Individualisierte Parkinson-Therapie

Potenzial retardierter Dopaminagonisten bestmöglich ausschöpfen

 

  • 24-Stunden-Wirkung als Schlüsselfaktor für Compliance
  • Therapiechancen erkennen: Dosisanpassungen zur Behandlungsoptimierung

 

Hamburg (26. September 2012) – So individuell der Krankheitsverlauf des Morbus Parkinson sich gestaltet, so individuell sollte auch mit therapeutischen Maßnahmen darauf geantwortet werden. „Wir stellen oft fest, dass gerade bei der medikamentösen Behandlung viel Wirksamkeits-Potenzial unausgeschöpft bleibt“, so Prof. Dr. Heinz Reichmann, 2. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Dresden. Im Rahmen einer Veranstaltung von GlaxoSmithKline (GSK) anlässlich des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Hamburg stand daher die Frage im Mittelpunkt, welche häufig vernachlässigten Aspekte für eine moderne Parkinsontherapie mit Dopaminagonisten wie Requip-Modutab® besonders relevant sind und für die Patienten mit einer Verbesserung ihrer Lebensqualität einhergehen können.

 

 

Kontinuierliche Wirkstofffreisetzung: Wirkung über 24 Stunden

 

M. Parkinson ist eine Erkrankung, die die Patienten 24 Stunden am Tag begleitet. Eine kontinuierliche Wirkstofffreisetzung ist gerade im Hinblick auf die Wirksamkeit in der Nacht ratsam: So klagen viele Patienten über „Off-Zeiten“ am Morgen – ein Resultat der in der Nacht oft unzureichenden dopaminergen Therapie. Doch auch in der Nacht kann sich der Abfall der Wirkstoffkurve bereits bemerkbar machen und durch vermehrten Rigor und Schmerzen zu Schlafstörungen führen, was nicht zuletzt auch eine hohe Belastung für den Partner des Patienten darstellen kann. Die Konsequenzen sind Tagesmüdigkeit und Erschöpfung. Verläuft die Plasmakurve hingegen wie mit retardiertem Ropinirol gleichmäßiger und analog der physiologischen Dopamin-Produktion ohne starken Abfall in der Nacht, werden die Symptome über 24 Stunden gebessert. „Vergleicht man retardiertes mit nicht-retardiertem Ropinirol, sind die Unterschiede im Kurven-verlauf offensichtlich – und machen sich beim Patienten deutlich bemerkbar durch verbesserte Motorik in der Nacht und morgens nach dem Aufwachen“ erläutert Prof. Reichmann.

 

 

Kleiner Unterschied, große Wirkung: Mit Aut-Idem Austausch vermeiden

 

Doch auch innerhalb der Gruppe der retardierten Ropinirole gibt es wesentliche Unterschiede, die vor allem das pharmakokinetische Profil betreffen: Anders als andere retardierte Ropinirole basiert die Galenik von ReQuip-Modutab® auf der einzigartigen GeomatrixTM(×), die für die gleichmäßige Pharmakokinetik verantwortlich ist und einen sanfteren Anstieg und Abfall des Serumspiegels verglichen mit anderen Ropinirolen bewirkt. „Bei schnellem Anfluten am Morgen besteht beispielsweise eine größere Gefahr für Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, bei steilerem Abfall in der Nacht können z.B. verstärkt Rigor und Schmerzen wiederauftreten“, erklärt Prof. Reichmann. Vermeintlich kleine Abweichungen im Kurvenverlauf der retardierten Ropinirole können für den Patienten im Alltag also klinisch sehr wohl relevant sein. Die einzige Möglichkeit für den behandelnden Arzt, einen Austausch des Originalpräparats mit generischen retardierten Ropinirolen auszuschließen, ist das Setzen des Aut-Idem-Kreuzes, das laut Sozialgesetzbuch V bei medizinischer Indikation gerechtfertigt ist.

 

 

Verborgene Therapiechancen: Dosisanpassungen nicht außer Acht lassen

 

Nach wie vor sind viele Ärzte bei Dosis-Steigerungen zurückhaltend und vergeben so die Chance auf eine optimierte Lebensqualität ihrer Patienten. Dabei spielt vor allem die Sorge um mögliche Nebenwirkungen eine große Rolle: „Vorsicht bei der Dosierung ist selbstverständlich nachvollziehbar und angebracht. Dennoch sollte man nicht pauschal vor einer Aufdosierung zurückzuschrecken, sondern die für den individuellen Fall bestmögliche Dosis ausloten. Die Verbesserungen der Lebensqualität des Patienten sind oft bemerkenswert, was in der Konsequenz auch positiven Einfluss auf die Compliance hat. Ein Aspekt, der bei einer lebenslangen Behandlung, wie im Falle des Morbus Parkinson erforderlich, nicht zu vernachlässigen ist“, so Prof. Dr. Wolfgang Jost, 1. Vorsitzender der Deutschen Parkinson Gesellschaft und Fachbereichsleiter für Neurologie an der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden.

 

Besonders relevant sei eine bestmögliche Dosisanpassung gerade für Patienten mit fortgeschrittenem Parkinson, bei denen auch eine Behandlung mit L-Dopa allein keine optimale Symptomkontrolle ermöglicht.(1) 1 In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie wurde nachgewiesen, dass bereits ab einer Dosis von 4 mg/Tag (geringste empfohlene Dosis) eine mindestens 30 %ige Reduzierung der „Off“-Zeit nachgewiesen werden konnte. Bei Patienten, die 8 mg/Tag erhielten, wurde eine solche Reduktion bei 50 % der Studienteilnehmer erreicht, bei einer maximalen Dosis von 24 mg/Tag gar bei 61 % der Patienten.(1) 1 Prof. Wolfgang Jost: „Diese Ergebnisse machen deutlich, wie wichtig es ist, den individuellen Spielraum für optimale Therapieergebnisse zu erkennen und zu nutzen.“

 

 

GlaxoSmithKline – eines der weltweit führenden forschenden Arzneimittel- und Healthcare-Unternehmen – engagiert sich für die Verbesserung der Lebensqualität, um Menschen ein aktives, längeres und gesünderes Leben zu ermöglichen. In Deutschland gehört GSK zu den wichtigsten Anbietern medizinischer Produkte und engagiert sich darüber hinaus in vielfältigen sozialen Projekten: So unterstützen wir wellcome für das Abenteuer Familie, Plan International und den Förderverein der Schule für Kranke München e.V. Zudem stellt GSK seine MitarbeiterInnen einen Tag im Jahr am so genannten „OrangeDay“ frei, um in sozialen Einrichtungen mitzuhelfen.

 

 

Abbildungen

 

Wirkspiegelverlauf_RopinirolRetard.

 

 

Wirkungsvergleich_LDopa.

 

 

Langfristige Therapiereserve.

 

 

Schlafstoerungen.

 

 

Anmerkungen

 

  • (1) Stocchi F et al., Assessment of dose response and symptom control with ropinirole prolonged release in patients with advanced Parkinson’s disease 2009.
  • (×) GeomatrixTM ist eine Marke der Jagotec AG.

 

 

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Quelle: GlaxoSmithKline (GSK), 26.09.2012 (tB).

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