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PATIENTENGESCHICHTE
Meningokokken-Infektion:
„Die Krankheit kam aus heiterem Himmel“
Mannheim (16. April 2018) – Mit Mitte Zwanzig erkrankte die Mannheimer Grafik-Designerin Susanne Schwenger an einer lebensgefährlichen Meningokokken-Infektion und wäre daran fast gestorben. Die Erkrankung liegt nun zehn Jahre zurück, aber die Folgen spürt sie bis heute.
Die ersten Tage des Jahres 2007 wird sie niemals vergessen. Freitag, 5. Januar: Susanne Schwenger geht mit ihrem Freund und der Familie in einem Restaurant essen. Im Laufe des Abends spürt sie, dass sie krank wird. Am nächsten Morgen hat sie Fieber, Schüttelfrost und starke Kopfschmerzen. Das Fieber steigt schnell, 38 Grad, 39 Grad, 40 Grad. Ein grippaler Infekt, denkt sie. Doch ihr Freund ist beunruhigt und bringt sie ins Krankenhaus. „Er hatte den richtigen Verdacht, dass es nicht nur eine Grippe ist“, erzählt die junge Frau aus Mannheim. „Ich habe ihm mein Leben zu verdanken.“
Als das Paar die Notaufnahme erreicht, ist Susanne Schwenger kaum noch ansprechbar. Neue Symptome tauchen auf, kleine Einblutungen unter der Haut. Der behandelnde Arzt verordnet eine Lumbalpunktion: Mit einer Hohlnadel wird Nervenwasser aus dem Rückenmarkskanal entnommen – die milchige Färbung ist ein Zeichen für eine bakterielle Infektion. Die Ärzte in der Notaufnahme reagieren schnell, verlegen die Patientin auf die Intensivstation und stellen sie unter Quarantäne. Denn es stellt sich heraus, dass Susanne Schwenger an einem lebensgefährlichen Infekt leidet: Sie hat eine bakterielle Hirnhautentzündung (Meningitis) und eine Blutvergiftung (Sepsis), ausgelöst durch Meningokokken.
„Der Arzt sagte, dass er nicht weiß, ob sie die Nacht übersteht“
Wie schlecht es um die Patientin steht, erfährt der Lebensgefährte vom behandelnden Arzt: „Der Arzt sagte, dass er nicht weiß, ob sie die Nacht übersteht.“ Susanne Schwenger überlebt die Nacht, doch ihr Zustand bleibt kritisch. Eine ganze Woche liegt sie im Koma und wird auf der Intensivstation behandelt. Die Meningokokken-Infektion befällt weitere Organe, löst eine Lungenentzündung, eine Herzmuskelentzündung und eine Rippenfellentzündung aus.
Während die Ärzte im Krankenhaus die Patientin behandeln, greifen draußen die Quarantäne-Maßnahmen. Alle Personen, mit denen Susanne Schwenger in den vergangenen Tagen Kontakt hatte, werden über den Vorfall informiert: die Gäste der Silvesterparty, auf der sie die Jahreswende gefeiert hatte, und die Belegschaft der Firma, in der sie als Grafik-Designerin gearbeitet hat. Mehrere hundert Kollegen bekommen eine E-Mail und werden aufgefordert, bei sich selbst auf mögliche Symptome einer Infektion zu achten. Die Menschen, mit denen die Patientin in engem Kontakt war, werden vorbeugend mit Antibiotika behandelt.
Mitte Januar wird Susanne Schwenger von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt. Ihr Zustand stabilisiert sich, doch sie bekommt weiterhin Antibiotika und Schmerzmittel. Bis zum Monatsende bleibt sie in der Mannheimer Universitätsklinik, danach folgt ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik mit einer Eigenbluttherapie zur Kräftigung des Immunsystems und mit Physiotherapie zur Stärkung der geschwächten Muskulatur.
