MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

Medizinpersonal sollte vor jeder Grippesaison zur Grippeschutzimpfung

Der Grippe zuvor kommen

 

Berlin (24. September 2012) – Die Stärke von Grippewellen kann nicht vorhergesagt werden und wirkt sich typischerweise in verschiedenen Regionen, Risiko- oder Altersgruppen unterschiedlich aus. Selbst bei moderaten Grippewellen, wie die der zurückliegenden Saison 2011/12, kann das individuelle Risiko für eine schwere Erkrankung hoch sein. „Generell sollten chronisch Kranke, Ältere über 60, Schwangere und das Medizinpersonal vor jeder Grippesaison zur Grippeschutzimpfung gehen, bevorzugt im Oktober oder November“, betont Reinhard Burger, Präsident des Robert Koch-Instituts.

 

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stellt aktuelle Print- und Online-Informationen für die einzelnen Risikogruppen zur Verfügung. Auch die Fachinformationen auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) wurden aktualisiert. Das PEI informiert kontinuierlich über die Anzahl der freigegebenen Impfstoffdosen. Das Influenzageschehen wird von der Arbeitsgemeinschaft Influenza überwacht, den Bericht zur Saison 2011/12 hat das Robert Koch-Institut jetzt veröffentlicht.

Der Bericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza beruht auf regelmäßigen Meldungen von rund 700 Ärzten, auf der Analyse von Nasenabstrichen bei Patienten mit Influenzasymptomen und auf den Meldedaten gemäß Infektionsschutzgesetz. Bei „Grippe-Web“ wird ergänzend auch direkt die Bevölkerung nach akuten Atemwegserkrankungen gefragt. Grippewellen können sehr unterschiedlich verlaufen. So stellt die Zahl der 2,1 Millionen geschätzten Influenza-bedingten Arztbesuche für die Saison 2011/12 den niedrigsten Wert in den letzten acht Jahren dar. Dagegen ist die Schätzung der Influenza-bedingten Krankenhauseinweisungen mit 7.400 etwas höher als in früheren moderaten Saisons. Die Welle hatte relativ spät begonnen, das heißt erst Mitte Februar.

BZgA und RKI führen seit 2006 die Kampagne „Wir kommen der Grippe zuvor“ zur Steigerung der Impfbereitschaft durch. Das Informationsangebot für die kommende Saison umfasst aktuelle Materialien für Schwangere, für über 60-Jährige, für Menschen mit Vorerkrankungen und für medizinisches Personal. In Kooperation mit der Bundesärztekammer und der Deutschen Krankenhausgesellschaft wurden Anfang September alle impfenden Ärztinnen und Ärzte zur Unterstützung bei der Verbesserung des Infektionsschutzes per Anschreiben über die Materialien informiert. Die zielgruppenspezifischen Faltblätter, die in mehreren Sprachen vorliegen, sowie Plakate für den Aushang in der Praxis können kostenlos bei der BZgA bestellt werden. „Wir richten uns gezielt an die Ärzteschaft als wichtigste Ansprechpersonen zum Thema Impfschutz. In den einzelnen Informationsmaterialien zur Grippeschutzimpfung greifen wir die Bedürfnisse der einzelnen Zielgruppen auf, um diese bei einer informierten Entscheidung zu unterstützen“, unterstreicht Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. „Darüber hinaus bietet die Internetseite www.impfen-info.de weitere Informationen für alle Bürgerinnen und Bürger“.

„Das Paul-Ehrlich-Institut sorgt mit einer zügigen Chargenfreigabe dafür, dass wirksame und sichere Grippeimpfstoffe schnell verfügbar sind“, sagt Klaus Cichutek, Präsident des PEI. „Für rund 10 Millionen Dosen ist die Freigabe bereits erteilt.“ Der saisonale Impfstoff setzt sich jedes Jahr aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden drei Influenza-Virustypen (A/H1N1, A/H3N2, B) zusammen. Im Verlauf der Saison 2011/12 zirkulierten zunehmend H3N2- und B-Varianten, die nicht mehr optimal mit den entsprechenden im Impfstoff enthaltenen Antigenen übereinstimmten. Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation für den Impfstoff der bevorstehenden Grippesaison eine neue H3N2- und B-Komponente empfohlen. Die H1N1-Komponente beinhaltet unveränderte Antigene des pandemischen Virus von 2009. Nach der Impfung ist der Impfschutz in 10 bis 14 Tagen aufgebaut.

Die Influenzaimpfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz. Das betrifft vor allem Ältere, deren Immunsystem generell weniger gut auf Impfungen anspricht. Deshalb kann es auch bei Geimpften zu einer Influenzaerkrankung kommen, möglicherweise mit milderem Verlauf. Neben der Impfung sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das Ansteckungsrisiko mit Influenzaviren zu verringern. Dazu gehören zum Beispiel das Abstandhalten zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung und regelmäßiges gründliches Händewaschen. Personengruppen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe sollten darauf besonders achten.

 

 

Weitere Informationen

 

 


 

Quelle: Robert Koch-Institut (RKI), 24.09.2012 (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…