Intelligenter Wundverband verabreicht Antibiotika

Nanopartikel erkennen und behandeln Infektionen

 

Bath, United Kingdom (12. Juli 2010) – Ein selbst medikamentierender Verband könnte eine Hauptstütze bei der Behandlung von Verbrennungen werden. Mit Nanopartikeln überzogen entdeckt er gefährliche Bakterien in einer Wunde und reagiert durch die Absonderung von Antibiotika. Toby Jenkins von der University of Bath erklärt die Bedeutung seiner Entwicklung damit, dass 50 Prozent der Menschen, die an Verbrennungen sterben, die direkten Folgen der Infektion nicht überleben. Details wurden im Journal of the American Chemical Society http://pubs.acs.org/journal/jacsat  veröffentlicht.

Schädliche Bakterien verursachen Infektionen, indem sie die Zellen mit Giftstoffen angreifen, die die Zellmembran zerstören. "Freundliche" Bakterien, die den Körper in seinen Funktionen unterstützen, verfügen über keine derartigen Toxine. Dieser an sich einfache Unterschied ist die grundlegende Idee hinter den neuen Verbänden.

 

 

Toxine setzen Abwehrreaktion in Gang

 

Jenkins fragte sich, ob pathogene Bakterien auch dazu gebracht werden können, sich selbst zu zerstören. Ihre Toxine öffnen Vesikel, die Wirkstoffe gegen die Bakterien enthalten. Funktioniert dieser Ansatz, können die Bläschen am Verband angebracht werden. Sie reagieren bei einer Infektion sofort.

Laut Jenkins wird damit auch das Risiko der Entstehung neuer Superbakterien wie MRSA verringert, die gegen Antibiotika resistent werden können. Die Vesikel enthalten zusätzlich einen Farbstoff, der bei Kontakt mit gefährlichen Bakterien die Farbe des Verbandes wechselt und dadurch die behandelnden Ärzte alarmiert.

 

 

Vielversprechende Ergebnisse

 

Jenkins hat bereits Tests mit den gefährlichen Bakterien Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa durchgeführt. Als Kontrolle wurden die gleichen Tests auch mit den harmlosen Escherichia coli wiederholt. Die Ergebnisse stellten sich laut NewScientist wie erwartet ein. Die Kapseln brachen beim Kontakt mit den toxischen Bakterien auf und setzten ihre Wirkstoffe frei. Die Menge der Bakterien verringerte sich in der Folge rasch.

Bei E.coli kam es ebenfalls zu einer leichten Reaktion. Die Wissenschaftler machen dafür jedoch ein kleines Leck bei den Kapseln verantwortlich. Ein weiterer Vorteil der neuen Verbände ist, dass sie nicht entfernt werden müssen, wenn Verdacht auf eine Infektion besteht. Dieser Vorgang kann nicht nur für die Patienten schmerzhaft sein, sondern auch den Heilungsprozess verlangsamen.

Michaela Monschein

 

Weitere Informationen: www.bath.ac.uk   

 


 

Quelle: Pressetext.Austria, 12.07.2010 (tB).

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