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Internationale Experten empfehlen die Erweiterung der Therapieoptionen bei PPI-refraktären GERD-Patienten

Alginat als add-on-Therapie erhöht die Patientenzufriedenheit bei Reflux

Heidelberg (1. März 2017) – Im Management der Gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) gibt es eine Therapielücke durch unzureichende Symptomkontrolle mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI). Darauf wiesen führende Gastroenterologen und Allgemeinmediziner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei einem Expertentreffen in Frankfurt am Main hin. In Anlehnung an die bestehende Leitlinie zu GERD und aufgrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse kamen die Experten überein, dass bei PPI-refraktären Patienten weitere Therapiemöglichkeiten, z.B. der Einsatz eines Alginats, in Erwägung zu ziehen seien. Auf dem DGVS Kongress im September 2016 wurde ein aktualisierter Therapiealgorithmus von Leitlinienautor Prof. Dr. Joachim Labenz vorgestellt, der genau hier ansetzt und die Therapieoption der Add-On- Therapie mit Alginat aufgenommen hat.1

PPI sind weiter Mittel der ersten Wahl bei GERD, jedoch verringern sie nur die Acidität des Refluxats, nicht jedoch die Refluxfrequenz. Großangelegte Studien in hausärztlichen Praxen in Deutschland (LOPA Initiative) haben gezeigt, dass nahezu die Hälfte aller chronischen GERD-Patienten mit PPI-Dauertherapie weiterhin Beschwerden hat und jeder Fünfte unzufrieden mit der Standardtherapie ist.2 Gemäß aktueller Leitlinie kann zur Therapieoptimierung bei bestehenden Reflux-Beschwerden der PPI gewechselt oder die doppelte PPI-Dosis versucht werden.3

Eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von saurem Reflux spielt die sogenannte Acid Pocket. Die Acid Pocket ist eine postprandiale Säureschicht von bis zu 180 ml, die sich direkt unterhalb des unteren Ösophagussphinkters auf dem Speisebrei bildet.4 Die Acid Pocket mischt sich entgegen ursprünglicher Annahmen nicht umgehend mit der aufgenommenen Nahrung, sondern schwimmt isoliert auf dem Mageninhalt und kann als erstes in die Speiseröhre aufsteigen. „Diese Säureschicht ist die Quelle für postprandialen Reflux“, betonte Prof. Dr. Labenz. Mit einer Alginat-Therapie sei es möglich, genau hier gezielt anzusetzen, so der Experte. Deshalb wurde zur Optimierung der Behandlung eine Add-On-Therapie mit einem Alginat als neue Option in den Therapiealgorithmus aufgenommen [s. Abb. 1].

Aktuelle Studien zeigen, dass der Einsatz eines zusätzlichen Alginat-Präparates hilft, die therapeutische Lücke zu schließen. Damit wird eine bessere Symptomkontrolle und höhere Patientenzufriedenheit erreicht.5 Selbst bei PPI-refraktären Patienten ist Alginat in der Lage, eine wirksame Schutzbarriere gegen Reflux-Symptome zu bilden.5

Alginat bildet in Kombination mit der Magensäure eine Schutzbarriere auf der Acid Pocket und verhindert dadurch den Reflux physikalisch.6 Die Wirkung des Alginats in Gaviscon® wird bereits innerhalb von vier Minuten7 wahrgenommen und hält bis zu vier Stunden an. Anschließend wird das Alginat über den Darm ausgeschieden8, wodurch sich ein sehr geringes Nebenwirkungspotential ergibt9.

Abb. 1 Algorithmus zur Abklärung und Behandlung bei persistierenden Refluxbeschwerden in Ergänzung der DGVS-Leitlinie modifiziert nach Labenz J., Koop H. DMW 5/2017 (im Druck)

Abb. 1 Algorithmus zur Abklärung und Behandlung bei persistierenden Refluxbeschwerden in Ergänzung der DGVS-Leitlinie modifiziert nach Labenz J., Koop H. DMW 5/2017 (im Druck)


Literaturverweise

  1. Labenz J, Koop H. Dtsch Med Wochenschr 5/2017 (im Druck).
  2. Labenz J et al. United Eur Gastroent J 2016; 4(5S): A22.
  3. Koop H et al. S2k-Leitlinie 021/013 Gastroösophageale Refluxkrankheit. Z Gastroenterol 2014; 52 (11): 1299–1346.
  4. Steingoetter et al. 2015 BMC Gastroenterology 2015; 15:111/ DOI. 10.1186/s12876-015-0343-x.
  5. Reimer C et al. Aliment Pharmacol Ther2016; doi: 10.1111/apt.13567.
  6. Kwiatek MA et al. Aliment Pharmacol Ther 2011; 34 (1): 59–66.
  7. Strugala V et al. J Int Med Res. 2010; 38: 449-57.
  8. Hampson F et al. Drug Dev Ind Pharm. 2010 May;36(5):614-23.
  9. Chevrel B. J Int Med Res. 1980;8(4):300-2.

 

Über Gaviscon

Der Hauptwirkstoff von GAVISCON® – ein sogenanntes Alginat – ist rein pflanzlich. Es wird aus der speziellen Alge Laminaria hyperborea gewonnen. Der Wirkstoff wird vom Körper nicht aufgenommen und somit unverstoffwechselt wieder ausgeschieden. Es sind keinerlei Wechselwirkungen des Alginats mit anderen Medikamenten bekannt. Im Gegensatz zu anderen medikamentösen Maßnahmen hat Alginat in Gaviscon eine physikalische, nicht-systemische Wirkweise. Es reagiert mit der Magensäure und bildet eine stabile, zähflüssige Schutzbarriere, die den Rückfluss des Mageninhalts in die Speiseröhre hindert.


