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Individualisierung der Erstlinientherapie
Histologischer Befund des NSCLC ist für Therapiewahl richtungsweisend
Frankfurt am Main (1. Juli 2009) – Ärzte aus verschiedenen Fachdisziplinen diskutieren auf dem Lilly Onkologie-Kolloquium am 1. Juli in Frankfurt über eine maßgeschneiderte Therapie für einen 65-jährigen Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC). So genannte interdisziplinäre Tumorboards gehören bereits in vielen Kliniken zum Alltag – Ziel ist es, das für den Patienten beste, individuell zugeschnittene Therapieregime unter Berücksichtigung seiner Wünsche zu bestimmen. Aus der Perspektive eines Onkologen, Radiologen, Thoraxchirurgen und Pathologen wurden auf dem Kolloquium Parameter wie Tumoransprechen, Komorbiditäten oder Lebensqualität des Patientenfalles besprochen. Gemeinsam kamen die Ärzte zu dem Ergebnis, Pemetrexed in Kombination mit Cisplatin als Erstlinientherapie zu verabreichen. Relevant für die Therapiewahl war der histologische Befund eines Adenokarzinoms im fortgeschrittenen Stadium: „Diese Zweifachkombination kann aufgrund der guten Wirksamkeit bei Patienten mit Adenokarzinomen maßgeblich zu einem verlängerten Überleben beitragen“, so PD Dr. Wolfgang Schütte, Chefarzt Innere Medizin, Krankenhaus Martha-Maria, Halle-Dölau, Leiter des Tumorboards.
Mit Dyspnoe und Husten stellte sich der Ingenieur dem klinischen Onkologen PD Dr. Schütte vor, der im Röntgen-Thorax eine links thorakale Raumforderung feststellte. Mit weiteren Staging-Untersuchungen konnte der Radiologe einen Lungentumor im Stadium IV (T2 N1 M1) zuordnen. Anhand der Biopsie des Primärtumors typisierte der Pathologe histologisch ein Adenokarzinom, das auch in Metastasen bestätigt werden konnte. „Da die Individualisierung der Therapie von Pemetrexed/Cisplatin beim NSCLC auf der Histologie basiert, ist eine intensive Zusammenarbeit der Fachdisziplinen besonders wichtig“, unterstreicht Dr. Florian Länger, Facharzt für Pathologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Aber nicht nur hinsichtlich des verlängerten Überlebens von Pemetrexed/Cisplatin bei Patienten mit nicht-plattenepithelialem NSCLC gegenüber Gemcitabin/Cisplatin einigte sich das Expertengremium für die Zweierkombination, konkretisiert Schütte, sondern auch aufgrund der geringeren hämatologische Toxizitäten gegenüber Gemcitabin/Cisplatin. Besonders für Patienten in einer palliativen Situation sei ein günstiges Nebenwirkungsprofil für die Lebensqualität entscheidend.
Überlebensvorteil bei der Erstlinientherapie von Pemetrexed/Cisplatin
Die Histologie kann als prädiktiver Faktor für die Therapiewahl genutzt werden. Dies zeigt die vorab geplante Analyse der Zulassungsstudie von Pemetrexed/Cisplatin in der Erstlinientherapie nach den histologischen Gruppen des NSCLC. Patienten mit Adenokarzinom lebten mit der Dublette median 12,6 Monate im Vergleich zu 10,9 Monaten mit der bisherigen Standardtherapie Gemcitabin/Cisplatin. Damit kann eine Zweifachkombination erstmals das Überleben von Patienten mit Adenokarzinom auf über ein Jahr verlängern. Auch Patienten mit Nicht-Plattenepithelkarzinomen (Adeno-und großzellige Karzinome) lebten mit der Kombination Pemetrexed plus Cisplatin median 11,8 Monate und damit signifikant länger als Patienten in der Kontrollgruppe (10,4 Monaten). [1] Mit dem Überlebensvorteil wird die histologische Typisierung anhand der Biopsie vor der Therapiewahl deutlich.
Abb.: Als Multi-Target-Enzym-Inhibitor hemmt Alimt (R) die drei Schlüsselenzyme der DNA- und RNA-Nucleotid-Synthese. Graphik: Lilly Deutschland
Quellen
Scagliotti G et al.; J Clin Oncol 2008; 26: 3543-3551.
Download
Folien Vortrag PD Dr. Wolfgang Schütte zum Thema "Moderne Lungenkrebstherapie: Individuell zugeschnitten auf den Patienten".
Vortrag_Schuette.pdf (812.49 KB)
Folien Vortrag Prof. Dr. Bernward Passlick zum Thema "Vorstellung der möglichen Operationsmethoden und des Gesundheitsprofils des Patienten".
Vortrag_Passlick.pdf (578.00 KB)
Folien Vortrag Dr. Florian Länger zum Thema "Erläuterung zur Klassifikation des Tumorgewebes".
Vortrag_Laenger.pdf (1.18 MB)
Lilly Onkologie – Kompetenz in der Therapie thorakaler Tumoren
Krebsforschung hat bei Lilly eine lange Tradition: Mit der Entwicklung der Vinca-Alkaloide gelang bereits in den sechziger Jahren ein Durchbruch in der Behandlung der kindlichen Leukämie. Heute bilden thorakale Tumoren den Schwerpunkt der von Lilly entwickelten Onkologika. Hierzu zählt das Nukleosidanalogon Gemcitabin (Gemzar®), das mit 53 publizierten Studien in der Erstlinientherapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) das am besten erforschte Präparat ist und als Standard in dieser Indikation gilt. Gemcitabin wurde 1996 zunächst für die Therapie des Pankreaskarzinoms zugelassen, es folgten vier weitere Tumorindikationen: NSCLC, Harnblasenkarzinom, metastasiertes Mammakarzinom und fortgeschrittenes Ovarialkarzinom.
Über Lilly
Eli Lilly and Company ist eines der weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen und setzt auf Forschung und Innovation. Die Kernbereiche des Unternehmens sind Endokrinologie, Onkologie, Psychiatrie/Neurologie, Urologie, Kardiologie und Intensivmedizin. In eigenen Forschungszentren und in Zusammenarbeit mit internationalen Forschungsorganisationen entwickelt Lilly neue Behandlungsansätze und Technologien, die dazu beitragen, die Gesundheit und Lebensqualität von Patienten zu verbessern. Dank intensiver wissenschaftlicher Forschung gehören die meisten Lilly-Medikamente zu den führenden ihrer Klasse. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Indianapolis, USA, beschäftigt rund 40.000 Mitarbeiter in 143 Ländern weltweit. In Deutschland ist Lilly seit 1960 vertreten und beschäftigt heute etwa 1.000 Mitarbeiter.
Lilly gibt Antworten – in Form von Arzneimitteln, Informationen und Aufklärung – auf einige der dringlichsten Fragen in der Medizin.
Quelle: Onkologie-Kolloquium der Firma Lilly zum Thema „Lungenkrebs individuell behandeln – eine interdisziplinäre Zusammenarbeit“ am 01.07.2009 in Frankfurt am Main (3K-Agentur für Kommunikation).