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News vom ASCO
Fokus: Individualisierung der Krebstherapie
Bad Homburg (27. Juli 2009) – Die Individualisierung der Therapie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) gewinnt im Praxisalltag zunehmend an Bedeutung. Mit der Einführung innovativer Substanzen haben Onkologen die Möglichkeit, ein möglichst maßgeschneidertes Behandlungskonzept mit effektiven Therapieaussichten für den einzelnen Patienten zu wählen. Für den Austausch zu aktuellen Onkologiethemen zwischen Ärzten und Wissenschaftlern fokussierte sich der diesjährige weltweit größte Onkologie-Kongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) auf die individualisierte Therapie.
Über Fortschritte in der NSCLC-Therapie informiert der klinische Onkologe PD Dr. Jan Stöhlmacher, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, im nachfolgenden Interview.
Welchen Vorteil bringen individualisierte Therapien für den Patienten?
Der Vorteil besteht darin, zielgerichteter zu thera-pieren: Denn die Wirksamkeit einer Substanz kann bei bestimmten Patienten, deren Tumoren vorab mittels bestimmter Testverfahren genauer charakterisiert wurden, vorhergesagt werden. Dadurch können die Patienten an Lebenszeit gewinnen und die Qualität der Überlebenszeit kann verbessert werden.
Wo stehen wir bezüglich der Individualisierung der Therapie beim fortgeschrittenen NSCLC?
Die Individualisierung der Therapie beim NSCLC basiert auf jüngsten Entwicklungen. Zum einen hat sich durch die Entwicklung neuer innovativer Substanzen das Portfolio an Behandlungsoptionen für Patienten mit NSCLC deutlich vergrößert. Zum anderen stehen inzwischen die ersten prädiktiven (molekularbiologischen, histologischen) Marker zur Verfügung, die den Onkologen als entscheidende Kriterien bei der Therapiewahl unterstützen können, da hierdurch eine genauere Charakterisierung des individuellen Tumors möglich geworden ist. Hierdurch hat der behandelnde Arzt die Möglichkeit, eine erfolgversprechendere Substanz mit dem günstigeren Nebenwirkungsprofil für den Patienten auszuwählen.
Welche Marker können für die individualisierte Therapie beim NSCLC herangezogen werden?
Die Gewebedifferenzierung des Tumors (Histologie) ist ein entscheidendes Behandlungskriterium geworden. Beispielsweise kann Pemetrexed beim fortgeschrittenen NSCLC nur bei Tumoren mit vorwiegend nicht-platten-epithelialer Histologie eingesetzt werden. Für die Klasse der Tyrosinkinase-Inhibitoren zeigen die aktuellen Studien, dass deren Effektivität eng mit dem Vorliegen einer aktivierenden Mutation des epidermalen Wachstumsfaktors (EGFR) korrelieren. Für einzelne Vertreter dieser neuen Substanzklasse ist der Nachweis dieser Mutationen bereits erforderlich, wenn die Substanz eingesetzt werden soll.
Nutzen Sie diese prädiktiven Faktoren bereits in der Praxis?
Mit der Zulassungsbegrenzung von Pemetrexed/Cisplatin beim NSCLC mit vorwiegend Nicht-Plattenepithelkarzinom wird die histologische Typisierung fest vorgeschrieben und der Pathologie-Bericht besonders relevant: Wurde ein Adenokarzinom anhand der Biopsie typisiert, kann eine Pemetrexed/Cisplatin-Therapie bei nicht vorbehandelten Patienten eingesetzt werden.
Die histologische Typisierung anhand der Biopsie erfolgt durch den Pathologen; erst dann kann sich der Onkologe für die bestmöglichere Therapie entscheiden.
Wie etabliert ist die Zusammenarbeit von Pathologen und Onkologen in der Praxis?
