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Kombination aus Pemetrexed/Cisplatin als ein Standard in der Erstlinientherapie des nicht-plattenepithelialen NSCLC anzusehen
Histologie hilft bei Wahl der passenden Therapie
Berlin (25. Februar 2010) – Die medikamentöse Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) wird heute nach den individuellen histologischen Merkmalen des Tumors ausgewählt. Damit kann sichergestellt werden, dass die Patienten eine jeweils effektive Therapie erhalten. So kann sich bei Patienten mit dem histologischen Befund eines Nicht-Plattenepithel-karzinoms (Adeno- und großzelliges Karzinom) ein signifikanter Überlebensvorteil im Vergleich zur Standardtherapie mit Gemcitabin/Cisplatin ergeben, wenn sie eine Erstlinientherapie mit Pemetrexed (Alimta®) in Kombination mit Cisplatin erhalten. Patienten mit Adenokarzinom, dem häufigsten nicht-plattenepithelialen NSCLC, profitieren besonders deutlich: Sie erreichten mit Pemetrexed/Cisplatin ein medianes Gesamtüberleben von 12,6 Monaten gegenüber 10,9 Monaten unter Gemcitabin/Cisplatin [1]. Die Zweifachkombination mit Pemetrexed verbesserte auch das hämatologische Sicherheitsprofil. Aus diesen Gründen hat sich die moderne Behandlung mit Pemetrexed/Cisplatin für Patienten mit passender Histologie rasch einen Platz im Therapiealgorithmus für die Erstlinientherapie bei NSCLC erobert. Der histologische Typus des NSCLC ist wegweisend für die weitere Individualisierung der Therapie, betonten Experten bei einem Lilly-Symposium zum 29. Deutschen Krebskongress in Berlin.
Die mit Pemetrexed/Cisplatin durchgeführte Phase-III-Studie zur Erstlinientherapie bei NSCLC (Stadium IIIB/IV) lieferte den bislang deutlichsten Hinweis auf den hohen Stellenwert der Histologie für die Therapiewahl. Denn dies ist die einzige Zweierkombination, mit der ein längeres Überleben beim Nicht-Plattenepithelkarzinom im Rahmen einer Zulassungsstudie gezeigt werden konnte. Eine mediane Lebenserwartung von über einem Jahr, wie sie studiengebunden mit Pemetrexed/Cisplatin bei Patienten mit Adenokarzinom erreicht wurde, ist in der palliativ orientierten Therapie fortgeschrit-tener Krebserkrankungen als großer Erfolg zu werten und führte 2008 zur Zulassung von Pemetrexed für die Erstlinientherapie des NSCLC für Patienten mit vorwiegend Nicht-Plattenepithelkarzinom (Adeno- und großzelliges Karzinom).
Pemetrexed ist ein Multi-Target-Enzym-Inhibitor, der unter anderem das Enzym Thymidylatsynthase (TS) hemmt. NSCLC vom Typ der Adeno-karzinome haben eine vergleichsweise geringe TS-Expression und sind für Pemetrexed daher möglicherweise leichter zu blockieren [2].
Interdisziplinäre Betrachtung des NSCLC-Patienten
Im interdisziplinären Austausch betrachteten der Pneumologe Dr. Karl-Matthias Deppermann, Helios Klinikum Erfurt, der Pathologe Dr. Florian Länger, Medizinische Hochschule Hannover, und der Pneumologe PD Dr. Martin Reck, Krankenhaus Großhansdorf, die Therapieoption Pemetrexed/Cisplatin im Kontext aktueller Stagingsysteme und neuer Therapieleitlinien. So flossen in das 2009 überarbeitete TNM-Stagingsystem neue Erkenntnisse zur prognostischen Relevanz der exakten Tumorgröße (T) und der Fernmetastasierung (M) ein, während die Kriterien der Lymphknotenmetastasierung (N) unverändert beibehalten wurden [3]. Die Neuerungen ermöglichen eine differenziertere Beschreibung der Tumoren und eine bessere Einschätzung der Prognose, was sich auf die individuelle Therapieentscheidung auswirken dürfte.
Prognose wird durch prädiktive Faktoren ergänzt
Neben dem pathologisch-anatomischen Staging anhand der TNM-Klassifikation kommt auch der histologischen Typisierung eine große Rolle zu. Insbesondere die Unterscheidung von Plattenepithelkarzinomen und Nicht-Plattenepithelkarzinomen führt beim NSCLC zu therapeutischen Konsequenzen: Werden Patienten mit nicht-plattenepithelialen Tumoren primär mit Pemetrexed/Cisplatin behandelt, kann ihre Lebenserwartung steigen. „Die histologische Typisierung ist von hohem prädiktivem Wert“, erläuterte Dr. Länger. Künftig könne durch eine weiterführende molekulare Diagnostik mit Bestimmung der TS-Expression die Befundung noch verbessert werden. Dies helfe dem Onkologen bei der Zusammenstellung einer für den Patienten maßgeschneiderten Therapie. Die Individualisierung der Therapie sei schon jetzt weit vorangeschritten, ergänzte PD Dr. Reck. In der Erstlinientherapie sind platinhaltige Kombinationstherapien Standard, dabei sollte für die meisten Patienten mit Adenokarzinomen Cisplatin plus Pemetrexed die erste Wahl sein.
Quellen
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Scagliotti G et al.; J Clin Oncol 2008; 26: 3543-355.
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Ceppi P et al.; Cancer 2006; 107: 1589-1596.
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International Association for Study of Lung Cancer; Staging Handbook in Thoratic Oncology 2009: 05/09: 1-04
Lilly Onkologie – Kompetenz in der Therapie thorakaler Tumoren
Die Krebsforschung von Lilly mit Ursprung in den sechziger Jahren gehört heute zu den Schwerpunkten des Unternehmens: Weltweit arbeiten Forscher intensiv an innovativen Behandlungsansätzen, um Patienten ein längeres Leben zu ermöglichen. Onkologika für thorakale Tumoren stehen hierbei im Fokus: Dazu zählt das Nukleosidanalogon Gemcitabin (Gemzar®), das in der Erstlinientherapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) in Kombination mit Cisplatin bereits als Standard gilt. Mit der Zulassung von Pemetrexed (Alimta®) in Kombination mit Cisplatin in der Erstlinientherapie steht Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC mit vorwiegend Nicht-Plattenepithelkarzinom (Adeno- und großzelliges Karzinom) in Europa eine weitere innovative Therapieoption zur Verfügung. Seit September 2004 ist Pemetrexed in Europa bereits als Monotherapie zur Behandlung von chemotherapeutisch vorbehandelten NSCLC-Patienten mit vorwiegend Nicht-Plattenepithelkarzinom (Adeno- und großzelliges Karzinom) und in Kombination mit Cisplatin für das maligne Pleuramesotheliom zugelassen. Pemetrexed ist ein innovativer Multi-Target-Enzym-Inhibitor, der drei Schlüsselenzyme der DNA- und RNA-Nukleotidsynthese blockiert und damit eine hohe Effektivität entwickelt. Dabei führt die Begleitmedikation mit Folsäure und Vitamin B12 zu einem besseren Toxizitätsprofil; die zehnminütige Infusion ermöglicht meist ein ambulantes Applikationsschema.
Quelle : Symposium der Firma Lilly zum Thema „Intrathorakale Tumoren individuell behandeln“ am 25.02.2010 in Berlin (3K-Agentur für Kommunikation) (tB).