PFLEGE
AWARDS
Münchener Kardiologe erhält den diesjährigen Präventionspreis der DGIM: Bei wem…
AUSSCHREIBUNG: OTSUKA TEAM AWARD PSYCHIATRY+ 2020
Jetzt um den bytes4diabetes-Award 2021 bewerben
Bayer verleiht PHILOS-Preis an Wegbegleiter von Menschen mit Hämophilie
bytes4diabetes-Awards 2020 gehen an vier innovative Digital-Projekte
VERANSTALTUNGEN
Online-Experten-Talk „Die ersten 1.000 Tage – Basis für ein gesundes…
Deutscher Pflegetag und Zukunftsforum Geburtshilfe am 11.-12. November 2020
Virtueller DIVI-Kongress ist ein Novum für 6.000 Teilnehmer
DOC-CHECK LOGIN
Hoffnung für Alzheimer-Patienten
Marburg (1. Juli 2008) – Marburger Mediziner haben ein neues Mittel gegen die Alzheimersche Krankheit entdeckt. Das Team um die Professoren Dr. Richard Dodel und Dr. Michael Bacher hat gemeinsam mit deutschen und US-amerikanischen Kollegen herausgefunden, dass das entzündungshemmende Medikament CNI-1493 die Auswirkungen der berüchtigten Altersdemenz lindern kann.
Bei einer Alzheimer-Erkrankung kommt es zum Schwund von Gewebe im Gehirn. Dieser Abbauprozess wird durch das Protein Amyloid verursacht, das in Form so genannter Plaques abgelagert wird, die eine Entzündung im Gehirn hervorrufen. Wie Neurologen jetzt in der Fachzeitschrift "Journal of Experimental Medicine" berichten, wandelt CNI-1493 die Amyloid-Moleküle um, so dass sie sich nicht zusammenlagern. Außerdem schützt das Medikament die Nervenzellen vor der Giftwirkung des Proteins.
Abb.: Nach achtwöchiger Behandlung mit dem entzündungshemmenden Wirkstoff CNI-1493
finden sich im Gehirn der untersuchten Mäuse weniger Plaques als bei Kontrolltieren, die ein
Placebo erhielten. Photo: Richard Dodel
Um die Wirksamkeit von CNI-1493 gegen die Alzheimersche Krankheit zu testen, führten die beteiligten Wissenschaftler Versuche an gentechnisch veränderten Mäusen durch, die im Überschuss das Protein APP erzeugen; dabei handelt es sich um eine Vorform des menschlichen Amyloids, die im Krankheitsverlauf zu den schädlichen Plaques weiterverarbeitet wird. Die Amyloid-Ablagerungen bei den Mäusen verringerten sich signifikant, wenn die Tiere acht Wochen lang den entzündungshemmenden Wirkstoff verabreicht bekamen. Die Behandlung bewirkte eine Verminderung in denjenigen Gehirnarealen, die bei Alzheimerpatienten stark betroffen sind – nämlich um 70 Prozent in der Hirnrinde und um 87 Prozent im Hippocampus.
Auch die Gedächtnisleistung der Versuchstiere verbesserte sich gegenüber einer Kontrollgruppe erheblich. Außerdem setzte CNI-1493 die Anreicherung von Amyloid in Zellen herab, die das Vorläufer-Protein APP herstellen. "Die Studie legt nahe, dass CNI-1493 die kognitiven Ausfälle auch beim Menschen lindern könnte", so das Fazit der Autoren.
Originalveröffentlichung: Michael Bacher & al.: CNI-1493 inhibits Abeta production, plaque formation, and cognitive deterioration in an animal model of Alzheimer’s disease. The Journal of Experimental Medicine, http://www.jem.org/cgi/doi/10.1084/jem.20060467
Weitere Informationen
Professor Dr. Richard Dodel
Klinik für Neurologie
Tel.: 06421 58-66251
E-Mail: richard.dodel@med.uni-marburg.de
Quelle: Pressemitteilung der Philipps-Universität Marburg vom 01.07.2008 (tB).