Krankenpfleger und Altenpfleger tauschen Arbeitsplatz

Bessere Kooperation

 

Jena (7. März 2013) – Von der Klinik direkt in die Pflegeeinrichtung: Angesichts des demographischen Wandels werden in Deutschland viele Patienten nach einem Klinikaufenthalt nicht in die häusliche Umgebung entlassen, sondern im Anschluss an die stationäre Behandlung in einer Pflegeeinrichtung versorgt. Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) hat daher ein Pflege-Hospitationsprogramm ins Leben gerufen. Dabei können Pflegende aus dem UKJ und von regionalen Pflegeanbietern für bis zu zehn Tage den Arbeitsplatz tauschen. „Damit wollen wir die Abläufe bei der Patientenentlassung bzw. -einweisung verbessern und die Pflegeprozesse enger miteinander verzahnen“, erklärt Arne-Veronika Boock, Pflegedirektorin am Thüringer Universitätsklinikum. Im November 2012 startete das Pflege-Hospitationsprogramm. Nach vier Monaten steht fest: Das Interesse ist enorm.

Bislang beteiligen sich am gemeinsamen Austauschprogramm des UKJ der DRK-Kreisverband Jena-Eisenberg-Stadtroda, die Diakonie Ostthüringen und die Pflegeheime der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Jena-Weimar (AWO). Die Pflegenden können dabei für bis zu zehn Tage die Arbeit auf den Stationen des UKJ kennenlernen. Umgekehrt können Krankenpfleger des UKJ für einige Tage die Aufgaben in einem Pflegeheim der drei Kooperationspartner übernehmen.

„Von unseren Patienten werden jährlich rund 1.000 Frauen und Männer in Pflegeeinrichtungen weiter versorgt. Gerade in solchen Fällen sind eine optimale Überleitung der Patienten und ein schneller und umfassender Informationsaustausch zwischen den Einrichtungen extrem wichtig. Genau das sind die Ziele dieser Kooperation“, erklärt Dr. Norbert Gittler-Hebestreit, Pflegemanager am UKJ. Er koordiniert die Hospitationen.

Frank Albrecht, Geschäftsführer der AWO Jena-Weimar ergänzt: „Die Mitarbeiter können sich nun viel besser in die Prozesse zur Patientenversorgung der jeweils anderen Einrichtung hineindenken. Das Hospitationsprogramm ist bei unseren Mitarbeitern auf sehr großes Interesse gestoßen.“ Der damit verbundene Perspektivenwechsel erweitere das eigene Spektrum der Fachleute und führt letztlich zu einer nahtloseren Überleitung und Versorgung gemeinsamer Patienten und Patientinnen.

Bisher fanden 15 Hospitationen von Mitarbeitern der regionalen Pflegeanbieter auf den Stationen des UKJ statt. Die Nachfrage nach Hospitationen wächst weiter: 16 Pflegefachkräfte des Seniorenwohnens am Villengang Jena der Diakonie Ostthüringen arbeiteten im Februar jeweils zwei Tage auf verschiedenen Stationen des UKJ. „Unsere Mitarbeiter sehen, wie der Klinikalltag funktioniert, wo es Unterschiede gibt und wo Gemeinsamkeiten“, sagt Astrid Dyroff, Pflegedienstleitung des Seniorenwohnens am Villengang. Das Programm einer Hospitation wird individuell gestaltet, das heißt die Hospitanten können sich einen Bereich aussuchen, für den sie sich besonders interessieren. „Sehr nachgefragt bei unseren Pflegern sind vor allem die Stationen im Bereich der Psychiatrie und Psychotherapie, der Neurologie und der Innerem Medizin des Universitätsklinikums Jena“, so Dyroff.

Darüber hinaus können durch die Kooperation persönliche Kontakte geknüpft werden. „Pfleger, die bereits den gleichen Patienten betreut haben, können sich nun kennenlernen. Die einzelnen Pflegeprofessionen tauschen Erfahrungen aus und können voneinander lernen. Das Verständnis füreinander wächst“, betont Carolina Buske, Qualitätsmanagerin der Seniorendienste des DRK Jena-Eisenberg-Stadtroda e. V.

Am Ende einer jeden Hospitation steht ein gemeinsames Auswertungsgespräch: „Dadurch können wir viele Hinweise aufnehmen und die Versorgungsqualität weiter verbessern“, so Norbert Gittler-Hebestreit. Im Sommer wird das Hospitationsprogramm zunächst evaluiert. Der UKJ-Gesundheitsmanager ist aber bereits jetzt überzeugt: „Das Programm wird sicher fortgesetzt.“


 

Quelle: Universitätsklinikum Jena, 07.03.2013 (tB).

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