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Lebensqualität durch effiziente Therapie von Rückenschmerzen und Osteoporose
Neue Daten aus Forschung, Studien und praktischer Anwendung
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Flupirtin ist ein wichtiger Bestandteil einer ursachenorientierten Rückenschmerztherapie, von der auch Patienten mit schmerzbedingten Schlafstörungen profitieren
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Die Therapie von Osteoporosepatienten kann durch Innovation verbessert werden
Berlin (9. Oktober 2009) – In Deutschland werden Millionen Menschen zu chronischen Schmerzpatienten, obwohl das bei einem großen Teil der Betroffenen durch gezielte Prävention und frühe rationale Behandlung verhindert werden könnte. Rückenschmerzen sind mit Abstand die häufigste Form von chronischen Schmerzen überhaupt. Mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung leidet episodisch oder chronisch an Rückenschmerzen. Schlafstörungen werden bei diesen chronischen Schmerzerkrankungen vielfach unterschätzt. Die Therapie mit Flupirtin retard 1x täglich führt bei Patienten mit Schmerzlinderung auch zur Normalisierung des Nachtschlafes und ermöglicht Alltagsaktivität.
Die Volkskrankheit Nr. 1 „Rückenschmerz“ ist nicht nur Ursache zahlreicher Leidensgeschichten und Frühberentungen, sondern auch ein wesentlicher Kostenfaktor im Gesundheitssystem. Rückenschmerzen haben zudem mehr als andere Schmerzformen eine hohe Tendenz zu chronifizieren. Die Weichen werden bereits in der ersten Woche gestellt: Wenn es hier nicht gelingt, effizient zu behandeln und die Patienten zu mobilisieren, droht aus den meist funktionellen Problemen eine lange Patientenkarriere mit weiterer Immobilisierung zu werden.
Der Paradigmenwechsel in der Schmerztherapie betrifft sowohl die Behandlung akuter wie auch chronischer Schmerzzustände. „Wird Schmerz zum ständigen Begleiter, geht seine wichtige Warnfunktion verloren und es beginnt ein verhängnisvoller Kreislauf.“, eröffnet Prof. Dr. med. Walter Zieglgänsberger vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München seinen Vortrag im Rahmen der Pressekonferenz „Lebensqualität durch effiziente Therapie von Rückenschmerzen und Osteoporose“. Da intensive Schadreize nachweislich zur Sensibilisierung zentraler Nervenzellen führen können, bietet sich die Möglichkeit, Behandlungen nicht nur auf die Stelle der peripheren Gewebeschädigung zu richten, sondern auch auf Veränderungen in Strukturen des Zentralnervensystems. Die zunehmende Angst von Schmerzpatienten vor wiederkehrenden Schmerzen verhindert, dass sie Dinge tun, die ihnen früher Freude bereitet haben. Eine moderne Schmerztherapie muss daher die Angst vor der nächsten Schmerzattacke mitberücksichtigen. Ein nur kurz wirksames Analgetikum verstärkt diese psychische Komponente unter Umständen noch, da der Patient ständig daran denken muss, das Medikament zeitgenau einzunehmen.
Präparate, die über 24 Stunden wirkungsvoll den Schmerz bekämpfen, lassen den Patienten „vergessen“, dass er behandelt wird und er wird so auch nicht ständig schmerzlich an sein Leiden erinnert. Wenn der erwartete Schmerz nicht auftritt, ist der Weg frei für neue, positive Assoziationen.
So kann beispielsweise retardiertes Flupirtin eingesetzt werden, um zusammen mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen, die das „Re-Learning“ fördern, das Schmerzgedächtnis zu überschreiben. Auf Grund des spezifischen Wirkmechanismus wird das Ruhemembranpotenzial von Nervenzellen anhaltend stabilisiert und damit deren Erregbarkeit gehemmt. Dieser SNEPCO-Mechanismus (SNEPCO = Selective Neuronal Potassium Channel Opender) kann so auch Schmerzen, die bereits über längere Zeit bestehen, günstig beeinflussen, da biochemische Prozesse angesteuert werden, die die Grundlage von neuronaler Übererregbarkeit und zellulärem Schmerzgedächtnis bilden. Auch nach einer bereits eingetretenen Chronifizierung lassen sich durch konsequente langfristige Reduktion des neuronalen Einstroms und Dämpfung zentraler neuronaler Überaktivität noch therapeutische Erfolge erzielen da davon auszugehen ist, dass eine aktivitätsabhängige Genexpression, die zu einer Steigerung der neuronalen Erregbarkeit geführt hat, bei einer Verminderung z.B. des synaptischen Zustroms oder der spontanen Entladungstätigkeit auch wieder abnehmen kann. Durch eine medikamentöse Therapie, die den Schmerz kontinuierlich unter Kontrolle hält, kann man chronischen Schmerzpatienten die Angst vor der nächsten Attacke nehmen; sie entwickeln Vertrauen in schmerztherapeutische Maßnahmen und erkennen, dass sie diesen Prozess auch durch eigenes Verhalten steuern können. Mit modernen Retardtabletten lässt sich so der Teufelskreis der Schmerzchronifizierung durch „Re-Learning“ leichter durchbrechen.
