Kuratorium Deutsche Altershilfe setzt sich für Neuorientierung in der stationären Altenpflege ein

Köln (10. Februar 2011) – Ein Umzug ins Alten- und Pflegeheim kann für die Menschen den „bürgerlichen Tod“ bedeuten. Wer dort rundum versorgt wird und seine Aufgaben nicht mehr selbst erledigen kann, erlebt oft einen massiven Bruch zu seinem früheren Leben und fühlt sich von der Gesellschaft isoliert. Zum Welttag der Kranken am 11. Februar fordert das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) eine Umorientierung in der stationären Pflege: Auch in Alten- und Pflegeheimen leben kranke Menschen. Für sie muss mehr Privatheit und ein Umfeld geschaffen werden, das sich stark daran orientiert, wie die Heimbewohner vorher gelebt haben.

Konkret schlägt das KDA eine Umorientierung hin zu den KDA-Quartiershäusern vor, die auch als 5. Generation des Altenwohnbaus bezeichnet werden. Das Konzept hat das KDA auf der Basis von innovativen Praxisansätzen entwickelt. „Für die Bewohner wird Privatheit und eine familienähnliche Gemeinschaft geschaffen. Die Menschen können so ein normales Leben führen“, sagt Christine Sowinski, Leiterin des Bereichs Beratung im KDA. „Die Menschen leben in Einzelzimmern und haben eigene kleine Küchen – also einen privaten Rückzugsraum. Gleichzeitig gibt es große Wohnküchen, in denen tagsüber immer jemand zugegen ist. Dort entstehen familienähnliche Gemeinschaften.“ Auch eine eigene Haustür mit Klingel und Briefkasten führen zu mehr Privatheit für die Bewohner.
„In klassischen Alten- und Pflegeheimen werden alle Bereiche des Lebens der Bewohner gesteuert – sie können so zu „totalen Institutionen“ werden. Extrem gesprochen wird der Einzelne von der Gesellschaft isoliert und erlebt einen kompletten Bruch mit seinen früheren Rollen und seinem früheren Leben. Das wird oft als demütigend und herabsetzend empfunden“, sagt KDA-Geschäftsführer Peter Michell-Auli. „KDA-Quartiershäuser, die 5.Generation des Altenwohnbaus, können das verhindern.“
In den KDA-Quartiershäusern nehmen die Bewohner auch weiter am Leben in der Öffentlichkeit teil: „Sie nutzen Angebote im Quartier oder aber die Einrichtung bietet selbst Veranstaltungen für alle Bürger des Quartiers an“, erklärt Ursula Kremer-Preiß, Leiterin des Bereichs Wohnen und Quartiersgestaltung beim KDA. Der Quartiersansatz fußt auf bürgerschaftlichem Engagement, bei dem die Bürger im Quartier – also dem Viertel, Kiez oder der Gemeinde – eigene Ideen einbringen und sich engagieren.
„Es werden zwar kontinuierlich Qualitätsdiskussionen um die stationäre Pflege geführt“, sagt Peter Michell-Auli, „doch in diesen Diskussionen wird die Einbeziehung von Angehörigen und bürgerschaftlichem Engagement in die stationäre Pflege zu selten thematisiert. Das muss sich ändern, denn beides sind sehr effektive Instrumente, die die Lebensqualität der Bewohner in Alten- und Pflegeheimen erhöhen.“

Weitere Informationen zur Thematik der KDA-Quartiershäuser unter http://www.kda.de


Quelle: Kuratorium Deutsche Altershilfe – Wilhelmine Lübke Stiftung e. V. , 10.02.2011 (tB).

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