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Kommentar der DGN zur JUPITER-Studie
Rosuvastatin in der Primärprävention vaskulärer Ereignisse bei Menschen mit erhöhtem C-reaktiven Protein
Berlin (11. November 2008) – Auf dem amerikanischen Kardiologen-Kongress in New Orleans wurden am 9. November die Ergebnisse der JUPITER-Studie vorgestellt und zeitgleich im New England Journal of Medicine online publiziert (1). Die Studie beruht auf der Beobachtung, dass high-sensitivity C-reaktives Protein ein Prädiktor für kardiovaskuläre Ereignisse ist. Daher wurden 17.802 gesunde Männer und Frauen im Alter über 50 Jahre (Männer) bzw. 60 Jahre (Frauen) mit einem LDL-Cholesterolspiegel <130 mg/dl und high-sensitiv C-reaktivem Protein über 2 mg/l mit 20 mg Rosuvastatin oder Placebo behandelt. Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 1,9 Jahren wurde die Studie abgebrochen, da sich für alle Endpunkte eine signifikante Überlegenheit von Rosuvastatin fand. Für den primären Endpunkt Herzinfarkt, Schlaganfall, Revaskularisation, Krankenhausaufenthalt wegen instabiler Angina pectoris oder Tod durch kardiovaskuläre Ursache ergab sich eine 44 %-ige relative Risikoreduktion. Es gab keine erhöhten Häufigkeiten an Myopathien oder Malignomen in der Verumgruppe.
Kommentar der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der deutschen Schlaganfallgesellschaft:
Diese wichtige Primärpräventionsstudie legt auf den ersten Blick nahe, dass Patienten mit normalem low-densitiy Lipoprotein (LDL)-Cholesterol aber erhöhtem C-reaktivem Proteinspiegel mit einem Statin behandelt werden sollten. Einschränkend muss angemerkt werden, dass Rosuvastatin in Deutschland nicht erhältlich ist und dass die number needed to treat 120 betrug, d. h. es müssen 120 gesunde Personen über 1 Jahr behandelt werden, um ein vaskuläres Ereignis zu verhindern. Da die Kosten für Rosuvastatin in Deutschland nicht bekannt sind, kann daraus auch nicht abgeleitet werden, ob ein vernünftiges Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen besteht. Eine einfache Übertragung der Ergebnisse auf andere Statine ist im Moment nicht zulässig, da hier die entsprechende Evidenz fehlt.
Nach Meinung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft bedarf es weiterer Studien, bevor eine klare Empfehlung für den Einsatz dieser Substanz zur Primärprävention des Schlaganfalles bei dieser Patientengruppe gegeben werden kann. Es sei daran erinnert, dass eine verhaltensmodifizierende Primärprävention mit regelmäßigem Sport und gesunder Ernährung sinnvoll sein kann.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) vom 11.11.2008.