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Differenzierte Opioidtherapie
Kontinuierliche transdermale 7-Tage Analgesie gewinnt an Bedeutung
Berlin (9. Oktober 2009) – Statistischen Erhebungen zufolge leiden rund 7,5 Millionen Menschen in Deutschland an chronischen Schmerzen. Jeder sechste chronische Schmerzpatient benötigt aufgrund starker Schmerzen Opioide; etwa 600.000 Patienten müssen laut Statistik mit stark wirksamen Opioiden behandelt werden. Chronische Schmerzpatienten profitieren insbesondere von einer breiten Dosiermöglichkeit und einer einfachen, Compliance-fördernden Anwendung.
Im Rahmen des diesjährigen Deutschen Schmerzkongresses in Berlin wurde vorgestellt, dass das bisher einzige 7-Tage Schmerzpflaster Norspan® eine gute Therapieoption für die Behandlung von chronischen Schmerzen darstellt. Der Wirkstoff Buprenorphin hat eine nachgewiesene Wirksamkeit bei allen Schmerzformen, sowohl bei nozizeptiven Schmerzen (z.B. bei Arthrose und Osteoporose) als auch neuropathischen Schmerzen (z.B. diabetische Polyneuropathie) sowie bei Mixed Pain (z.B. Rückenschmerz). Von besonderer klinischer Relevanz ist dabei, dass das Norspan 7-Tage Schmerzpflaster seinen Wirkstoff kontinuierlich über einen Zeitraum von sieben Tagen abgibt. Daraus resultiert eine gleichmäßige Analgesie über den Zeitraum einer ganzen Woche. Weitere Aspekte sind die verbesserte Patientencompliance, eine Reduktion der Tablettenlast sowie die einfache Handhabung, zum Beispiel auch in der häuslichen oder stationären Pflege. Das Pflaster ist bis in den Morphinbereich dosierbar.
Chronische Schmerzen stellen nicht nur eine individuell leidvolle Belastung dar, sie haben auch beträchtliche ökonomische Auswirkungen: Schätzungen zufolge sind die Folgekosten so hoch wie die Kosten des gesamten Arzneimittelmarktes. (1) Umso wichtiger ist es daher, chronische Schmerzen möglichst frühzeitig und effektiv zu behandeln. Pathophysiologisch werden Schmerzen in nozizeptive und neuropathische Schmerzen eingeteilt. Während beim Nozizeptorschmerz die peripheren und zentralen nozizeptiven Strukturen intakt sind und der Schmerz durch eine Reizung der peripheren Nervenendigungen z. B. als Folge einer Gewebsschädigung hervorgerufen wird, tritt der neuropathische Schmerz nach Schädigungen peripherer oder zentraler nervaler Strukuren auf. Sind beide Komponenten am Schmerzgeschehen beteiligt, spricht man von Mixed Pain.
Chronischen Schmerz konsequent behandeln
Da neben den individuellen Bedürfnissen der Patienten auch Schmerzcharakter, Progredienz und bestehende Komorbiditäten berücksichtigt werden müssen, kommt es bei der Langzeittherapie von chronischen Schmerzerkrankungen nicht nur auf die Wahl des „richtigen“ Wirkstoffs an, sondern auch darauf, dass dieser langfristig in stabilen und ausreichend hohen Wirkstoffkonzentrationen verabreicht werden kann. Transdermale Systeme machen es Patienten und Ärzten diesbezüglich leichter. Norspan, mit dem Wirkstoff Burprenorphin, hat sich hier als Therapieoption in der hausärztlichen Praxis bewährt.
Mit Norspan® stehe ein transdermales System mit einem 7-Tage-Applikationsintervall zur Verfügung, welches besonders für Patienten mit stabilen chronischen Schmerzen geeignet sei, erläutert Dr. med. Dipl. soz. Reinhard Sittl, Erlangen, auf einem Symposium anlässlich des Deutschen Schmerzkongresses 2009 in Berlin. Studien belegen die Wirksamkeit von Norspan® bei allen Schmerzformen, so auch bei nozizeptiven Schmerzen (zum Beispiel bei Arthrose oder Osteoporose). Neben einer effektiven Schmerzreduktion (NRS-11) konnte eine Verbesserung von Parametern wie generelle Aktivität, Schlaf oder Lebensfreude nachgewiesen werden. Durch die gleichmäßigen Wirkspiegel über einen Zeitraum von sieben Tagen werde eine stabile Analgesie erreicht; gleichzeitig könne eine sehr gute gastrointestinale und ZNS-Verträglichkeit dokumentiert werden, betont Sittl.