Die Zusammenarbeit von Onkologen und Pathologen ist schon immer sehr eng. Für eine individualisierte Therapie kommen auf die Pathologen eine Reihe neuer Anforderungen wie die genaue Typisierung des Tumors – histomorphologisch wie auch auf molekularer Ebene – zu, um den Klinikern entsprechende Hilfestellung bei der Therapiewahl zu bieten. So ist die exakte histologische Typisierung eines Adenokarzinoms für die Therapiewahl von Pemetrexed/Cisplatin entscheidend, da die Zweifachkombination das Überleben dieser Patienten median auf über ein Jahr verlängern kann – wie die Zulassungsstudie zeigte. [1]
Reicht die Studienlage aus, um die Histologie als prädiktiven Faktor zu belegen?
Die Studienlage zu Pemetrexed (Alimta®) beim NSCLC belegt die Histologie als prädiktiven Faktor. Die Kombination Pemetrexed/Cisplatin wird auch am Universitätsklinikum Dresden bereits erfolgreich für nicht vorbehandelte Patienten mit Nicht-Plattenepithelkarzinomen eingesetzt.
Welchen Vorteil bietet eine Zweifachkombination wie Pemetrexed/Cisplatin gegenüber einer Dreifachkombination beim fortgeschrittenen nicht-plattenepithelialem NSCLC?
Die Diagnose eines fortgeschrittenen NSCLC impliziert sogleich eine palliative Situation. Es ist wichtig, die Patienten vor der Therapiewahl zu selektieren, um jeden effektiv behandeln zu können – sprich die Überlebenszeit zu verlängern –, damit sich die Therapie für den Patienten lohnt. Für die Lebensqualität und unter Berücksichtigung des Gesundheitszustandes des Patienten sollten die mit der Therapie einhergehende Toxizitäten besprochen werden. Hier zeigt die Erfahrung, dass von einer Dreifachkombination im Vergleich zu einer Zweifachkombination nur wenige Patienten profitieren und häufig durch die gleichzeitige Gabe von drei Substanzen vor allem die Toxizitäten gesteigert werden.
Interessierte Ärzte erhalten weitere Informationen zur Therapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms mit Pemetrexed über Lilly Deutschland GmbH, Medizinische Information, Telefon-Nummer 06172/273-2929.
Lilly Onkologie – Kompetenz in der Therapie thorakaler Tumoren
Die Krebsforschung von Lilly mit Ursprung in den sechziger Jahren gehört heute zu den Schwerpunkten des Unternehmens: Weltweit arbeiten Forscher intensiv an innovativen Behandlungsansätzen, um Patienten ein längeres Leben zu ermöglichen. Onkologika für thorakale Tumoren stehen hierbei im Fokus: Dazu zählt das Nukleosidanalogon Gemcitabin (Gemzar®), das in der Erstlinientherapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) in Kombination mit Cisplatin bereits als Standard gilt. Mit der Zulassung von Pemetrexed (Alimta®) in Kombination mit Cisplatin in der Erstlinientherapie steht Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit überwiegend Nicht-Plattenepithelkarzinom in Europa eine weitere innovative Therapieoption zur Verfügung. Seit September 2004 ist Pemetrexed in Europa bereits als Monotherapie zur Behandlung chemotherapeutisch vorbehandelter NSCLC-Patienten mit vorwiegend nicht-plattenepithelialer Histologie und in Kombination mit Cisplatin für das maligne Pleuramesotheliom zugelassen. Pemetrexed ist ein innovativer Multi-Target-Enzym-Inhibitor, der drei Schlüsselenzyme der DNA- und RNA-Nukleotidsynthese blockiert und damit eine hohe Effektivität entwickelt. Dabei führt die Begleitmedikation mit Folsäure und Vitamin B12 zu einem besseren Toxizitätsprofil; die zehnminütige Infusion ermöglicht meist ein ambulantes Applikationsschema.
Quellen
Scagliotti G et al.; J Clin Oncol 2008; 26: 3543-3551.
Über Lilly
Eli Lilly and Company ist eines der weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen und setzt auf Forschung und Innovation. Die Kernbereiche des Unternehmens sind Endokrinologie, Onkologie, Psychiatrie/Neurologie, Urologie, Kardiologie und Intensivmedizin. In eigenen Forschungszentren und in Zusammenarbeit mit internationalen Forschungsorganisationen entwickelt Lilly neue Behandlungsansätze und Technologien, die dazu beitragen, die Gesundheit und Lebensqualität von Patienten zu verbessern. Dank intensiver wissenschaftlicher Forschung gehören die meisten Lilly-Medikamente zu den führenden ihrer Klasse. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Indianapolis, USA, beschäftigt rund 40.000 Mitarbeiter in 143 Ländern weltweit. In Deutschland ist Lilly seit 1960 vertreten und beschäftigt heute etwa 1.000 Mitarbeiter.