Meningokokken: Weltweit verbreitet und durch Tröpfcheninfektion übertragbar
Wie und wo sie sich mit Meningokokken infiziert hat, ist bis heute unklar. Meningokokken sind Bakterien, die durch Tröpfcheninfektion mit dem Speichel übertragen werden – deshalb gibt es im Alltag junger Menschen viele potenzielle Übertragungswege. Enges Zusammenleben in WGs oder Wohnheimen, Partys und Festivals, Teilen von Getränken, Essen oder Zigaretten, Begrüßung von Freunden mit Umarmung und Küsschen – all das kann dazu führen, dass jemand infiziert wird. Auch Umweltfaktoren spielen eine Rolle: Warme Heizungsluft kann die Schleimhäute austrocknen und das Risiko für Infektionen erhöhen. Meningokokken sind weltweit verbreitet: Infektionen treten glücklicherweise eher selten auf, aber im europäischen Ausland gab es in den letzten Jahren immer wieder lokale Ausbrüche.
Der Krankheitsverlauf von Susanne Schwenger ist typisch: Eine Meningokokken-Infektion entwickelt sich in vielen Fällen rasant, ist am Anfang kaum von einer Grippe zu unterscheiden und im weiteren Verlauf schnell lebensgefährlich. Die Frau aus Mannheim hatte sogar noch Glück im Unglück, denn sie wurde von den gravierendsten Spätfolgen verschont. Es können zum Beispiel neurologische Schäden auftreten, die zu Taubheit führen. Durch die Blutvergiftung können starke Gewebeschäden entstehen, die in manchen Fällen eine Amputation von Gliedmaßen nach sich ziehen. Vor einer Infektion schützen kann man sich zum Beispiel durch Vorsorgemaßnahmen im Alltag: häufigeres Hände waschen, keine Getränke und Essen teilen und Menschenansammlungen vermeiden, vor allem im Ausland. Gegen die häufigsten Formen des Erregers gibt es auch Impfungen, die einer Erkrankung vorbeugen können.
„Ich lebe heute bewusster als früher“
Bei Susanne Schwenger liegt die Infektion inzwischen mehr als zehn Jahre zurück. Sie hat sich erholt und in ihr altes Leben zurückgefunden, singt in ihrer Freizeit in einem Chor und probiert zu Hause in ihrer Küche gern neue Rezepte aus. Die Beziehung zu ihrem Freund ist durch die gemeinsam erlebte Erkrankung enger geworden, die beiden haben 2013 geheiratet.
Die Folgen der Meningokokken-Infektion spürt sie bis heute: „Ich habe gemerkt, dass ich seit der Infektion anfälliger bin und mich schnell anstecke, wenn jemand mit einer Erkältung oder einer Grippe in meiner Nähe ist.“ Auch Kopfschmerzen treten seitdem häufiger auf. Aber viel wichtiger ist für sie, dass sie die lebensgefährliche Erkrankung überstanden hat: „Ich lebe heute bewusster als früher und achte darauf, dass es mir und meinem Körper gut geht.“
- Weitere Informationen zu Meningokokken-Infektionen und wie man sich davor schützen kann unter http://www.wir-teilen-alles.de
Pfizer – Gemeinsam für eine gesündere Welt
Wenn Menschen krank werden, können sich viele Dinge für sie verändern – ein oft schwieriger Weg beginnt. Mehr als 10.000 Forscher und etwa 97.000 Mitarbeiter arbeiten bei Pfizer daran, Menschen auf diesem Weg zu unterstützen. Sie entwickeln, produzieren und vertreiben innovative Medikamente und Impfstoffe sowie einige der weltweit bekanntesten rezeptfreien Produkte.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in New York erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen Gesamtumsatz von 52,8 Milliarden US-Dollar. In Deutschland beschäftigt Pfizer derzeit rund 2.500 Mitarbeiter an drei Standorten: Berlin, Freiburg und Karlsruhe.
Quelle: Pfizer Pharma, 16.04.2018 (tB).