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Meilensteinstudie ATHENA mit Multaq(R) (Dronedaron) zeigt 24 Prozent Reduktion für kardiovaskuläre Hospitalisierung oder Tod bei Patienten mit Vorhofflimmern

Frankfurt am Main (17.05.08) – Sanofi-Aventis gab heute bekannt, dass die Ergebnisse der Meilensteinstudie ATHENA zeigen, dass Multaq(R) (Dronedaron), eine mögliche Therapie für Patienten mit Vorhofflimmern und / oder Vorhoffflattern, das Risiko für kardiovaskuläre Hospitalisierung oder Tod jeglicher Ursache statistisch signifikant um 24 Prozent (p=0.00000002) reduziert, und erreichte damit den primären Studienendpunkt. Die ATHENA Ergebnisse werden während der "late breaking clinical trial session" des Heart Rhythm 2008, der Heart Rhythm Society’s 29th Annual Scientific Sessions in San Francisco, USA, vorgestellt.

Innerhalb der vergangenen 20 Jahre mit klinischen Studien zum Vorhofflimmern, zeigt erstmalig eine in der Prüfung befindliche Substanz, Dronedaron, einen signifikanten Rückgang des Risikos für kardiovaskulären Tod um 30 Prozent (p=0.03) zusätzlich zur Standardtherapie, einschliesslich Frequenzkontrolltherapie und antithrombotischer Medikamente, bei Patienten mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern. Dronedaron reduziert zudem signifikant das Risiko für Tod durch Arrhythmie um 45 Prozent (p=0.01) und es gibt zahlenmässig weniger Todesfälle (16 Prozent) jedweder Ursache in der Dronedaron Gruppe verglichen mit Placebo (p=0,17). Die im Laufe der Studie auftretende erste Klinkeinweisung aus kardiovaskulären Gründen war in der Dronedaron Gruppe um 25 Prozent reduziert (p=0.000000009).

"Die ATHENA Ergebnisse haben das Potential die Therapie des Vorhofflimmerns zu verändern. Für Patienten mit Vorhofflimmern, welche gemeinsam mit ihren Ärzten Tag für Tag darum bemüht sind die dramatischen Konsequenzen dieser komplexen Erkrankung zu bewältigen, ist Multaq(R) ein Hoffnungsträger" sagte Marc Cluzel, sanofi-aventis Senior Vice President, Forschung & Entwicklung. "Dieser Meilenstein ist ein weiteres Indiz für das Bestreben von sanofi-aventis innovative Therapien auf den Markt zu bringen, und unser fortwährendes Bestreben Patienten, Ärzten, und Vertreter des Gesundheitswesens mit bahnbrechenden Medikamenten in den therapeutischen Bereichen, in denen es grossen Bedarf im Gesundheitswesen und begrenzte Lösungsmöglichkeiten gibt".

Vorhofflimmern ist eine Hauptursache für Hospitalisierung und Mortalität und betrifft über zweieinhalb Millionen Menschen in den USA, ebenso wie viereinhalb Million Menschen in der Europäischen Union und ist in Anbetracht des ansteigenden Alters der Bevölkerung ein wachsendes Problem für das Gesundheitswesen. Patienten mit Vorhofflimmern haben ein zweifach höheres Risiko für Tod sowie ein ansteigendes Risiko für Schlaganfall und Kardiovaskuläre Komplikationen, einschliesslich Herzinsuffizienz. Zudem beeinträchtigt Vorhofflimmern dauerhaft das Leben der Patienten, insbesondere wegen Beschwerden wie verstärktes Herzklopfen (Palpitationen), Brustschmerzen, Atemnot, Müdigkeit oder leichte Kopfschmerzen, ohne Berücksichtigung der lästigen und manchmal schweren Einschränkungen verursacht durch derzeitige Vorhofflimmer-Therapien.

"Bei Vorhofflimmern, wo Vorteile der Behandlung im Hinblick auf Morbidität und Mortalität noch gezeigt werden müssen, ist ATHENA eine einzigartige Studie mit klinisch relevanten Endpunkten wie kardiovaskuläre Hospitalisierung oder Tod als primären Endpunkt. In diesem Zusammenhang hat die Studie klar ihre Sicherheits- und Wirksamkeitsendpunkte erreicht" sagte Prof. Dr. med. Stefan H. Hohnloser, von der J. W. Goethe Universität, Abteilung für klinische Elektrophysiologie, Frankfurt, Deutschland, der Co-Studienleiter der ATHENA Studie war. "Deshalb ist Dronedaron die erste sichere Therapie für Vorhofflimmern, die gezeigt hat, dass sie kardiovaskuläre Hospitalisierung oder Mortalität bei Patienten mit Vorhofflimmern reduziert, ergänzte er.