Lilly gibt Antworten – in Form von Arzneimitteln, Informationen und Aufklärung – auf einige der dringlichsten Fragen in der Medizin.
Pflichttext
ALIMTA 100 mg bzw. 500 mg Pulver zur Herstellung eines Konzentrates zur Herstellung einer Infusionslösung. Wirkstoff: Pemetrexed. Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche enthält 100 mg bzw. 500 mg Pemetrexed (als Pemetrexeddinatrium). Sonstige Bestandteile: Mannitol, Salzsäure, Natriumhydroxid. Anwendungsgebiete: In Kombination mit Cisplatin zur Behandlung von chemonaiven Patienten mit inoperablem malignen Pleuramesotheliom und zur Erstlinientherapie von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom außer bei überwiegender plattenepithelialer Histologie. In Monotherapie zur Behandlung in Zweitlinientherapie von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom außer bei überwiegender plattenepithelialer Histologie. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile, während der Behandlung darf nicht gestillt werden, gleichzeitige Gelbfieberimpfung. Nebenwirkungen: Sehr häufig: Neutrophile/Granulozyten, Leukozyten, Hämoglobin, Thrombozyten erniedrigt, Diarrhoe, Erbrechen, Stomatitis/Pharyngitis, Übelkeit, Appetitverlust, Obstipation, Müdigkeit, Neuropathie (Empfindungsstörung), Kreatinin erhöht, Kreatinin-Clearance erniedrigt, Hautrötung/ Abschuppung, Haarausfall. Häufig: Konjunktivitis, Dyspepsie/Sodbrennen, Dehydratation, Geschmacksstörung, Nierenversagen, Infektion, Fieber, febrile Neutropenie, AST (SGOT), Gamma-GT erhöht, ALT (SGPT) erhöht/erniedrigt, Nesselsucht, Juckreiz, allergische Reaktionen/Überempfindlichkeitsreaktionen, Brustschmerzen, motorische Neuropathie, sensorische Neuropathie, multiformes Erythem, Bauchschmerzen. Gelegentlich: Arrhythmie (u.a. supraventrikuläre), GGT erhöht, schwerwiegende kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Ereignisse, einschließlich Myokardinfarkt, Angina pectoris, zerebrovaskulärer Insult und transitorische ischämische Attacken (die meisten dieser Patienten, hatten vorbestehende kardiovaskuläre Risikofaktoren), Panzytopenie, Colitis (einschließlich intestinale und rektale Blutungen, manchmal tödlich verlaufende, intestinale Perforation, intestinale Nekrose und Typhlitis), manchmal tödlich verlaufende interstitielle Pneumonitis mit respiratorischer Insuffizienz, Ödeme. Selten: Hepatitis, möglicherweise schwerwiegend. Spontanberichte (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Fälle von Strahlenpneumonitis bei Patienten, die vor, während oder nach ihrer Pemetrexed Therapie bestrahlt wurden. Fälle von "Radiation Recall" bei Patienten, die vorher eine Strahlentherapie erhalten hatten, Fälle von peripheren Ischämien, die manchmal zu Nekrosen an den Extremitäten führen. Warnhinweise: Vorbehandlung und Begleittherapie mit Folsäure und Vitamin B12 sowie Kortikosteroid notwendig, weitere Warnhinweise s. Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Pharm. Unternehmer: Eli Lilly Nederland B.V., Grootslag 1-5, 3991 RA, Houten, Niederlande Vertrieb: Lilly Deutschland GmbH, Werner-Reimers-Straße 2-4, 61352 Bad Homburg, Deutschland, Stand der Information: Januar 2009
Quelle: Pressemitteilung der Firma Eli Lilly vom 27.07.2009 (3K-Agentur für Kommunikation).