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Verkürzung der Dauer von Neutropenien und Verminderung der Inzidenz von febriler Neutropenie bei erwachsenen Patienten
Lonquex® (Lipegfilgrastim)
Ulm (25. November 2013) – Lonquex® ist ein neuer langwirksamer, rekombinanter, Granulozyten-Kolonie stimulierender Faktor (G-CSF), welcher von der EMA (European Medicines Agency) zugelassen wurde zur Verkürzung der Dauer von Neutropenien und zur Verminderung der Inzidenz von febriler Neutropenie bei erwachsenen Patienten, die wegen einer malignen Erkrankung eine zytotoxische Chemotherapie erhalten (mit Ausnahme von chronisch-myeloischer Leukämie und myelodysplastischen Syndromen (MDS)).
Das humane G-CSF (Filgrastim) ist ein Polypeptid, welches die Produktion und die Freisetzung funktioneller neutrophiler Zellen im Knochenmark reguliert. Lonquex® ist eine glycopegylierte, langwirksame Variante des rekombinanten humanen Filgrastims mit einer eigenen Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen Klassifikation (ATC) und einer verlängerten Wirkung auf Grund verminderter renaler Ausscheidung.
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Lonquex® ist in einem vollständigen klinischen Entwicklungsprogramm untersucht worden. Phase I Pharmakokinetik und Pharmakodynamik-Studien bei gesunden Freiwilligen zeigen sowohl einen erheblichen Anstieg der neutrophilen Zellen innerhalb von 24 Stunden nach Verabreichung, als auch einen Anstieg der antibakteriellen Wirkung der Neutrophilen.
In einer pivotalen aktiv-kontrollierten Phase III Studie mit 202 Brustkrebspatienten im Stadium II-IV, die mit bis zu 4 Chemotherapie-Zyklen bestehend aus Doxorubicin und Docetaxel behandelt wurden, erhielten 1:1 randomisiert entweder 6 mg Lonquex® oder 6 mg Pegfilgrastim. Der primäre Studienendpunkt, die Nichtunterlegenheit bei der Dauer der schweren Neutropenie (DSN) unter 6 mg Lonquex® im Vergleich zu 6 mg Pegfilgrastim (p=0,126) im ersten Zyklus der Chemotherapie wurde mit vergleichbarem Verträglichkeitsprofil erreicht (DSN wurde aus der Summe aller Tage nach CTX mit ANC <0,5 x 109/L. berechnet). Sekundäre Endpunkte waren zugunsten von Lonquex® inklusive einer schnelleren Erholung der durchschnittlichen absoluten Neutrophilen-Zahl (ANC) von 1,5 Tagen im ersten Zyklus. Dieser Trend blieb bis zum dritten Zyklus erhalten (According-to-Protocol Population). (ANC-Erholung definiert als ANC ≥ 2,0×109/L.)
Eine zweite Phase III Studie wurde mit 375 Patienten mit niedrigem Risiko für febrile Neutropenie (FN 10-20%) und nicht kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) durchgeführt, um 6 mg Lonquex® (n=250) mit einem Placebo (n=125) zu vergleichen. Der primäre Endpunkt, die Häufigkeit der febrilen Neutropenie im ersten Chemotherapie-Zyklus erreichte keine statistische Signifikanz (p=0,1151). Die FN ist definiert als absolute Neutrophilenzahl (ANC) <0,5×109/L in Verbindung mit Fieber (orale Körpertemperatur >38,5°C bei zwei aufeinanderfolgender Messungen im Abstand von 60 Minuten). Sekundäre Endpunkte zeigten einen positiven Trend für Lonquex® im Vergleich zum Placebo: Dauer und Inzidenz der schweren Neutropenie (SN) im ersten Zyklus war verglichen mit der Kontrollgruppe
durchweg geringer (Mittel 2,3 ± 2,5 Tage; p<0.0001) und niedriger (32,1% vs 59,2%; p<0.0001) in der Lipegfilgrastim-Gruppe über alle Zyklen (Mittel 0,6 ± 1,1 Tage). (SN definiert als Grad 4 Neutropenie mit ANC <0,5 x 109/L.).
Obwohl am Ende der Studie die Sterblichkeitsrate bei 7,2 % (Placebo) und 12,5% (6 mg Lipegfilgrastim) lag, war die Inzidenz der Todesfälle insgesamt nach 360 Tagen Follow-up zwischen Placebo und Lipegfilgrastim (44,8% bzw. 44,0%, Safety Population) vergleichbar.
Die Verträglichkeit von Lipegfilgrastim wurde anhand der Ergebnisse klinischer Studien mit 506 Patienten und 76 gesunden Freiwilligen evaluiert, die mindestens einmal mit Lipegfilgrastim behandelt worden waren. Die am häufigsten aufgetretenen unerwünschten Wirkungen (≥ 1/100 zu < 1/10) waren Thrombozytopenie, Hypokaliämie, Kopfschmerzen, Hautrötungen und Brustschmerzen. Muskuloskeletale Schmerzen wurden sehr häufig angegeben (≥ 1/10).
Eine 6 mg Dosis Lonquex® (Fertigspritze) wird bei Erwachsenen für jeden Chemotherapie-Zyklus ca. 24 Stunden nach zytotoxischer Chemotherapie empfohlen.
Die Lonquex® Behandlung sollte von einem Onkologen oder Hämatologen eingeleitet und überwacht erden. Das Lesen der Fachinformation wird empfohlen, um weitere Informationen zu unerwünschten Ereignissen, besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung zu erhalten.
Dieses Präparat unterliegt einem zusätzlichen Monitoring, das es Teva ermöglicht, neue Sicherheitsinformationen zu erhalten. Medizinische Fachkreise sind angehalten jegliche vermutete Nebenwirkung an PatientSafety@tevapharm.com zu übermitteln.
Quelle: Teva Pharmaceutical Industries, 25.11.2013 (tB).