MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

Metafolin® und DHA: Primäre Prävention in der Mutterschaftsvorsorge optimieren

 

  • Natürliche Vitaminform 5‑Methyltetrahydrofolat ist synthetischer Folsäure überlegen
  • Internationaler Konsens empfiehlt 200 mg DHA täglich
  • Femibion®‑Versorgungskonzept

 

Hamburg (18. September 2008) ‑ „Die Gabe von Folat‑haltigen Multivitaminpräparaten ist eine der wenigen und wirksamsten Möglichkeiten einer echten Prävention in der Schwangerschaft", erklärt Professor Wolfgang Holzgreve im Rahmen des 57. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Hamburg. Auf einem von Merck Selbstmedikation unterstützten Workshop stellt der Chefarzt der Baseler Universitätsfrauenklinik heraus, dass das Potential der Folatprophylaxe noch zu selten und vor allem nicht rechtzeitig genug vor der Konzeption wahrgenommen wird. Die hervorragende primäre Prävention von Neuralrohrdefekten, Fehlbildungen des Herzens, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und anderen Anomalien sei sicher bewiesen. Ebenso könne durch die Prophylaxe die Frequenz von Spontanaborten und Frühgeburten vermindert werden. Professor Klaus Pietrzik empfiehlt, in Ergänzung zu Folsäure die körpereigene, natürliche Vitaminform 5‑Methyltetrahydrofolat (5-MTHF) zu supplementieren. Somit könnten auch diejenigen Frauen profitieren, die aufgrund eines Enzympolymorphsimus nicht ausreichend biologisch aktives Folat aus synthetischer Folsäure bilden können. „Immerhin jede zweite Frau ist hiervon betroffen“, so der Folatexperte vom Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaft der Universität Bonn.

 

Ein weiterer für die Kindesentwicklung wichtiger Baustein ist die hochungesättigte Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA). „Frauen sollten während der Schwangerschaft und Stillzeit täglich mindestens 200 mg DHA zu sich nehmen", zitiert Privatdozentin Irene Hösli eine im vergangenen Jahr von internationalen Fachgesellschaften verabschiedete Konsensus­Richtlinie. Die mütterliche Aufnahme sei essentiell für die fetale Hirnentwicklung und beeinflusse günstig die spätere Sehfunktion, aber auch motorische und kognitive Funktionen. „Überdies liegt genügend Evidenz vor, dass Omega-3-Fettsäuren eine wesentliche, positive Rolle in der Schwangerschaft und postpartalen Periode innehaben", so die Gynäkologin der Universitätsfrauenklinik Basel. Um die primäre Prävention in der Mutterschaftsvorsorge zu optimieren, hat Merck Selbstmedikation das Femibion®‑Versorgungs­konzept entwickelt: Femibion® 800 Folsäure Plus Metafolin® für den Zeitraum ab Kinderwunsch bis zum Ende der 12. Schwanger­schaftswoche und Femibion® 400 Folsäure Plus Metafolin® + DHA für Frauen ab der 13. Schwangerschaftswoche bis zum Ende der Stillzeit. Beide Produkte enthalten das patentgeschütze Calcium-L­-Methylfolat (Metafolin®). Hiermit ist es Merck gelungen, die natürliche Wirkform von 5-MTHF, die enzymunabhängig verstoffwechselt wird, erstmals synthetisch herzustellen.

 

5-MTHF ist mit einem Anteil von 98 Prozent die Hauptwirkform der Folatverbindungen im menschlichen Organismus. Das Schlüssel­enzym, das die Überführung von Folsäure in die biologisch aktive Folatverbindung 5-MTHF katalysiert, ist die 5,10­Methylentetrahydrofolatreduktase (MTHFR). Bei der Hälfte der Bevölkerung liegt ein Polymorphismus dieses Enzyms vor: Eine Punktmutation führt zu einer um 30 (Homozygote) beziehungsweise 75 Prozent (Heterozygote) verminderten Enzymaktivität. Dadurch wird synthetische Folsäure nicht vollständig in biologisch aktives Folat umgewandelt. Um eine breitenwirksame Prävention zu erzielen, empfiehlt Pietrzik allen Frauen mit Kinderwunsch sowie während der Schwangerschaft und Stillzeit, neben Folsäure auch Calcium-L-Methylfolat (Metafolin®) zu supplementieren. „Denn in der Regel wissen die Frauen nicht, ob sie von dem Enzympolymorphismus betroffen sind", argumentiert der Experte.

 

Perikonzeptionell höhere Dosierung

„Leider wird die Folatprophylaxe trotz aller Anstrengungen bei der Aufklärung zu selten und vor allem nicht rechtzeitig genug vor der Konzeption und in der Frühschwangerschaft wahrgenommen", stellt Holzgreve fest. Ziel aller Bemühungen müsse sein, Fehlbildungen oder Komplikationen durch eine adäquate Prophylaxe erst gar nicht entstehen zu lassen. Für eine effektive Primärprävention angeborener Fehlbildungen sei entscheidend, dass bereits bei der Organanlage in den ersten Schwangerschaftstagen ausreichend hohe Erythrozytenfolatspiegel (EFS) vorlägen. „Für eine optimale Risikoreduktion von Neuralrohrdefekten ist ein EFS von über 906 nmol/L erforderlich", zeigt Pietrzik anhand entsprechender Untersuchungen auf. Eine Dosierung von 800 mg pro Tag sei anzustreben, um bereits nach vier Wochen im Durchschnitt optimale Werte zu erzielen. Denn bei der bislang offiziell empfohlenen Supplementierung von 400 mg Folsäure pro Tag werde der präventiv wirksame EFS erst nach zwei bis drei Monaten erreicht.

