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Herzinfarkt: Hormon-Schutz versagt bei Raucherinnen
Norwegische Studie wurde beim Europäischen Kardiologenkongress vorgestellt
München (2. September 2008) – "Es gibt einen Geschlechter-Unterschied bei der Auswirkung des Rauchens auf die Herzkranz-Gefäße: Raucherinnen haben ein signifikantes zusätzliches Herzinfarkt-Risiko", berichten Wissenschaftler auf dem Kongress der European Society of Cardiology (ESC) in München. In Zahlen: Während nichtrauchende Herzinfarkt-Patientinnen ihren ersten Infarkt durchschnittlich im Alter von 80,7 Jahren bekommen, trifft es Raucherinnen bereits mit 66,2 Jahren, also 14,4 Jahre früher. "Berücksichtigt man weitere Risikofaktoren wie hohe Blutdruck- oder Blutfettwerte, so ist allein das Rauchen für 13,7 Jahre des frühzeitiger auftretenden Herzinfarkt verantwortlich", so die Autoren der Studie aus Lillehammer (Norwegen), bei der 1.784 Patientendaten ausgewertet wurden.
Zum Vergleich: Nichtrauchende männliche Herzinfarkt-Patienten sind bei ihrem ersten Infarkt im Schnitt 72,2 Jahre alt, Raucher 63,9 Jahre. Der zeitliche Abstand bei Männern beträgt 8,3 Jahre, wovon das Rauchen für 6,2 Jahre verantwortlich ist – also für weniger als die Hälfte als bei Frauen.
"Die Rauchergewohnheiten haben sich in den vergangenen Jahren in Richtung weniger Raucher und mehr Raucherinnen entwickelt, wobei das Einstiegsalter zunehmend niedriger wird", so Prof. Eckart Fleck (Deutsches Herzzentrum Berlin), Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK). "Deshalb bekommen rauchende Frauen häufig bereits vor der Menopause einen Herzinfarkt. Rauchen ist ein derart potenter Herzinfarkt-Risikofaktor, dass selbst der Schutz durch den natürlichen Hormonstoffwechsel nicht ausreicht, der Nichtraucherinnen in der Regel bis zur Menopause vor einem Infarkt schützt."
Weitere Informationen
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. vom 02.09.2008.