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Schmerzsyndrom Fersensporn II
Mit der Heilkraft aus dem Vulkan: Wie kann Hekla lava helfen?
Hamburg (9. April 2014) – Pathogenese und Klinik des Fersensporns zeigen, dass die entzündlichen Beschwerden in der bindegewebigen Umgebung des Herdes entstehen und unterhalten werden. Entzündliche Flüssigkeit (Exsudat) sammelt sich in der Umgebung der Plantarfaszie an (viel mehr allerdings bei der Entzündung der Achillessehne). Das weiche Bindegewebe, das den Raum zwischen allen Zellen füllt, stellt in der Bioregulation das wichtigste Gewebe dar. Es wird Grundgewebe oder Grundregulationssystem oder auch Matrix genannt. Seine Bedeutung für die Funktion des Organismus wurde von Alfred Pischinger in „Das System der Grundregulation“ (Hartmut Heine (Hrsg.), Haug Verlag, 11. Auflage, 2010) beschrieben. Das Grundgewebe ist das gemeinsame Zielsystem für ganz unterschiedliche regulative Methoden wie Homöopathie, Neuraltherapie oder auch Akupunktur.
Es besteht zum größten Teil aus extrazellulärer Flüssigkeit (16-18 Liter bei Erwachsenen), das sich in einem feinen Maschenwerk aus Fasern und Zellen befindet. Wie ein feuchter Schwamm umhüllt es jede einzelne Zelle im Körper. Zu den Zellen, die im Grundgewebe vorkommen und dort eine wichtige Funktion haben, gehören verschiedene Immunzellen wie Plasmazellen (produzieren Antikörper), Mastzellen (setzen Histamin frei), neutrophile Granulozyten (wandern bei Infektion aus dem Blut ins Grundsystem ein), Makrophagen („Fresszellen“) und Fibroblasten (Bindegewebszellen), die Substanzen des Grundgewebes wie Kollagen, Kollagenase und Glykosaminoglykane (wichtigster Bestandteil der Grundsubstanz, bindet Wasser) produzieren. Das Grundsystem durchziehen zudem kleinste Blutgefäße (Kapillaren) und Nervenfasern.
Die Annahme vieler Biomediziner ist, dass das Grundgewebe durch Noxen (Schäden) und Alterungsprozesse seine Fähigkeit verliert, die physiologisch passende Umgebung der Zellen aufrechtzuerhalten („Fließgleichgewicht“). Alle Stoffe auf dem Weg von Zelle zu Zelle, von Effektor zu Effektor, müssen das Grundgewebe passieren. Denn keine Zelle hat direkt Kontakt zur anderen. Veränderungen wie pH-Verschiebungen oder degenerative Vorgänge haben Auswirkungen auf die vielfältigen Regelkreise. Zum Beispiel können chronische Entzündungen entstehen, die wiederum weitere Entzündungsreaktionen auslösen. Der Teufelskreis wird verstärkt durch ins Gewebe einsprossende Gefäße und Nerven, die über die Zunahme von Gamma-Amino-Buttersäure-Rezeptoren (GABA) für chronische Schmerzzustände sorgen.
Die Fähigkeit von homöopathischen Arzneimitteln könnte bei entzündlichen Zuständen wie der Plantarfasziitis darin bestehen, die chronische Entzündungsreaktion durch Verbesserung der Funktion des Grundgewebes einzudämmen. Dafür spräche, dass Schmerz und Schwellung zurückgehen, wie das Ärzte und Patienten unter Gabe von Hekla lava beschreiben. Eine direkte Beeinflussung der Ossifikation (Rückgang des Fersensporns) ist bisher nicht nachgewiesen worden. Bei Anwendung anderer „Knochenmittel“ wie z.B. Calcium fluoratum besteht die Erfahrung, dass sich z. B. bei wachsenden Knochen bei Kindern die begleitenden Schmerzen vermindern. Eine Beeinflussung in der Regulation knochenaufbauender Zellen scheint deshalb möglich.
Was ist Hekla lava?
Das homöopathische Einzelmittel Hekla lava wird als bewährte Indikation bei Fersensporn sowie generell bei Exostosen und weiteren Knochenerkrankungen empfohlen. Folgende Indikationen gelten als belegt und sind in der Monografie der Kommission D des Bundesamtes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Berlin aufgeführt: Knochen- und Knochenhautentzündungen sowie Knochenauswüchse.
Hekla lava ist in der Homöopathie ein gängiges Präparat, das bisher eher in Fachkreisen bekannt war. Dennoch ist es selbst in der Fachliteratur wenig beschrieben. Auch Kasuistiken sind nicht zahlreich. Die entsprechende Arzneimittelprüfung stammt aus dem Jahr 2003.
