Lebensqualität trotz Alzheimer

 

"Was derzeit an Horrorszenarien über die Krankheit und die Pflegebedürftigkeit geschrieben wird, ist wenig hilfreich"

 

München (3. Februar 2012) – Die Diagnose Alzheimer ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen ein großer Schock. Medienberichte wie aktuell im Fall Rudi Assauer skizzieren ein schreckliches Bild: Alzheimer als die Hölle vor dem Tod, drohende Pflegebedürftigkeit als Schreckgespenst. Auch der Unternehmer Gunter Sachs sah nach der Diagnose keinen Ausweg mehr und nahm sich vor einem Jahr das Leben. "Wir müssen der Krankheit ihren Schrecken nehmen", lautet dagegen das Motto von Prof. Dr. Bernd Reuschenbach, Professor mit dem Schwerpunkt Gerontologie und Pflege an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München.

 

"Was derzeit an Horrorszenarien über die Krankheit und die Pflegebedürftigkeit geschrieben wird, ist wenig hilfreich für die vielen – knapp 1,2 Millionen – Betroffenen", sagt Prof. Reuschenbach. "Heute gibt es bereits sehr viele Möglichkeiten in der Pflege und Versorgung, um die Lebensqualität der Patienten auf hohem Niveau zu sichern". Im Umgang mit Dementen sind qualifizierte Pflegekräfte in der Lage, gemeinsam mit den Angehörigen einen Zugang zur Welt der Dementen zu finden und trotz schwerer Erkrankung ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Da bisher pharmazeutische Mittel bei der Alzheimer-Demenz nur eine aufschiebende und symptomlindernde Wirkung haben, spielt die professionelle Pflege der Betroffenen eine wichtige Rolle.

Die Pflege hält mit kognitivem Training, Validationsverfahren und Basaler Stimulation vielfältige Handlungsmöglichkeiten vor. Beim Validationsverfahren geht es beispielsweise darum, die Betroffenen in ihrer Erlebniswelt zu akzeptieren. Mit besonderen Gesprächsverfahren können emotional belastende Situationen entschärft werden. Selbst für bettlägerige Pflegebedürftige gibt es mit sensorischen Verfahren umfangreiche Möglichkeiten, eine gute Lebenszufriedenheit zu erreichen. Ist eine Kommunikation auf normalem Wege nicht mehr möglich, kann es gelingen durch Gerüche, akustische oder visuelle Reize oder durch besondere Bewegung Zugang zu den Betroffenen zu erhalten. Dies wird bei der Basalen Stimulation umgesetzt. Pflegende sind hier wichtige Kontaktpersonen und können aufgrund ihrer qualifizierten Ausbildung oder ihres Pflegestudiums kompetente Partner in der Begleitung von Dementen und deren Angehörigen sein.


Ein besonderes Augenmerk auf den Umgang mit Dementen und ihren Angehörigen legt der Studiengang Pflege dual der KSFH.

Parallel zu ihrem Studium absolvieren die Studierenden eine Pflegeausbildung in Heimen und Krankenhäusern. Dabei profitieren sie sowohl von den Erfahrungen in der Praxis als auch von aktuellen Forschungserkenntnissen zur Demenzversorgung. Pflegewissenschaft und Pflegepraxis arbeiten gemeinsam daran der Demenz einen Teil ihres Schreckens zu nehmen.

 

 


Quelle: Katholische Stiftungsfachhochschule München, 03.02.2012 (tB).

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