 

Schwangerschaftskomplikationen vorbeugen

„Aber auch nach der sensiblen Embryonalphase ist die Folatversorgung für die Gesundheit von Mutter und Kind wichtig", ergänzt der Bonner Wissenschaftler. Der Folatbedarf Schwangerer steige infolge der Vergrößerung des Uterus, der Zunahme der mütterlichen Erythrozytenzahl sowie des fetalen Wachstums weiter an. Um Schwangerschaftskomplikationen wie Plazentaablösungen, Abort, vermindertes Kindsgewicht oder Frühgeburten zu reduzieren, sollten Frauen auch über das erste Schwangerschaftsdrittel hinaus auf eine ausreichende tägliche Folatzufuhr achten. Die Supplementierung sollte bis zum Ende der Stillzeit fortgeführt werden, um die Folatversorgung der Schwangeren und später des Neugeborenen über die Muttermilch zu decken.

 

Während Schwangerschaft und Stillzeit: 200 mg DHA täglich

„Der Fetus und das Neugeborene sind auf eine hohe maternale Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren via Plazenta oder Muttermilch angewiesen", erklärt Hösli. In einer internationalen Konsensus­empfehlung aus dem Jahr 2007 wird der Bedarf für Schwangere und Stillende mit mindestens 200 mg DHA angegeben. „Studien belegen", so die Baseler Gynäkologin, „dass DHA essentiell für die fetale Hirnentwicklung ist." Eine ausreichende mütterliche Aufnahme wirke sich günstig auf die spätere Sehfunktion, aber auch auf die motorische und kognitive Entwicklung des Kindes aus. Eine adäquate Versorgung mit DHA bietet nach Ansicht Höslis weitere Vorteile: Randomisierte Kontrollstudien bestätigten, dass der Konsum von Fisch, Fischöl oder Omega-3-Fettsäuren bei Frauen mit Risikoschwangerschaften die Rate an Frühgeburten vor der 34. Schwangerschaftswoche um 61 Prozent senke. Ebenso scheine der regelmäßige Konsum von Omega-3-Fettsäuren einen günstigen Einfluss auf postpartale Depressionen zu haben. In Beobachtungsstudien korrellierten niedrige Werte von Omega-3-­Fettsäuren im maternalen Blut mit dem klinischen Schweregrad einer Depression. „Bislang ist jedoch unklar, ob die zusätzliche Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren präventiv oder therapeutisch eingesetzt die Rate an postpartalen Depressionen senken kann", fasst die Gynäkologin die aktuelle wissenschaftliche Diskussion zusammen.

 

Konsequenzen für die Praxis

Die Experten des Workshops sind sich einig, dass eine optimale Versorgung von Schwangeren und Stillenden mit Mikronährstoffen ‑ besonders Folat ‑ eine wesentliche Basis für eine gesunde Entwicklung des Kindes darstellt und Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf vorbeugen kann. Um das Potential für die primäre Prävention in der Mutterschaftsvorsorge zu erhöhen, sei eine wiederholte Beratung zur Mikronährstoffversorgung erforderlich. Idealerweise finde eine entsprechende Erstkonsultation bereits präkonzeptionell statt.

 

 

Informationen zum Femibion®‑Versorgungskonzept

Zur breitenwirksamen Prophylaxe enthalten alle Produkte des Femibion®­Versorgungskonzeptes neben Folsäure Metafolin®, die stabile Calciumverbindung von 5-MTHF. Femibion® 800 Folsäure Plus Metafolin® für den Zeitraum ab Kinderwunsch bis zum Ende der 12. Schwangerschaftswoche liefert 400 mg Folsäure und eine äquimolare Menge an Metafolin®. Für die Zeit ab der 13. Schwanger­schaftswoche bis zum Ende der Stillzeit wird Femibion® 400 Folsäure Plus Metafolin® + DHA empfohlen. Es enthält 200 mg Folsäure und eine entsprechende Menge an Metafolin®. Eine separate Kapsel stellt 200 mg Docosahexaensäure (DHA) bereit. Beide Produkte des Versorgungskonzeptes liefern zusätzlich alle weiteren wichtigen B‑Vitamine, die Vitamine C und E sowie Jod. Informationen über das gesamte Femibion-Versorgungskonzept gibt es unter www.femibion.de. Ärzte, Apotheker, Hebammen und Stillberaterinnen können wissenschaftliche Informationen anfordern bei:

 

Merck Selbstmedikation GmbH
Stichwort „Femibion®-Versorgungskonzept“
Rösslerstraße 96
64293 Darmstadt
Tel.: 0 61 51 / 8 56 ‑ 2260
Fax: 0 61 51 / 8 56 ‑ 2220


eMail:
selbstmedikation@merck.de

 


 

Quelle: Workshop der Firma Merck zum Thema  „Versorgungskonzept für die sichere und gesunde Entwicklung des Kindes“, anlässlich des 57. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) am 18. September 2008 in Hamburg (Dorothea Küsters Life Science Communications).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…