Substanzen wie das verspannungslösende Flupirtin, das seit 2006 auch als moderne Retardtablette (Katadolon® S long) zur Verfügung steht, stellt eine therapeutisch wertvolle und rationale Option für die Erst- und Folgebehandlung akuter wie chronischer muskulär bedingter Rückenschmerzen dar. Die verspannungslösende Wirkung von retardiertem Flupirtin wurde durch objektive Verfahren bei Rückenschmerzpatienten gezeigt. Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. (DGS) und Leiter des Schmerz- und Palliativzentrums Göppingen, verweist auf eine große nicht-interventionelle Studie, in der die Therapie von 1.343 Patienten mit akuten und chronischen Rückenschmerzen mit entzündungshemmenden NSAR von den behandelnden Ärzten mit nur befriedigend (41 % der Patienten), mangelhaft (32% der Patienten) und ausreichend (13 % der Patienten) bewertet wurde. Die Fortsetzung der Rückenschmerztherapie dieser Patienten mit Flupirtin retard 1x täglich für 12 Wochen führte zu einer deutlich Verbesserung des Therapieeffektes und für 80 % der Patienten wurden von den Ärzten sehr gute bis gute Beurteilungen abgegeben.
Ein bei subakuten und chronischen Schmerzen weitgehend vernachlässigtes Problem stellen Schlafstörungen dar. Therapeutisch werden diese bislang sowohl hinsichtlich ihrer Häufigkeit aber auch bezüglich ihrer Einflussnahme auf den Krankheits- und Genesungsprozess nur unzureichend adressiert. Diesen Faktor hebt Priv. Doz. Dr. med. Michael A. Überall, Vizepräsident der DGS und medizinischer Leiter des Instituts für Neurowissenschaften, Algesiologie und Pädiatrie in Nürnberg hervor.
Zwei Drittel der Patienten mit subakuten / chronischen Schmerzen schlafen verzögert ein, beklagen in hohem Maße nächtliche Wachphasen, einen stark fragmentierten Schlaf, eine reduzierte Schlafeffizienz und einen gestörten Schlafzyklus. Für die Betroffenen sind die Folgen schwerwiegend mit direkten und indirekten Folgen für den Genesungsprozess: fehlende Erholungsphasen in der Nacht, erhöhte Tagesmüdigkeit und zunehmende Erschöpfung.
Bisher gibt es nur wenig Untersuchungen zur Objektivierung schmerzbedingter Schlafstörungen und deren Konsequenz auf die Tagesmüdigkeit der betroffenen Patienten. Im Rahmen einer Pilotstudie wurde an drei schmerztherapeutischen Schwerpunkteinrichtungen in Deutschland (Chemnitz, Göppingen und Nürnberg) der Behandlungsverlauf von Patienten mit subakuten / chronischen Schmerzen des Haltungs- und Bewegungssystems über einen Zeitraum von vier Wochen begleitet und unter Verwendung standardisierter Fragebögen sowie spezieller Mikrocomputersysteme zur Registrierung bioelektrischer Hirnstromkurven im häuslichen Bereich hinsichtlich ihres Schlafverhaltens evaluiert. Insgesamt wurden 32 Patienten analysiert, von denen 23 (71,9 %) unter Rückenschmerzen, 8 (25 %) unter Schulter- / Nackenschmerzen und ein Patient unter Prellungsschmerzen nach einem Unfall litten. 25 Patienten (78,1 %) erhielten zum Zeitpunkt der ersten Evaluation bereits eine konventionelle Therapie mit entzündungshemmenden Analgetika, die sich jedoch in keinem Fall als therapeutisch ausreichend erwies und Anlass für den Einsatz einer muskeltonus-normalisierenden Therapie mit Flupirtin retard war. Unter dieser Therapie zeigten 26 Patienten (81,3 %) bereits innerhalb der ersten Behandlungswoche eine signifikante und klinisch relevante Schmerzlinderung (wohingegen sich bei sechs Patienten keine nennenswerten Änderungen zeigten). Dies ging einher mit einer deutlichen Normalisierung der Schlafqualität (Verkürzung der Einschlafdauer, Verbesserung der Schlafeffizienz, Rückgang schmerzhafter Bewegungsstörungen und begleitender Arousalreaktionen, Zunahme der Tiefschlafanteile auf Kosten der Leichtschlafphasen) sowie einer signifikanten Reduktion der Tagesmüdigkeit (wohingegen die sechs Patienten ohne signifikante Schmerzlinderung unveränderte, tendenziell sogar zunehmend schlechtere Werte bezüglich Schlafqualität und Tagesmüdigkeit dokumentierten).