Über RB

RB (Reckitt Benckiser) ist das weltweit führende Unternehmen im Bereich Consumer Health und Hygiene. Das Unternehmen besitzt operative Gesellschaften in über 60 Ländern mit Hauptsitzen in London, Dubai und Amsterdam und vertreibt seine Produkte in fast 200 Ländern. Weltweit beschäftigt RB etwa 37.000 Mitarbeiter. Mit dem Ziel, innovative Lösungen für ein gesünderes Leben und ein glücklicheres Zuhause zu liefern, gehört RB zu den Top 20 Unternehmen der London Stock Exchange. Heute ist RB dank seiner herausragenden Innovationskraft weltweit die Nummer 1 oder Nummer 2 in den meisten seiner schnell wachsenden Marktsegmente. Das Portfolio aus den Bereichen Gesundheit, Hygiene und Haushalt wird angeführt von den 19 weltweiten Powerbrands wie Nurofen, Gaviscon, Dobendan, Durex, Scholl, Clearasil, Sagrotan, Veet, Cillit Bang, Finish, Vanish, Calgon, Air Wick und Woolite. Drei Viertel aller Einkünfte entstammen den Health- und Hygiene-Segmenten des Portfolios.

Dank einer neuen Generation talentierter Mitarbeiter, bei denen sich intellektuelle Neugierde mit einer Verpflichtung für höchste Qualitätsansprüche vermischt, ist RB bereit, die Welt der Consumer Health und Hygiene neu zu definieren. Die Grundlage des Unternehmenserfolges von RB stellen Mitarbeiter und Firmenkultur. Unsere Mitarbeiter zeichnen sich durch ein hohes Maß an Eigeninitiative und unternehmerisches Denken aus, sie wollen etwas bewegen und erhalten dazu bei RB alle Möglichkeiten. Sie scheuen sich nicht davor, Verantwortung zu übernehmen und über sich hinaus zu wachsen. Dies zeigt sich überdies im Bereich der Nachhaltigkeit, wo das Unternehmen sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2020 sowohl den Verbrauch von Wasser als auch den CO2-Ausstoß um jeweils ein Drittel zu reduzieren und ein Drittel seines Nettoumsatzes aus nachhaltigen Produkten zu erwirtschaften. Darüber hinaus ist RB der größte weltweite Partner aus der FMCG-Branche der gemeinnützigen Kinderrechtsorganisation Save the Children, wobei sich beide Partner zum Ziel gesetzt haben, Durchfallerkrankungen als zweithäufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren, gemeinsam merklich zu reduzieren. Insgesamt will RB 400 Millionen Menschen erreichen und ihr Verhalten in den Bereichen Gesundheit und Hygiene verbessern.

Gaviscon Dual 250 mg / 106,5 mg / 187,5 mg Kautabletten, Gaviscon Dual 500 mg / 213 mg / 325 mg Suspension zum Einnehmen im Beutel.

Wirkstoffe: Natriumalginat, Natriumhydrogencarbonat, Calciumcarbonat

Zusammensetzung: 1 Kautablette enth.: Wirkstoffe: 250 mg Natriumalginat, 106,5 mg Natriumhydrogencarbonat und 187,5 mg Calciumcarbonat. Sonst. Best: Macrogol 20 000, Mannitol (Ph.Eur.), Copovidon, Acesulfam-Kalium, Aspartam (E 951), Pfefferminzaroma, Azorubin (E 122), Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Xylitol (enthält Carmellose-Natrium). 1 Beutel enth.: Wirkstoffe: 500 mg Natriumalginat, 213 mg Natriumhydrogencarbonat und 325 mg Calciumcarbonat. Sonst. Best: Carbomer 974 P, Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), Propyl-4- hydroxybenzoat (E 216), Saccharin-Natrium, Pfefferminzaroma, Natriumhydroxid, Gereinigtes Wasser.
Anwendungsgebiete: Behandlung der säurebedingten Symptome des gastroösophagealen Reflux wie Sodbrennen, saures Aufstoßen, Dyspepsie z.B. nach den Mahlzeiten oder während der Schwangerschaft.
Gegenanzeigen: Gaviscon Dual darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, Menthol oder einen der sonstigen Bestandteile. Kautabletten zusätzlich: Überempfindlichkeit gegen Azorubin. Suspension zusätzlich: Überempfindlichkeit gegen Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat.
Nebenwirkungen: Sehr selten: anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen, allergische Reaktionen wie Urtikaria; Bauchschmerzen, Säure-Rebound, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen; juckender Hautausschlag. Nicht bekannt: Alkalose, Hyperkalzämie, Milch-Alkali-Syndrom (dies tritt gewöhnlich auf, wenn die empfohlene Dosis überschritten wird); respiratorische Effekte wie Bronchospasmus; Obstipation. Kautabletten zusätzlich: Azorubin kann allergische Reaktionen hervorrufen. Suspension zusätzlich: Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Warnhinweise: Enthält Natriumverbindungen, Menthol. Kautabletten zusätzlich: Aspartam (E 951), Azorubin (E 122). Suspension zusätzlich: Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) und Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216).GAVD0031

Reckitt Benckiser Deutschland GmbH – 69067 Heidelberg


Quelle: Reckitt Benckiser, 01.03.2017 (tB).

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