Verschiedene Veröffentlichungen beschäftigen sich auch mit der Frage des Ausgangsmaterials. Lavagestein oder vulkanische Asche sind möglich. Die DHU verwendet die Lava vom Vulkan Hekla in Island. Die verwendete Lava enthält mindestens 50 Prozent Siliziumdioxid (SiO2) und mindestens 20 Prozent Eisentrioxid (Fe2O3).
Hekla lava wird ausschließlich als homöopathisches Arzneimittel eingesetzt. Eine medizinische Verwendung außerhalb der Homöopathie ist nicht bekannt.
Die Einführung von Hekla lava in die Medizin erfolgte durch den Londoner Arzt Dr. J. J. Garth Wilkinson. Er berichtet 1869 seinem Kollegen Holcomb in New Orleans brieflich über pathologische Knochenveränderungen wie Exostosen an Weidetieren, die nach einem Hekla-Ausbruch auftraten. Die Symptome entnahm Wilkinson einem dänischen Bericht über den Hekla-Ausbruch und seine Konsequenzen für die Natur.
Diese Beobachtung nahm er als Idee für den Versuch, einige seiner Patienten gemäß der Ähnlichkeitsregel mit Hekla lava als homöopathisches Arzneimittel zu behandeln. Mit großem Erfolg, wie er Holocomb berichtet. Dieser folgt dem Vorbild seines Kollegen ebenso mit therapeutischem Erfolg, wie er auf der 23. Sitzung des „American Institute of Homeopathy“ in Chicago 1870 berichtet. Seine Ergebnisse werden ein Jahr später veröffentlicht.
2003 führte die Dr. B. K. Bose Stiftung, Schweiz, unter Aufsicht von Dr. Mohinder Singh Jus, eine Arzneimittelprüfung mit Hekla lava durch. Als Prüfsubstanz wurde Hekla lava C30 placebokontrolliert doppelblind über einen Zeitraum von mindestens 6 Wochen geprüft.
Der Vulkan Hekla
In Island findet man die unterschiedlichsten Arten von aktiven Vulkanen. Ein Spaltenvulkan, der in geologisch jüngerer Zeit häufig ausgebrochen ist, ist der 1491 m hohe Vulkan Hekla im Süden Islands. Es handelt sich um den Zentralvulkan eines etwa 40 km langen Vulkansystems mit einem Alter von mindestens 6600 Jahren.
Hekla ist einer der aktivsten Vulkane der Insel Island. Seit der ersten urkundlich belegbaren Eruption im Jahr 1104 sind bis zu 30 Ausbrüche beschrieben (je nach Quelle). Gefördert wurden dabei etwa 8 Kubikkilometer Lava (entspricht einem Drittel des Volumens des Mount Everest) und 5 Kubikkilometer Asche. Gespeist wird der Vulkan von einer in 8 km Tiefe liegenden Magmakammer. Die Laven der verschiedenen Ausbrüche unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung, vor allem hinsichtlich des Silikatgehalts.
Hekla-Asche wird als besonders fluoridreich beschrieben verglichen mit der Asche anderer Vulkane. Hekla-Asche adsorbiert während des Ausbruchs u. a. fluorhaltige Gase, wobei die feineren Partikel aufgrund ihrer größeren Oberfläche größere Mengen an Fluoriden adsorbieren. Diese Partikel werden mit dem Wind auch weiter transportiert als gröbere Stücke, was die von Wilkinson beschriebene Beobachtung erklären würde, dass durch die Aufnahme der weiter entfernt gelegenen feinen Asche Intoxikationen hervorgerufen wurden, durch die groben Partikel in der Nähe des Berges jedoch nicht.
Gesunder Fuß mit Homöopathie
Das homöopathische Einzelmittel Hekla lava gibt es in der Potenz D6 als Tabletten (UVP 9,50 Euro). Diese Potenz ist am besten zur Selbstmedikation geeignet (die Globuli von DHU gibt es als D12). Die Dosierungsempfehlung ist 3 Mal täglich 1 Tablette. Im Akutfall stündlich eine Tablette einnehmen (maximal 6 Mal). Die bewährte Indikation für Hekla lava ist das Schmerzsyndrom Fersensporn.
Bei Fußproblemen, die von Knochen, Gelenken und Bändern ausgehen, kann Hekla lava angewendet werden. Zum Beispiel als Kur im dreiwöchigen Wechsel mit Rhus toxicodendron D12 (Globuli). Zur Unterstützung ist die äußerliche Anwendung von Rhus-Rheuma-Gel hilfreich.
Kostenloses Informationsmaterial ist von der DHU erhältlich. Einfach telefonisch oder über die DHU Homepage anfordern.
Telefon: (07 21) 40 93 – 181 (Mo.-Do. 8.00 – 18.00 Uhr, Fr. 8.00 – 16.30 Uhr)
oder www.dhu-globuli.de
Quelle: 09.04.2014 (tB).