Insgesamt gingen Schmerzreduktion und Schlafnormalisierung bei den Respondern auf Flupirtin retard Hand-in-Hand. Gleichzeitig gelang es nachzuweisen, dass die mitunter von Patienten unter Flupirtin berichtete „Müdigkeit“ primär Ausdruck einer sich langsam wieder normalisierenden Schlafarchitektur und entsprechenden Nachholphänomenen ist.
Auch Osteoporosepatienten können von innovativen Therapien profitieren. In Deutschland sind etwa 10% der Bevölkerung, d.h. mehr als 8 Millionen Menschen, an Osteoporose erkrankt – vorwiegend Frauen über 50 Jahre. Allerdings erhält nur etwa jeder 5. Osteoporosepatient eine adäquate Therapie. Für die wesentlichen Ziele einer modernen Osteoporosetherapie: Zunahme der Knochendichte Sturzreduktion und somit eine umfassende Frakturprävention, steht seit kurzem eine neue innovative Kombination der Wirkstoffe Alendronat und Alfacalcidol (Tevabone®) zur Verfügung. Beide Substanzen vermindern die Wirkung der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten). Alfacalcidol verstärkt zusätzlich die Aktivität der knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten), wirkt außerdem auf den Muskel und reduziert dadurch Stürze.
Prof. Dr. med. Johann Ringe, Direktor der Medizinischen Klinik 4 (Schwerpunkt Rheumatologie / Osteologie) und des Westdeutschen Osteoporosezentrums (WOZ) am Klinikum Leverkusen, erläutert die neuesten Ergebnisse, die zum Themenkomplex „Innovative Osteoporosetherapie“ vorliegen.
So wurde in einer klinischen Studie die Reduktion der Sturzrate durch Alfacalcidol belegt. Die Patienten erhielten entweder Alfacalcidol (1mg pro Tag) oder Placebo über 36 Wochen. Unter Alfacalcidol sank das Sturzrisiko signifikant um 55% (bei Patienten mit minimaler Calcium-Aufnahme mit der Nahrung von >512 mg/Tag).
Wie eine weitere Studie belegte, induziert die kombinierte Gabe von Alendronat und Alfacalcidol 66% mehr Zuwachs an Knochendichte bei Osteoporose-Patientinnen im Vergleich zur bisher bei Osteoporose üblichen Monotherapie mit Alendronat (ALFA-Studie, 36 Monate
Therapie).
Der AAC-Trial (Alfacalcidol Alendronate Combined Trial), eine prospektive kontrollierte Studie mit 90 Patienten (57 Frauen und 33 Männer) mit postmenopausaler Osteoporose oder Osteoporose des Mannes zeigte, dass nach zweijähriger Kombinationstherapie aus Aldendronat und Alfacalcidol im Vergleich zu Patienten, die nur Alendronsäure und Vitamin D eingenommen hatten, 80% weniger Frakturen auftraten (p = 0,0106). Die duale Wirkung auf die Knochendichte und die Muskelleistung macht die Kombination von Alendronsäure und Alfacalcidol (Tevabone®) zu einem einzigartigen antiosteoporotischen Produkt.
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Quelle: Pressekonferenz der Firma AWD Pharma zum Thema „Lebensqualität durch effiziente Therapie von Rückenschmerzen und Osteoporose – Neue Daten aus Forschung, Studien und praktischer Anwendung“ am 09.10.2009 in Berlin (BPI Service).