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Junge Patienten im Fokus
Chronische Hepatitis B – Viread /TDF die effektive Therapie mit bewährtem Sicherheitsprofil
Stuttgart (17. September 2010) – Wirksamkeit, Langzeitverträglichkeit und Sicherheit in der Schwangerschaft – das sind Themen, die bei der Behandlung junger Patienten mit chronischer Hepatitis B im Vordergrund stehen. Auf einem Symposium im Rahmen der 65. Jahrestagung der Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)1, das am 17. September 2010 in Stuttgart stattfand, betonten die Experten deshalb, dass mit Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF, Viread®) eine dauerhafte virologische Kontrolle der chronischen Hepatitis-B-Infektion bei der überwiegenden Mehrheit der Patienten zu erzielen ist. Darüber hinaus sind die gute Verträglichkeit sowie die etablierte Sicherheit der Substanz, die bereits seit zehn Jahren in der HIV-Therapie eingesetzt wird, wichtige Kriterien, die für Tenofovirdisoproxilfumarat sprechen.
Ziel der Therapie einer chronischen Hepatitis B sei das Vermeiden von HBV-assoziierten Komplikationen wie Zirrhose und hepatozelluläres Karzinom (HCC), betonte Professor Dr. Thomas Berg, Leipzig. Um dieses Ziel zu erreichen, würde in der EASL-Leitlinie2 eine dauerhafte Suppression der HBV-DNA unter die Nachweisgrenze und bei HBeAg-positiven Patienten eine dauerhafte HBeAg-Serokonversion gefordert. Idealer Endpunkt sei den Leitlinien zufolge der HBs-Antigen-Verlust.
TDF: Hohe antivirale Wirksamkeit
Die Forderung nach dauerhafter Virussuppression kann durch die hohe antivirale Wirksamkeit von Tenofovirdisoproxilfumarat/TDF bei den meisten Patienten erreicht werden, wie aktuelle Auswertungen der Zulassungsstudien bestätigen: Nach inzwischen 144 Wochen sind immer noch über 85 Prozent der HBeAg-negativen bzw. über 70 Prozent der HBeAg-positiven Patienten unter der Nachweisgrenze (Serum-HBV-Titer < 400 Kopien/ ml).3,4 Besonders erfreulich ist der steigende Anteil an Patienten, die das Idealziel der Therapie erreichen: Nach 144 Wochen lag die kumulative Wahrscheinlichkeit für einen HBsAg-Verlust bei acht Prozent.4
Langzeitsicherheit antiviraler Therapien
Die Therapie mit Nukeos(t)id-Analoga ist eine Langzeittherapie, deshalb sind insbesondere bei jungen Patienten Sicherheit und Verträglichkeit von großer Bedeutung. Für Tenofovirdisoproxilfumarat bestätigen PD Dr. Heiner Wedemeyer, Hannover, zufolge sowohl die vorliegenden Phase-III-Studien, als auch „Real-World“-Kohorten und Langzeitnachbeobachtungen die hohe Sicherheit einer langfristigen Behandlung. So konnte in den HBV-Zulassungsstudien für Tenofovirdisoproxilfumarat nach 96 Wochen kein Abfall der Kreatinin-Clearance unter 50 ml/min beobachtet werden.5 Eine aktuelle Auswertung der Europäischen Multicenterkohorte6 zeige, dass die Abnahme der GFR (glomeruläre Filtrationsrate) unter Tenofovirdisoproxilfumarat dem normalen Altersverlauf entspricht. Darüber hinaus ergeben sich Wedemeyer zufolge auch bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose unter Tenofovirdisoproxilfumarat keine Sicherheitsbedenken.
Antivirale Therapie und Schwangerschaft
Abschließend betonte Wedemeyer, dass Tenofovirdisoproxilfumarat bereits seit vielen Jahren in der HIV-Therapie eingesetzt wird und mit über zwei Millionen Patientenjahren sehr gut dokumentiert sei. Dies gibt Wedemeyer zufolge auch Hinweise auf die Sicherheit beim Einsatz der Substanz in der Schwangerschaft. Entsprechend wird auch in den aktualisierten Leitlinien der DGVS, die voraussichtlich 2011 veröffentlicht werden, empfohlen, bei eindeutiger Indikation die Therapie mit den Nukleos(t)id-Analoga Lamivudin und Tenofovirdisoproxilfumarat in der Schwangerschaft fortzuführen. Patientinnen, die vor der Schwangerschaft Entecavir und Adefovir eingenommen haben, sollten auf Tenofovirdisoproxilfumarat oder Lamivudin umgestellt werden.
Hepatitis B-Management bei immunsupprimierten Patienten
Eine Hepatitis B zur Nachbeobachtung sollte niemals aus einem Arztbrief verschwinden, so das Statement von Professor Dr. Jörg Petersen, Hamburg. Hintergrund sei die Tatsache, dass auch mit heutigen hochpotenten Nukleos(t)id-Analoga keine Eradikation des Hepatitis B aus dem Zellkern der Hepatozyten möglich sei. Auch nach der klinischen Ausheilung der Infektion sei deshalb eine Reaktivierung möglich. Um ein unter Umständen tödliches Wiederaufflammen einer Hepatitis-B-Infektion zu verhindern, sollten Patienten, bei denen eine immunsupprimierende Therapie wie z.B. mit Rituximab nötig ist, immer besonders gründlich auf Hepatitis-B-Virusbestandteile untersucht und ggf. präemptiv mit einem Nukleos(t)idanalogon behandelt werden.
Quellen
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Symposium „Chronische Hepatitis B bei jungen Patienten“, 65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), 17. September 2010
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European Association For The Study Of The Liver, 2009, J Hepatol 50: 227-242
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Heathcote J et al. Poster #483, 60th AASLD, 2009, Boston, USA
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Marcellin P et al. Poster #481, 60th AASLD, 2009, Boston, USA
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Fachinformation Viread, Stand April 2009
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van Bömmel F et al. AASLD 2009 EAS L 2010, Poster #1028
Quelle: Symposium der Firma Gilead zum Thema „Chronische Hepatitis B bei jungen Patienten“, 65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), 17.09.2010 (3K-Agentur für Kommunikation) (tB).