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen von Dronedaron versus Placebo in der ATHENA Studie waren gastrointestinale Nebenwirkungen (26 Prozent versus 22 Prozent), Hautveränderungen (10 Prozent versus 8 Prozent, hauptsächlich Ausschlag) und ansteigendes Serumkreatinin (4, 7 Prozent versus 1 Prozent). Der Mechanismus des Serumkreatininanstiegs (Hemmung der Kreatininsekretion auf Ebene der Nierentubuli) ist gut definiert. Im placebokontrollierten Vergleich zeigt Dronedaron ein geringes Risiko für Pro-Arrhythmien und keine Anstieg der Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz. Die Rate des Abbruchs der Studienmedikation zwischen den beiden Gruppen war ähnlich.

"ATHENA ist wirklich eine Meilensteinstudie, die einen Paradigmenwechsel im Management des Vorflimmerns darstellt," sagte Prof. Dr. Christopher Cannon, ein erfahren Studienleiter der TIMI- Studiengruppe am Brigham and Women’s Hospital, der nicht an der Studie teilgenommen hat. "Vorhofflimmern ist eine sehr verbreitete Erkrankung, und unsere bisherigen Behandlungsmöglichkeiten waren nur Symptomlinderung und den Wunsch nicht zu Schaden ausgerichtet, was ein Problem mit den gegenwärtigen Antiarrhythmika war. Nun, mit einer hochsignifikanten Reduktion von Tod und Hospitalisierung, ebenso wie einer 45 Prozent Reduktion bei Arrhythmie bedingten Todesfällen oder 30 Prozent kardiovaskulärer Todesfälle, vermag Dronedaron zum Mittel der ersten Wahl bei Vorhofflimmern zu werden."

ATHENA, die grösste doppelblinde randomisierte Studie bei Patienten mit Vorhofflimmern, wurde in über 550 Studienzentren in 37 Ländern durchgeführt und schloss insgesamt 4,628 Patienten ein. Die Meilensteinstudie ATHENA ist die erste Morbiditäts- und Mortalitätsstudie und Teil des Dronedaron Phase III klinischen Studienprogramms. Dieses umfasst noch fünf weitere multinationale klinische Studien: Zunächst ANDROMEDA, hier wurden Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz und kürzlich zurückliegender Dekompensation eingeschlossen. Darüber hinaus insgesamt vier internationale Studien bei Vorhofflimmern: EURIDIS/ADONIS, ERATO, und die laufende DIONYSOS Studie.

Basierend auf diesen neuen klinischen Daten plant sanofi-aventis einen Zulassungsantrag bei der European Medicines Agency (EMEA), und einen bei der U.S. Food and Drug Administration (FDA) während des dritten Quartals 2008 einzureichen.

Über Vorhofflimmern/ Vorhofflattern
Vorhofflimmern (VF) ist eine Hauptursache für Hospitalisierung und Mortalität und betrifft über 2,5 Millionen Menschen in den USA und 4,5 Million Menschen in der Europäischen Union. Die Stiftung für Vorhofflimmer erwartet, dass sich die Anzahl der Patienten mit Vorhofflimmern in den nächsten 20 Jahren verdoppelt. Ohne geeignete Therapie kann Vorhofflimmern zu ernstzunehmenden Komplikationen wie Schlaganfall oder Herzinsuffizienz führen.
VF ist ein Zustand bei dem die oberen Herzkammern in einer unregelmässig und unkoordiniert schlagen, was zu einem schnellen Herzrhythmus führt (zum Beispiel ein unregelmässiger Herzschlag). Vorhofflattern ist ein ungewöhnlich schneller Herzrhythmus, der in den Vorhofkammern des Herzens auftritt. Dieser Rhythmus tritt häufig bei Menschen mit anderen Herzerkrankungen (beispielsweise Herzmuskelentzündung, Koronare Herzerkrankung und Kardiomypathie) auf. Vorhofflattern geht häufig in Vorhofflimmern über. Es kann über Monate oder Jahre bestehen bleiben.
Wenn das Blut nicht vollständig aus der Herzkammer gepumpt wurde, kann es langsamer fliessen und gerinnen. Wenn sich Blutgerinnsel in den Vorhofkammern bilden, können vom Herzen in die Arterien des Gehirns gelangen und diese blockieren, was zu einem Schlaganfall führen kann. Daher beruhen 15 Prozent der Schlaganfälle auf Vorhofflimmern.
Die am meisten verbreiteten Symptome von Vorhofflimmern sind Palpitationen (eine schnelle, unregelmässiges, pulsierendes Gefühl in der Brust oder im Halsbereich), Kurzatmigkeit, Schwindel und das Gefühl von Schwere und oder Engegefühl der Brust. Dieses Krankheitsbild kommt wahrscheinlich noch häufiger vor als es diagnostiziert wird, weil viele Patienten, die eine Vorhofflimmerepisode hatten, entweder asymptomatisch sind oder keine während des Arztbesuches keine dokumentiert wurde.