Ulf Schutter, Marl, bestätigt die Wirksamkeit von Opioiden wie Norspan® bei neuropathischen Schmerzen. Diese seien heute hinreichend dokumentiert. Die vorliegenden positiven Studienergebnisse hatten schon 2003 dazu geführt, dass Opioide in den Guidelines der American Medical Association als „first-line-Therapie“ Einzug hielten. Auch in den Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Neurologie hieße es: „Auch neuropathische Schmerzen sind opioidsensibel und sprechen häufig gut an“. Daher verwundere es umso mehr, dass dieser hocheffektive und sichere Therapieweg in Deutschland immer noch zu selten eingeschlagen werde. Es sei allerdings zu betonen, dass die vorliegenden Daten eine Sonderstellung der Substanz Buprenorphin hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit vermuten ließen. Auch bei Kombination von neuropatischen und nozizeptiven Schmerzen, dem Mixed Pain, ist Norspan® eine effektive Therapieoption. So reduzierte sich unter dem Buprenorphin-haltigen 7-Tage Pflaster die mittlere Intensität bei Mixed Pain in Form chronischer Rückenschmerzen von 7,7 auf 5,3 auf einer 11-Punkte NRS-Skala. Buprenorphin konnte somit seine Wirksamkeit bei allen Schmerzformen von neuropathisch bis nozizeptiv und Mixed Pain beweisen. Darüber hinaus ist es auch eine Substanz, die viele Vorteile besonders für den älteren Patienten bietet, und die in einem breiten Dosisspektrum bis in den Morphinbereich eingesetzt werden kann.
Analgesie, Antihyperalgesie – was ist klinisch relevant?
Hochinteressant sind auch die Ergebnisse einiger experimenteller Arbeiten, die eine besondere Eigenart des Buprenorphins erkennen lassen. Diese Substanz habe über ihre ausgeprägte analgetische Wirksamkeit am µ-Rezeptor hinaus offensichtlich eine direkte Wirkung an spannungsabhängigen Natriumkanälen, was sie gerade für die Behandlung neuropathischer Schmerzsyndrome prädestiniere. Diesen Kanälen komme in der Pathogenese des neuropathischen Schmerzes eine zentrale Bedeutung zu. Weiterhin dürfe dieser Effekt auch an der ausgeprägten antihyperalgetischen Wirkung des Buprenorphins beteiligt sein.
7-Tage Schmerzpflaster erfüllt Anforderungen für eine individuelle Opioidtherapie
Charakteristisch für das bisher einzige 7-Tage Schmerzpflaster Norspan® ist das breite Einsatzspektrum. Der Wirkstoff Buprenorphin hat eine nachgewiesene Wirksamkeit bei allen Schmerzformen, sowohl bei nozizeptiven Schmerzen (z.B. bei Arthrose und Osteoporose) als auch bei neuropathischen Schmerzen (z.B. bei diabetischer Polyneuropathie), sowie bei Mixed Pain (z.B. Rückenschmerz). Das spezielle transdermale System von Norspan® führt zu gleichmäßigen Wirkspiegeln über sieben Tage. Für viele Patienten ist außerdem eine mehrfach tägliche Tabletteneinnahme oftmals belastend. Die einmal wöchentliche Applikation von Norspan® erweist sich als bequem und einfach in der Anwendung, was letztlich Einnahmefehler reduzieren hilft. Darüber hinaus zeigt das Norspan®-Schmerzpflaster eine bessere gastrointestinale und ZNS Verträglichkeit als Tramadol.
Anmerkung
(1) Zenz, Lehrbuch der Schmerztherapie, 2. Auflage
Abbildung
Abb.: Die Norspan-Pflaster. Photo: Grünenthal
Download
Abstract Dr. med. Dipl. Soz. Reinhard Sittl zum Thema "Opioide bei nozizeptiven Schmerzen – gestern und heute":
Sittl DGSS 2009.pdf (43.09 KB)
Abstract Dr. Ulf Schutter zum Thema "Opioide bei neuropathischen Schmerzen":
Schutter DGSS 2009.pdf (43.83 KB)
Abstract Prof. Dr. med. Wolfgang Koppert zum Thema "Analgesie, Antihyperalgesie – was ist klinisch relevant?":
Koppert DGSS 2009.pdf (89.27 KB)
Norspan – Zahlen und Daten: Kurzprofil Norspan.pdf (144.33 KB)
Quelle: Symposium der Firma Grünenthal anlässlich des Schmerzkongresses 2009 zum Thema „Differenzierte Opioidtherapie – Was ist die Rationale?“ am 09.10.2009 in Berlin (Adlexis).