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Linaclotid (Constella®)
Reizdarmsyndrom: Differenziert diagnostizieren, zielgerichtet therapieren
Reinbek (12. September 2013) – Das Reizdarmsyndrom wird in der täglichen Praxis oft als eine Herausforderung wahrgenommen. Die Diagnostik kann aufgrund der Komplexität des Krankheitsbildes aufwendig sein, ein kausaler Therapieansatz ist nicht in Sicht und bislang existiert kein therapeutischer Goldstandard. Im Rahmen der 68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten gaben Experten vor dem Hintergrund der aktuellen S3-Leitlinie „Reizdarmsyndrom“ einen Überblick über den diagnostischen Algorithmus der Erkrankung und erläuterten therapeutische Behandlungsoptionen beim Reizdarmsyndrom.
Das Reizdarmsyndrom geht oft mit einer vielgestaltigen Symptomatik einher. Die meisten Patienten berichten über chronische Beschwerden wie abdominelle Schmerzen und Blähungen sowie in der Regel über Stuhlgangveränderungen wie Diarrhö oder Obstipation und fühlen sich in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. Diese Charakterisierung des Krankheitsbildes spiegelt sich auch in der Definition der aktuellen S3-Leitlinie wider. Zudem muss ausgeschlossen werden, dass andere Erkrankungen, wie z.B. ein Kolonkarzinom, nicht als Ursache der Beschwerden in Frage kommen.1
Auf eine differenzierte Diagnose kommt es an
„Bei der Verdachtsdiagnose Reizdarmsyndrom ist eine möglichst frühzeitige Diagnosesicherung mit gezieltem Ausschluss relevanter Differenzialdiagnosen entscheidend“, so Professor Ahmed Madisch, KRH Klinikum Region Hannover. Um eine Überdiagnostik zu vermeiden, wird die Abklärung des Beschwerdebilds als Stufendiagnostik durchgeführt: Einer umfassenden Basisdiagnostik sollte eine weiterführende Zusatzdiagnostik in Abhängigkeit von dem vorherrschenden Beschwerdebild folgen. Denn da die Beschwerden meist als Symptomkomplex auftreten, werden verschiedene Krankheitsformen differenziert, wie das Reizdarmsyndrom mit Obstipation (RDS-O), mit Diarrhö (RDS-D), vom Mischtyp (RDS-M) sowie vom Schmerz/Blähtyp. „Diese Unterteilung ist von entscheidender praktischer Relevanz und auch therapeutisch wegweisend“, so Madisch weiter.
Symptomorientiert behandeln für mehr Lebensqualität
„Nach gesicherter Diagnose ist die bestmögliche und langfristige Linderung der Beschwerden das oberste Behandlungsziel“, so Professor Heiner Krammer, Praxis für Gastroenterologie und Ernährungsmedizin, Mannheim. „Nur so können wir eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen erreichen.“ Das therapeutische Gesamtkonzept zur Behandlung des Reizdarmsyndroms sollte gemäß S3-Leitlinie allgemeine Maßnahmen und Ernährung, symptomorientierte, medikamentöse Therapie und psychotherapeutische Verfahren umfassen.1 Ein therapeutischer Goldstandard existiert bislang allerdings nicht und der Bedarf an effektiven Behandlungsoptionen ist groß. Denn die medikamentöse Behandlung der Hauptsymptome abdominelle Schmerzen, Blähungen und Stuhlgangsveränderungen erfolgte 2
bislang monosymptomatisch mit meist begrenztem Effekt symptomorientiert. Bestimmte Wirkstoffe können zwar einzelne Symptome verbessern, gleichzeitig jedoch zu einer Verschlechterung anderer Symptome beitragen.2 Mit Linaclotid steht seit Mai 2013 eine innovative Therapieoption speziell zur Behandlung des mittelschweren bis schweren Reizdarmsyndroms mit Obstipation bei erwachsenen Frauen und Männern zur Verfügung. „Mit Linaclotid können wir speziell unseren Reizdarm-Patienten vom Obstipationstyp erstmals eine gezielte symptomorientierte Behandlung ermöglichen“, so Dr. Viola Andresen, Israelitisches Krankenhaus, Hamburg. „Erste praktische Erfahrungen bestätigen die gute Wirksamkeit von Linaclotid auf alle Hauptsymptome.“
Linaclotid lindert effektiv Symptome des Reizdarmsyndroms mit Obstipation
Der innovative Guanylatcyclase-C (GC-C)-Rezeptoragonist ist der erste seiner Klasse. Er zeigt eine gute Wirksamkeit und ein günstiges Verträglichkeitsprofil3,4 in der Behandlung des mittelschweren bis schweren Reizdarmsyndroms mit Obstipation und steigert nachweislich die Lebensqualität der Patienten.5 In zwei randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten, multizentrischen Phase-III-Studien mit über 1.600 Studienteilnehmern erreichten die Patienten, die mit Linaclotid behandelt wurden, eine statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung ihrer abdominellen Schmerzen, Blähungen und Obstipation.3,4 Der Wirkstoff wurde generell gut vertragen, als häufigste Nebenwirkung trat eine Diarrhö auf, die bei den meisten Patienten von leichter bis mäßiger Ausprägung war und im Wirkmechanismus von Linaclotid begründet liegt.
