Highlights der Schmerzforschung 2009

 

Bochum (3. August 2009) – Wie sich anhand genetischer Faktoren die Wirkung von Schmerzmitteln vorhersagen lässt, wie die Bildgebung die Mechanismen des Placeboeffekts im Gehirn aufdeckt und viele weitere Highlights der Schmerzforschung des Jahres werden präsentiert beim Deutschen Schmerzkongress 7. bis zum 10. Oktober in Berlin (Maritim Hotel, Stauffenbergstraße 26). Mehr als 2.500 Spezialisten – Mediziner, Psychologen, Therapeuten und Pflegekräfte – nehmen daran teil.

Zum Kongress, den die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) gemeinsam mit der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) unter dem Motto "Mit Netzwerken gegen den Schmerz" veranstaltet, laden wir Sie schon jetzt herzlich ein!

Individualisierte Therapie

Die wichtigsten wissenschaftlichen Highlights dieses Jahres lassen sich unter dem Oberbegriff "Individualisierte Therapie" zusammenfassen: So kann man anhand bestimmter Gen-Ausprägungen die Wirkungen verschiedener Medikamente vorhersagen, Patienten identifizieren, die zu einer Schmerzchronifizierung neigen und das Entstehen bestimmter Schmerzsymptome vorhersagen. Bei chronischen Schmerzen – insbesondere bei Nervenschmerzen – haben die Forscher verschiedene Ausprägungsarten des Schmerzes herausgearbeitet, die eine Subgruppierung der Patienten ermöglichen. Jede Subgruppe benötigt eine sehr spezifische Therapie. Neueste Forschungsergebnisse zeigen außerdem, dass viele Patienten mit chronischen Schmerzen eine Störung im normalerweise gut funktionierenden Hemmsystem in Rückenmark und Gehirn aufweisen. Dadurch kann sich der Chronifizierungsprozess ungebremst verselbstständigen. Klinische Forscher berichten über neue Erkenntnisse der Placebo-Wirkung. Die funktionelle Bildgebung deckt zentralnervöse Mechanismen der Placebo-Analgesie auf. Weiterhin wird der Placebo-Effekt in klinischen Studien analysiert und letztlich die Frage erörtert, ob der Placebo-Effekt auch therapeutisch genutzt werden kann.

Netzwerke in Forschung und Versorgung

Kongressmotto ist dieses Jahr der Netzwerkgedanke: "Einerseits sind moderne Forschungsergebnisse heute nur noch in einer Verbundforschung auf nationaler oder internationaler Ebene möglich", sagt Prof. Dr. Ralf Baron, Kongresspräsident der DGSS. Gerade die Vernetzung zwischen Grundlagenforschung und Klinik hat in den letzten Jahren entscheidende Ergebnisse hervorgebracht (Schmerz-Forschungsverbünde des Bundesforschungsministeriums BMBF und der EU). Im Bereich der Versorgungsforschung ermöglichen Praxisnetze und Sektoren-übergreifende Versorgungsstrukturen eine effizientere Behandlung der Patienten. Auch diese Ergebnisse werden beim Deutschen Schmerzkongress präsentiert.

Workshops für Praktiker, Symposium für Pflegende, Studententag

Die praktische Umsetzung der neuen Erkenntnisse können die Kongressteilnehmer in zahlreichen Praktikerseminaren erproben, etwa motivierende Gesprächsführung mit Schmerzpatienten üben, Tipps und Tricks bei der Diagnostik von Nervenschmerzen und Entspannungstechniken lernen. Am 9. Oktober findet ein ganztägiges Pflegesymposium statt. Am Samstag (10.10.09) sind Studierende die Hauptpersonen: Beim Studententag können sie die Grundlagen der Schmerztherapie aus erster Hand kennen lernen. Spezialisten referieren zu verschiedenen Schmerzarten wie Akutschmerz, chronischer Schmerz, Tumorschmerz, der Erfassung und Messung von Schmerzen und dem Alltag in der Schmerzpraxis. Angehende Ärzte sollen so schon frühzeitig für schmerztherapeutische Fragen sensibilisiert werden. Denn obwohl Schmerz der häufigste Grund für einen Arztbesuch ist, gehört die Auseinandersetzung damit noch nicht zu den Pflichtfächern im Medizinstudium.

Das komplette Kongressprogramm und weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.schmerzkongress2009.de

 


 

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) gemeinsam mit der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) vom 3.08.2009.

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