Über die ATHENA Studie
Die Meilensteinstudie ATHENA ist eine prospektive randomisierte, placebo- kontrollierte, doppelblinde, multi-nationale, multi-center, Parallelgruppen-Studie die den Effekt von Dronedaron 400 mg 2mal täglich versus Placebo bei Patienten mit Vorhofflimmern und Vorhofflattern in Bezug auf die Zeit bis zum erstmaligen Auftreten einer Klinikeinweisung aus kardiovasculären Gründen im Studienverlauf oder Tod jedweder Ursache untersucht.
Die Studie schloss 4.628 Patienten ein und ist damit die grösste jemals durchgeführte Endpunktstudie zur antiarrhythmischen Therapie bei Vorhofflimmern.
Ziel von ATHENA war den möglichen Vorteil von Dronedaron gegenüber Placebo beim primären kombinierten Endpunkt aus Tod jeglicher Ursache und kardiovaskulärer Hospitalisierung zu zeigen. Die pre-spezifizierten sekundären Endpunkte waren Tod jeglicher Ursache, kardiovaskulärer Tod und Hospitalisierung aus kardiovaskulären Gründen. Die pre-spezifizierten Sicherheitsendpunkte waren die Inzidenz der unter der Therapie auftretenden Nebenwirkungen (Zeit bis zur Beobachtung von durch die Therapie ausgelösten Nebenwirkungen) einschliesslich: alle Nebenwirkungen, schwere Nebenwirkungen, Nebenwirkungen die zum Abbruch der Studienmedikation führten.
Die Vorhofflimmern oder Vorhofflattern Patienten waren entweder 75 Jahre oder älter (mit oder ohne kardiovaskuläre Risikofaktoren) oder waren jünger als 75 Jahre mit mindestens einem zusätzlichem kardiovaskulären Risikofaktor (Bluthochdruck, Diabetes, zurückliegender cerebrovaskuläres Ereignis, Linker Vorhof grösser 50 mm oder Linksventrikuläre Auswurffraktion geringer als 40 Prozent) Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz waren von der Studie ausgeschlossen. Die Patienten wurden randomisiert und erhielten entweder 2mal täglich 400 mg Dronedaron oder Placebo, mit einem Maximum follow-up bis zu 30 Monaten.
Die Länder, die Patienten in die Studie einschlossen waren: Argentinien, Australien, Österlich, Belgien, Kanada, Chile, China, Tschechische Republik, Finnland, Deutschland, Griechenland, Hongkong, Ungarn, Indien, Israel, Italien, Malaysia, Mexico, Marokko, Neuseeland, Norwegen, Philippinen, Polen, Portugal, Russland, Süd Afrika, Singapur, Süd Korea, Spanien, Schweden, Taiwan, Thailand, Die Niederlade, Tunesien, Türkei, UK, USA.

Über Multaq(R) (Dronedaron)
Dronedaron ist Medikament in klinischer Prüfung für Patienten mit Vorhofflimmern, welches von sanofi-aventis sowohl für Prävention als auch Therapie von Patienten mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern entwickelt wurde. Dronedaron ist ein Multikanalblocker der Calcium, Kalium und Natrium Kanäle blockiert und anti-adrenergetische Eigenschaften hat. Dronedaron enthält kein Jod-Radikal und zeigt in klinischen Studien keinen Hinweis für Schilddrüsen- oder Lungentoxizität.


Quelle: Pressemitteilung der Firma Sanofi-Aventis vom 17.05.08 (tB).

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