Infektionsverhütung im Krankenhaus

Früher MRSA-Schnelltest schützt nicht vor nosokomialen Infektionen

 

Das Risiko für nosokomiale Infektionen kann durch den Einsatz sicherer Einmalprodukte bei Operationen vermindert werden. Photo: Paul Hartmann AGHeidenheim (24. Juni 2008) – Experten raten zu einem MRSA-Screening, das bereits vor der Aufnahme stationärer Patienten MRSA-Träger identifiziert. Dadurch könnten frühzeitig Hygiene- und Kontrollmaßnahmen ergriffen werden, um eine Übertragung auf andere Patienten zu verhindern. Einer vor Kurzem veröffentlichten Studie der Universität Genf zufolge (JAMA 2008, 299 (10): 1149-1157) führte ein solches Screening wider Erwarten nicht zu einer Reduktion an nosokomialen Infektionen.

Die Wissenschaftler wählten innerhalb der Genfer Universitätskliniken zwölf Stationen verschiedener chirurgischer Fachrichtungen aus, wobei jede Station über neun Monate entweder der Studien- oder der Kontrollgruppe zugeordnet wurde. Anschließend wechselten die Stationen für weitere neun Monate ihre Gruppenzugehörigkeit. Insgesamt wurden mehr als 20.000 chirurgisch zu versorgende Patienten in die Studie eingeschlossen.

Bei der einen Hälfte der Patienten (Kontrollgruppe) wurden herkömmliche Maßnahmen zur Infektionskontrolle angewendet, während die andere Hälfte bei der stationären Aufnahme zusätzlich mit einem schnellen DNA-Test auf das Vorhandensein von MRSA getestet wurde. Nach Abschluss der Studie ließ sich jedoch kein Unterschied zwischen Kontroll- und Studiengruppe im Hinblick auf das Auftreten nosokomialer Infektionen feststellen.

 

So entwickelten beispielsweise 53 der 93 infizierten Patienten aus der Studiengruppe, die bei der stationären Aufnahme noch MRSA-negativ waren, erst während des Krankenhausaufenthaltes eine Infektion.

 

Eine Ursache sehen die Forscher darin, dass vom Zeitpunkt des Testergebnisses bis zur Operation zu wenig Zeit bleibt, um geeignete Präventivmaßnahmen zu ergreifen. Sie empfehlen deshalb, diesen Test auf Patienten zu beschränken, die sich einem elektiven chirurgischen Eingriff mit hohem Risiko einer nosokomialen Infektion unterziehen Bei solchen geplanten Eingriffen bleibt genügend Zeit, um geeignete Präventivmaßnahmen durchzuführen.

 

Andere Wissenschaftler warnen jedoch davor, Kontrollmaßnahmen auf die 8 % der durch MRSA erworbenen nosokomialen Infektionen zu beschränken und dabei das Infektionsrisiko durch andere Krankheitserreger zu vernachlässigen (JAMA 2008, 299 (10): 1190-1192).

 

Maßnahmen, die alle Patienten vor Infektionen jeglicher Art schützen, beinhalten umfangreiche Handhygiene-Programme, Maßnahmen zur Reduktion von katheterassoziierten Blutstrominfektionen sowie von Infektionen bei chirurgischen Eingriffen. Diese Praktiken sind einfach und kosteneffektiv und haben den Vorteil, das Auftreten aller nosokomialen Infektionen zu reduzieren.

 

 

Infektionsprophylaxe mit den richtigen Produkten

 

Um das Risiko für nosokomiale Infektionen bei stationären und ambulanten Operationen zu minimieren, bietet die PAUL HARTMANN AG ein umfassendes Sortiment mit sicheren Einmalprodukten für eine lückenlose Antisepsis im Krankenhaus und der Arztpraxis: Einmal-Handschuhe, Einmal-OP-Wäsche und -bekleidung sowie Einmalabdeckungen für den Patienten und das OP-Umfeld – sowohl für große als auch kleinere chirurgische Eingriffe.

 


Quelle: Pressemitteilung der Firma Paul Hartmann vom 24.06.2008 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…