MEDIZIN
AWARDS
Forschergeist gefragt: 14. Novartis Oppenheim-Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
FernstudiumCheck Award: Deutschlands beliebteste Fernhochschule bleibt die SRH Fernhochschule
Vergabe der Wissenschaftspreise der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Hypertoniestiftung
Den Patientenwillen auf der Intensivstation im Blick: Dr. Anna-Henrikje Seidlein…
Wissenschaft mit Auszeichnung: Herausragende Nachwuchsforscher auf der Jahrestagung der Deutschen…
VERANSTALTUNGEN
Wichtigster Kongress für Lungen- und Beatmungsmedizin ist erfolgreich gestartet
Virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe am 22.03. / 29.03. / 26.04.2023: Herausforderungen in…
Pneumologie-Kongress vom 29. März bis 1. April im Congress Center…
Die Hot Topics der Hirnforschung auf dem DGKN-Kongress für Klinische…
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2023 startet am 14.3.
DOC-CHECK LOGIN
Langzeitschäden durch „harmloses“ Virus
Folgen von HCMV-Infektionen
Münster (19. September 2014) – Das weit verbreitete Humane Cytomegalievirus (HCMV) begünstigt das Entstehen von Arteriosklerose und kann langfristig Herz- und Kreislauferkrankungen verursachen. Forscher zeigen in einer neuen Studie, auf welchem molekularen Weg die Infektion zu chronischen Erkrankungen des Gefäßsystems beiträgt.
Verbreitet, aber nicht harmlos: Etwa die Hälfte der Deutschen hatte mindestens einmal Kontakt mit dem Humanen Cytomegalievirus (HCMV); die Infektion bleibt meist unbemerkt. Nur selten führt das Virus zu schweren Infektionen. Langfristig kann das vermeintlich harmlose Virus allerdings Herz- und Kreislauferkrankungen verursachen, was Forscher des Exzellenzclusters Cells in Motion (CiM) an der Universität Münster – mit Kollegen aus Ulm und Maastricht – näher untersuchten. Die Forschungsergebnisse hat nun das Fachjournal „Cardiovascular Research“ veröffentlicht.
„Das gesamte Herz-Kreislauf-System des Menschen ist mit Endothelzellen ausgekleidet“, erläutert der Kardiologe und CiM-Forscher Prof. Johannes Waltenberger, einer der Hauptautoren des Artikels: „Diese Zellschicht hat viele wichtige Funktionen, unter anderem für den Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe, die Blutdruckregulation und das Immunsystem. Wir haben herausgefunden, dass HCMV einen wichtigen Signalweg blockiert.“ Der sogenannte Vaskuläre Endotheliale Wachstumsfaktor (VEGF), der die Vitalität und Regenerationsfähigkeit des Endothels erhält, wird so funktionell außer Kraft gesetzt. Die Folge: Das Endothel kann nicht mehr ausreichend regenerieren, die Kommunikation der Zellen untereinander wird unterbrochen.
HCMV begünstigt dadurch das Entstehen der Arteriosklerose (Arterienverkalkung), die langfristig zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen kann. „Die neuen Erkenntnisse erklären auf molekularer Basis, wie schleichende Virusinfektionen zum Zellschaden und somit letztlich zu chronischen Erkrankungen des Gefäßsystems beitragen“, fasst Waltenberger zusammen.
Der Fachartikel ist kostenfrei online abrufbar.
Publikation
-
Reinhardt, Barbara et al. (2014): Human cytomegalovirus infection impairs endothelial cell chemotaxis by disturbing VEGF signaling and actin-polymerization. In: Cardiovascular Research. Online veröffentlicht am 16. September 2014. Doi: 10.1093/cvr/cvu204
Quelle: Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 19.09.2014 (tB).