PFLEGE
AWARDS
Forschergeist gefragt: 14. Novartis Oppenheim-Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
FernstudiumCheck Award: Deutschlands beliebteste Fernhochschule bleibt die SRH Fernhochschule
Vergabe der Wissenschaftspreise der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Hypertoniestiftung
Den Patientenwillen auf der Intensivstation im Blick: Dr. Anna-Henrikje Seidlein…
Wissenschaft mit Auszeichnung: Herausragende Nachwuchsforscher auf der Jahrestagung der Deutschen…
VERANSTALTUNGEN
Wichtigster Kongress für Lungen- und Beatmungsmedizin ist erfolgreich gestartet
Virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe am 22.03. / 29.03. / 26.04.2023: Herausforderungen in…
Pneumologie-Kongress vom 29. März bis 1. April im Congress Center…
Die Hot Topics der Hirnforschung auf dem DGKN-Kongress für Klinische…
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2023 startet am 14.3.
DOC-CHECK LOGIN
Insulinanaloga in der Diabetestherapie:
wissenschaftliche Evidenz zum Wohle der Patienten
Frankfurt am Main (2. November 2006) ‑ Für den behandelnden Arzt spielt bei der Betreuung der Diabetiker neben der klinischen Expertise die Beachtung wissenschaftlicher Evidenz eine zunehmend wichtige Rolle. Die kurz- und langwirksamen Insulinanaloga Insulinglulisin (Apidra®) und Insulin glargin (Lantus®) tragen diesem Anspruch Rechnung, so die Experten auf der Pressekonferenz „Perspektiven und Chancen in der Diabetestherapie: Insulinanaloga und der neue OptiClik®". Zahlreiche Studien belegen den Nutzen und die Vorteile dieser Insulinanaloga: gute Stoffwechselkontrolle, geringes Hypoglykämierisiko und hohe Therapieflexibilität. So gehört zum Beispiel Lantus® zu den weltweit best untersuchten Arzneimitteln in der Diabetestherapie. Dieses bestätigen erneut Daten, die auf der 42. Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Kopenhagen präsentiert wurden.
Insulinglulisin ‑ flexibel und patientenfreundlich
Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, wird bei den meisten Typ-2-Diabetikern eine nahezu normoglykämische Einstellung angestrebt. Entscheidende Faktoren hierfür sind Lebensstilmodifikationen und medikamentöse Behandlungen mit oralen Antidiabetika sowie ‑ bei ungenügender Blutzuckereinstellung ‑ Insulin. Dazu gehört auch, dass Patienten ihre Medikation im Alltag flexibel anwenden können. Randomisierte, kontrollierte Studien sowie die klinische Praxis zeigen hier für Insulinglulisin wesentliche Vorteile gegenüber Humaninsulin, erklärte Professor Dr. Martin Pfohl, Duisburg. Die Anwendung von Insulinglulisin ist flexibel und patientenfreundlich, da der Spritz-Ess-Abstand entfällt und es auch postprandial appliziert werden kann.
Insulin glargin: HbA1c‑Werte unter 7 Prozent und weniger Hypoglykämien
Für Typ-2-Diabetiker, die mit oralen Antidiabetika unzureichend eingestellt sind, ist die BOT (Basal unterstützte Orale Therapie) mit Lantus® ein einfaches Therapiekonzept für den Einstieg in die Insulintherapie. Die oralen Antidiabetika werden beibehalten, das langwirksame Basalinsulin wird einmal täglich zum gleichen, selbst gewählten Zeitpunkt injiziert. Insulin glargin erfüllt die Forderung nach einer evidenzbasierten Medizin, die einen hohen Qualitätsanspruch sicherstellt, durch zahlreiche wissenschaftliche Ergebnisse, so Dr. Stefan Pscherer, Traunstein. Mehrere Treat-to-Target-Studien haben gezeigt, dass mit Lantus® HbA1c-Werte von 7 Prozent und sogar darunter erreicht werden können (1). Die aktuelle Studienlage bestätigt Lantus eine verbesserte Stoffwechsellage sowie eine signifikant niedrigere Rate nächtlicher Hypoglykämien im Vergleich zu einem kürzer wirksamen Basalinsulin (2). Metaanalysen randomisierter klinischer Studien zeigen die Überlegenheit von Insulin glargin gegenüber NPH-Insulin in der Behandlung des Typ-2-Diabetes hinsichtlich der Rate nächtlicher Hypoglykämien (3).
Basalinsulin entlastet Betazellen
Beim Typ-2-Diabetes sind die verbliebenen insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse durch Insulinresistenz und Betazellverlust, aber auch Hyperglykämie chronischem Stress ausgesetzt, schilderte Dr. Robert Ritzel, Heidelberg. Die Folgen sind eine Funktionseinschränkung der einzelnen Betazelle und Insulinmangel sowie erhöhte Betazellapoptose und damit eine weitere Verstärkung des Betazellstresses. Dieser Kreislauf kann in frühen Diabetesstadien durch Einstellung des Nüchternblutzuckers mit einem Basalinsulin auf Werte < 100 mg/dl bzw. 5,6 mmol/I, z.B. in Kombination mit oralen Antidiabetika, durchbrochen werden. In Experimenten mit humanen Betazellen wurde gezeigt, dass durch die Hemmung der chronisch gesteigerten sekretorischen Aktivität eine Entleerung der Insulinspeicher in den Betazellen verhindert werden kann und unter anderem die frühe Phase der endogenen Insulinsekretion wiederhergestellt wird, so Ritzel.
Der neue OptiClik®
Seit 1. Oktober 2006 gibt es in Deutschland den Insulinpen OptiClik® von sanofiaventis, berichtete die Diabetesberaterin Ulrike Holzmüller, Leipzig. OptiClik® ist ein wieder verwendbarer Insulinpen zur Anwendung mit speziellen 3-ml-Insulinpatronen für Lantus® und Apidra®. Der Pen hat eine neuartige Technik, die dem Patienten neben einer einfachen und präzisen Insulininjektion einen innovativen Patronenwechsel bietet. Die Patrone wird praktisch auf Knopfdruck entnommen und die neue kann mit einem Klick eingesetzt werden. Jeder Injektionsschritt wird durch fühl- und hörbare „Klicks" begleitet. Dieser neue „Klick-Mechanismus" gibt den Patienten mehr Selbstsicherheit im Umgang mit ihrer Insulintherapie ‑ ein großer Vorteil auch für ältere und in ihrer Motorik beeinträchtigte Menschen. Die unkomplizierte Insulinapplikation erleichtert dem Arzt und dem Praxispersonal die Schulung und Betreuung der Patienten.
Quellen
-
Riddle MC et al., Diabetes Care 2003; 26(11): 3080‑3086
-
Rosenstock J et al., Diabetes Care 28 (2005) 950‑955, Yki‑Järvinen et al., Diabetes Care 23 (2000) 1130‑1136
-
Tschritter, O. et al., Diabetes und Stoffwechsel 14 / 6 (2005) 375‑382