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Hilfe gegen Allergien bereits im Mutterleib

26. April 2008 Deutscher Allergie- und Asthmatag

 

Bonn (25. April 2008) – Etwa drei Millionen Menschen leiden in Deutschland unter einer Nahrungsmittelallergie. Bereits kleine Mengen eines Lebensmittels können für eine Reaktion des Körpers wie beispielsweise Schwellungen oder Atembeschwerden sorgen. Fast jedes Lebensmittel kann eine Unverträglichkeitsreaktion hervorrufen.

 

Säuglinge und Kinder reagieren besonders häufig auf Milch, Eier, Nüsse, Weizen, Fisch und Soja. Jugendliche und Erwachsene sind oft empfindlich gegenüber Gemüse, Obst oder N üssen. Eine spanische Studie mit über 400 Teilnehmerinnen hat gezeigt, dass Kinder umso seltener an einer Allergie leiden, je mehr Fisch die Mütter während der Schwangerschaft gegessen haben. Auch kürzlich veröffentlichte Ergebnisse der deutschen LISA-Studie mit mehr als 2.500 Kindern zeigen: isst die Mutter in der Schwangerschaft häufig Fisch, so vermindert sich signifikant die Häufigkeit des Auftretens eines allergischen Ekzems beim Kind bis zum Alter von zwei Jahren. „Mehrmals in der Woche fettreichen Fisch zu essen, ist besonders in der Schwangerschaft überaus sinnvoll,“ sagt Prof. Dr. Berthold Koletzko von der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM). Die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sorgen für eine bessere kindliche Entwicklung und können die Allergieanfälligkeit vermindern. Am 26. April 2008 wird bundesweit der Deutsche Allergie- und Asthmatag begangen.

Die spanische Studie zeigte, dass das geringere Allergierisiko bis ins Grundschulalter erhalten blieb. So sank zum Beispiel das Risiko für einen juckenden Ausschlag im ersten Lebensjahr um 37 Prozent, wenn die Mütter statt einmal zwei- bis dreimal die Woche Fisch gegessen hatten. Das Risiko, mit sechs Jahren an einer beliebigen Allergie zu leiden, verringerte sich um 35 Prozent. Dafür sind vermutlich auch die Omega-3-Fettsäuren verantwortlich: Zum einen wirken sie entzündungshemmend. Zum anderen verändern sie die Aktivität einiger Immunzellen und dämpfen die allergiebeteiligte Immunantwort – allerdings bei demjenigen, der die ungesättigten Fettsäuren auch tatsächlich zu sich nimmt. Unklar ist zurzeit noch, wie die Wirkung von der Mutter auf das Kind übertragen wird. Wissenschaftler nehmen jedoch an, dass das Immunsystem des Kindes über die Nabelschnur zumindest teilweise von dem der Mutter beeinflusst wird. Der genaue Mechanismus ist zwar noch ungeklärt, die Ergebnisse wurden jedoch kürzlich von einer schwedischen Studie bestätigt. Hier nahmen die werdenden Mütter allerdings Fischöl-Präparate ein. Das Resultat war das gleiche: Auch ihre Kinder hatten später deutlich weniger Allergien als die Kontrollgruppe, deren Mütter lediglich ein Placebo bekamen.


Quelle: aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e.V., 25.04.2008 (tB).

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