Über Almirall
Almirall ist ein pharmazeutisches Unternehmen, das hochwertige Arzneimittel aus eigener Forschung und Entwicklung sowie durch externe Partnerschaften, Lizenzen und Kooperationen zur Verfügung stellt. 2012 lagen unsere Forschungsinvestitionen bei mehr als 23 Prozent des Umsatzes. Mit der Entwicklung innovativer Medikamente arbeiten wir daran, ein bedeutendes Unternehmen auf dem Gebiet der Atemwegs- und dermatologischen Erkrankungen zu werden. Darüber hinaus sind wir in den Bereichen Gastroenterologie und Schmerz sehr aktiv. Mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in 22 Ländern erwirtschaftete Almirall in 2012 einen Gesamtumsatz von 900 Millionen Euro.
Das Unternehmen wurde 1943 gegründet und hat seine Firmenzentrale in Barcelona, Spanien. Die Aktien des Unternehmens werden an der spanischen Börse (Ticker: ALM) gehandelt. Weitere Informationen finden Sie unter www.almirall.de und www.almirall.com
Referenzen
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Layer P, Andresen et al. Irritable bowel syndrome: German consensus guidelines on definition, pathophysiology and management, Z Gastroenterol. 2011 Feb;49(2):237-93. Epub 2011 Feb 1.
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Layer P et al. Reizdarmsyndrom – Herausforderung in der täglichen Praxis, Thieme Praxis Report 2013; 5 (6): 1-16.
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Rao S, Lembo AJ, Shiff SJ et al. A 12-week, randomized, controlled trial with a 4-week randomized withdrawal period to evaluate the efficacy and safety of linaclotide in irritable bowel syndrome with constipation. Am J Gastroenterol, 2012 Sep 18. doi: 10.1038/ajg.2012.255.
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Chey WD, Lembo AJ et al. Linaclotide for Irritable Bowel Syndrome With Constipation: A 26-Week, Randomized, Double-blind, Placebo-Controlled Trial to Evaluate Efficacy and Safety. Am J Gastroenterol. 2012 Sep 18. doi: 10.1038/ajg.2012.254.
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Quigley EM, Tack J et al. Randomised clinical trials: linaclotide phase 3 studies in IBS-C – a prespecified further analysis based on European Medicines Agency-specified endpoints. Aliment Pharmacol Ther. 2013 Nov 1. doi: 10.1111/apt.12123.
Abbildungen
Graphik 1: Linaclotid bindet im Darm gezielt an Guanylatcyclase-C-Rezeptoren, was eine erhöhte Produktion von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP) sowohl intraals auch extrazellulär zur Folge hat. Extrazelluläres cGMP führt, basierend auf Erkenntnissen an Tiermodellen, zu einer Senkung der Aktivität von Schmerzfasern. Dies ist eine mögliche Erklärung für die tierexperimentell wie auch in Studien am Menschen beobachtete Reduzierung viszeraler Schmerzen. Intrazelluläres cGMP bewirkt einen verstärkten Ioneneinstrom in das Darmlumen, wodurch das Flüssigkeitsvolumen im Darm erhöht und damit einhergehend die Darmpassage beschleunigt wird.
Busby RW, Bryant AP, Bartolini WP, et al. Eur J Pharmacol 2010;649(1-3):328–35.
Eutamene H, Bradesi S, Larauche M, et al. Neurogastroenterol Motil 2010;22(3):312–e84.
Castro J, Martin C, Hughes PA, et al. Gastroenterology. 2011;140:S1, S. 538.
Graphik 2: Patienten, die mit Constella® (Linaclotid) behandelt wurden, zeigten eine klinisch relevante Verbesserung ihrer abdominellen Schmerzen im Vergleich zu Placebo. Die Wirkung trat innerhalb der ersten Woche ein und hielt über die gesamte Dauer der Studien an.
Modifiziert nach Chey WD, Lembo AJ, Lavins BJ, et al. Am J Gastroenterol 2012;107:1702-12 (vs. Placebo).
Graphik 3: Patienten, die mit Constella® (Linaclotid) behandelt wurden, zeigten eine klinisch relevante Verbesserung ihrer Darmfunktion im Vergleich zu Placebo. Die Wirkung trat innerhalb der ersten Woche ein und hielt über die gesamte Dauer der Studie an.
Modifiziert nach Rao S, Lembo AJ, Shiff SJ, et al. Am J Gastroenterol 2012;107:1714-24 (vs. Placebo).
Abb. 1: Constella® (Linaclotid) ist zur symptomatischen Behandlung des mittelschweren bis schweren Reizdarmsyndroms mit Obstipation (RDS-O) bei Erwachsenen seit dem 26. November 2012 in der Europäischen Union zugelassen.
Fachinformation Constella®, Stand Juni 2013.
Quelle: Almirall Hermal GmbH, 12.09.2013 (tB).