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ESMO:
Kein Hand-Fuß-Syndrom unter Behandlung mit UFT® (Tegafur Uracil)
Darmstadt (8. Oktober 2008) – Auf der 33. Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) wurden die Ergebnisse einer Untersuchung zum Auftreten des Hand-Fuß-Syndroms bei der Behandlung von Patienten mit kolorektalem Karzinom und Mammakarzinom mit oralen Fluoropyrimidinen präsentiert.1 Die vorgestellten Daten belegen, dass die Therapie mit UFT eine patientenfreundliche Alternative darstellt: Bei keinem der Patienten trat ein Hand-Fuß-Syndrom auf.
Das Ziel der Untersuchung war die Evaluierung von Häufigkeit und Schweregrad des Hand-Fuß-Syndroms sowie dessen Auswirkungen auf die Durchführbarkeit der Therapie. Zudem wurden die Ergebnisse daraufhin ausgewertet, ob bestimmte Subgruppen ein besonders hohes Risiko für die Entwicklung eines Hand-Fuß-Syndroms aufweisen. 270 Patienten mit kolorektalem und Mammakarzinom wurden in die Analyse eingeschlossen.
Alle Patienten wurden mit oralen Fluoropyrimidinen als adjuvante Behandlung oder Front-Line-Therapie behandelt. 102 Patienten erhielten Capecitabine als Monochemotherapie, 91 Patienten Capecitabine in Kombination mit Oxaliplatin oder Irinotecan und 77 Patienten UFT in Kombination mit Calciumfolinat. 25 Prozent aller Patienten, alle im Capecitabine-Arm, entwickelten ein Hand-Fuß-Syndrom, in der UFT-Gruppe wurde kein Patient mit Hand-Fuß-Syndrom beobachtet. Bei 35 Prozent der Patienten trat das Hand-Fuß-Syndrom vor oder während des zweiten Zyklus Capecitabine-Therapie auf. Nach dem dritten Zyklus stieg dieser Anteil auf 65 Prozent.
„Das Hand-Fuß-Syndrom ist eine häufige Nebenwirkung des 5-FU-basierten Chemotherapieregimes. Es ist für den Patienten sehr belastend und schränkt die Lebensqualität erheblich ein“, erklärt PD Dr. med. Diana Lüftner vom Universitätsklinikum Campus Charité Mitte, Berlin. „Diese Untersuchung bestätigt ein weiteres Mal, dass die Behandlung mit UFT die nebenwirkungsarme und für den Patienten bequemere Alternative ist.“
Im Capecitabine-Arm wurde in 23 Prozent der Fälle die Therapie aufgrund des Hand-Fuß-Syndroms unterbrochen, bei 10 Prozent der Patienten wurde die Dosis reduziert und bei 7 Prozent wurde die Therapie vollständig abgebrochen. Ein erhöhtes Risiko wiesen Frauen auf, sowie Patienten, die eine Monotherapie erhielten. „Die Durchführbarkeit einer Therapie ist entscheidend in der Behandlung von soliden Tumoren“, erläuterte Lüftner. „Gravierende Nebenwirkungen wie das Hand-Fuß-Syndrom führen häufig zu Therapieabbrüchen oder Dosisreduktionen, was die Wirksamkeit einer Therapie erheblich einschränkt.“
UFT ist eine Kombination aus Tegafur und Uracil im molaren Verhältnis 1:4. Tegafur ist ein sogenanntes Prodrug von 5-Fluorouracil und wird im Körper fast vollständig dazu umgewandelt. Uracil hemmt die Dihydropyrimidin-Dehydrogenase, das für die Metabolisierung und Inaktivierung von 5-FU verantwortliche Enzym. In der EU ist UFT seit 2002 in Kombination mit Folinsäure für die Erstlinientherapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms zugelassen. Diese Zulassung beruht auf zwei randomisierten Phase-III-Studien, in denen UFT eine vergleichbare Wirksamkeit wie die Bolus-Gabe von Fluorouracil gezeigt hat.2,3 Darüber hinaus war die Toxizität unter der oralen Applikation geringer als bei der Bolus-Gabe.
Literatur
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Di Bartolomeo M, et al. ESMO 2008, Poster 919.
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Douillard JY, et al. J Clin Oncol 2002; 20: 3605-16.
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Carmichael J, et al. J Clin Oncol 2002; 20: 3617-27.
Über UFT
UFT ist in über 50 Ländern zugelassen. In den meisten Ländern ist UFT in Kombination mit Folinsäure (Calciumfolinat) für die Erstlinienbehandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms zugelassen. Außerdem ist UFT in manchen Ländern auch zur Behandlung anderer Tumoren zugelassen. In Japan, zum Beispiel, hat UFT die Zulassung für eine Vielzahl an Krebserkrankungen, einschließlich Tumoren des Kolons/Rektums, Bronchialkarzinom, Brustkrebs, Magenkrebs, Kopf-Hals-Tumoren, Lebertumoren, Tumoren der Gallenblase, des Gallengangs, Pankreaskarzinom, Blasenkarzinom, Prostata- und Zervixkarzinom. Seit 1984 wurden mehr als 30 Millionen Krebspatienten mit UFT behandelt.
Merck hat sich dem Ziel einer Förderung der Onkologietherapie verschrieben und untersucht derzeit neuartige therapeutische Ansätze in hoch spezifischen Bereichen, beispielsweise die Anwendung von rbitux bei Kolorektalkarzinomen, Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und des Halses sowie nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom.
Daneben untersucht Merck auch andere Tumortherapien, so etwa die Anwendung von Stimuvax® (früher als liposomaler Krebsimpfstoff BLP25 bezeichnet) für die Behandlung des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms. Im September 2004 hat dieser Impfstoff von der FDA den Fast-Track-Status erhalten.
Merck hat von Biomira Inc. aus Edmonton, Alberta/Kanada, die weltweiten Exklusiv-Lizenzrechte außer für Kanada erworben, wo sich beide Unternehmen die Rechte teilen.
Quelle: Pressemitteilung der Firma Merck Pharma vom 08.10.2008 (IntraMedic).