis dieser komplexen Fehlfunktion des Herzens zu erhalten.

 

Auch für Prof. Marx stellt die akute pulmonalarterielle Hypertonie (PAH) bei Herzoperationen immer noch eine Herausforderung dar, die mit einer besonders schlechten Prognose einhergeht. „Ziel aller Maßnahmen ist deshalb das Verhindern einer PAH während und kurz nach dem Eingriff“, erläuterte Marx. Bedingt durch eine Engstellung der Gefäße (Vasokonstriktion), muss bei einer PAH das Herz des Patienten gegen einen erhöhten Druck in der Lunge arbeiten, wobei sich gleichzeitig die Sauerstoffaufnahme in der Lunge verringert. Zur Therapie dieser pulmonalen Hypertonie werden in erster Linie Vasodilatatoren eingesetzt. „Während die Anwendung intravenöser Vasodilatatoren durch die begleitende systemische arterielle Hypertonie limitiert wird, bieten inhalierte Vasodilatatoren wie NO den Vorteil einer selektiven pulmonalen Vasodilatation und werden daher zunehmend in der perioperativen Therapie der pulmonalen Hypertonie eingesetzt“, so Marx. Klinische Studien haben ebenfalls gezeigt, dass inhaliertes NO (INOmax®) mit einer auf den Lungenkreislauf begrenzten Wirkung den pulmonalarteriellen Druck rasch senkt und damit die rechtsventrikuläre Funktion sowie die Oxygenierung verbessert(1,2,3).

 

Bei Neugeborenen mit akutem hypoxämischen Lungenversagen und persistierender pulmonaler Hypertonie (PPHN) ist die inhalative NO-Therapie ein etablierter und wichtiger Baustein der Behandlung, wie Dr. Demirakça beschrieb. „Die NO-Inhalation verbessert die Oxygenierung von etwa 50 Prozent der Neugeborenen mit Lungenversagen, so dass bei diesen Patienten in der Regel eine ECMO (Extrakorporale Membranoxygenierung) vermieden werden kann. Bei den verbleibenden 50 Prozent Non-Respondern können vor einer ECMO noch weitere Maßnahmen wie eine optimierte Kreislauftherapie oder eine Surfactantgabe versucht werden“, berichtete Demirakça. Neugeborene können auch während des Transports zu einem ECMO-Zentrum zur Stabilisierung der Sauerstoffversorgung eine NO-Therapie erhalten. „Bei Patienten jenseits der Neugeborenenperiode kann unter bestimmten Voraussetzungen mit NO in kritischen Situationen eine akute Verbesserung bei Hypoxämie sowie bei pulmonaler Hypertension erreicht werden. Somit ist die Anwendung der inhalativen NO-Therapie bei diesen Patienten als „Rescue-Maßnahme“ zu sehen“, erklärte Demirakça abschließend.

 

Die Experten waren sich einig, dass bei peri- und postoperativer pulmonaler Hypertonie eine kontinuierliche Optimierung der Oxygenierung die Prognose der Patienten deutlich verbessert. Dies kann häufig mit geeigneten Vasodilatatoren wie dem NO erreicht werden. Das inhalative Arzneimittel INOmax® ist für Patienten aller Altersklassen bei peri- und postoperativer pulmonaler Hypertonie in Verbindung mit einer Herzoperation zugelassen und steht daher für hohe medizinische Qualität und maximale therapeutische Sicherheit.

 

Zur Therapie steht INOmax® als Komplettlösung für den jeweiligen Bedarf mit unterschiedlichen Dosier- und Monitoringsystemen zur Verfügung. Goldstandard ist dabei der INOvent®, der mit allen gängigen Beatmungsgeräten kombiniert werden kann und automatisch die NO-Menge an das jeweilige Atemvolumen anpasst. Dabei wird ständig patientennah die Konzentration von NO, NO2 und O2 gemessen. Alle Therapiesysteme werden regelmäßig von Linde Healthcare kalibriert und gewartet, um die Qualität und Sicherheit der Therapie mit INOmax® dauerhaft zu gewährleisten.

 


Über Linde Healthcare Deutschland

 

Linde Healthcare Deutschland ist einer der führenden Anbieter für die Arzneimittelversorgung mit Gasen, dazugehörige Medizinprodukte und für die Versorgung von Patienten zu Hause sowie in spezialisierten Beatmungspflege-Centern. Linde Healthcare vereint die Bereiche Homecare und Hospital Care der Linde Gas Therapeutics GmbH sowie das Beatmungspflegekonzept REMEO® der Linde Remeo Deutschland GmbH. In allen Bereichen stehen Sicherheit, Qualität und Innovation der Therapien und Dienstleistungen im Vordergrund. Linde Healthcare Deutschland umfasst rund 700 Mitarbeiter und ist Teil der globalen Geschäftseinheit Healthcare der Linde Group.

 

Linde Gas Therapeutics GmbH und Linde Remeo Deutschland GmbH sind Konzerngesellschaften der Linde Group.

 

Weitere Informationen unter www.linde-healthcare.de

 

 

Über The Linde Group

 

The Linde Group ist ein weltweit führendes Gase- und Engineeringunternehmen, das mit rund 62.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern vertreten ist. Im Geschäftsjahr 2012 hat Linde einen Umsatz von 15,280 Mrd. Euro erzielt. Die Strategie des Unternehmens ist auf ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt. Linde handelt verantwortlich gegenüber Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt – weltweit, in jedem Geschäftsbereich, jeder Region und an jedem Standort. Linde entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden.

 

Weitere Informationen über The Linde Group finden Sie online unter www.linde.com

 

 

Anmerkungen 

  1. Miller O.I. et al.  Inhaled nitric oxide and prevention of pulmonary hypertension after congenital heart surgery: a randomised double-blind study. Lancet 2000;  356: 1464-69
  2. Rajek A. et al. Inhaled Nitric Oxide Reduces Pulmonary Vascular Resistance Mare Than Prostaglandin E1 During Heart Transplantation. Anesth Analg 2000; 90: 523-530
  3. Solina A.R. et al.  Dose Response to Nitric Oxide in Adult Cardiac Surgery Patients. J Clin Anesth 2001; 13: 281-286

 


 

Quelle: Linde Healthcare Deutschland, 13.10.2013 (tB) Thomas Backe

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