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Metastasiertes Nierenzellkarzinom (mRCC)

Therapiemanagement beim mRCC: Potenziale von Sunitinib und Temsirolimus voll ausschöpfen

 

Hannover (2. Mai 2011) – Auf Basis überzeugender Phase-III-Zulassungsdaten sind die zielgerichteten Medikamente Sunitinib (Sutent®) und Temsirolimus (Torisel®) mittlerweile als Referenzstandards in der Erstlinientherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms (mRCC) etabliert.1,2,3,4 Dabei hat sich im klinischen Alltag gezeigt, dass ein patientenorientiertes Therapiemanagement wichtig ist, um das therapeutische Potenzial der beiden Medikamente voll ausschöpfen zu können. „Denn wenn eine Substanz beim mRCC Wirksamkeit zeigt, ist es therapeutisch angezeigt, die Patienten so lange wie möglich unter dieser Therapie zu halten. Und mit Hilfe eines ganzheitlichen und proaktiven Therapiemanagements kann die Behandlungsdauer unter zielgerichteten Therapien in vielen Fällen entscheidend verlängert werden“, erläuterte Professor Markus Kuczyk (Hannover) auf einem Fachjournalisten-Workshop von Pfizer Oncology. 5 Untermauert wird dieser Zusammenhang zwischen Behandlungsdauer, Therapiemanagement und -erfolg beim mRCC durch eine Reihe von Studien zu Sunitinib. Hier zeigte sich, dass sich eine längere Gabe des Medikaments positiv auf das Ansprechen auswirkte.3,6,7,8,9 Vor diesem Hintergrund lohne es sich, die Therapie sorgfältig zu begleiten, ergänzten Dr. Viktor Grünwald und Privatdozent Dr. Axel Merseburger (beide Hannover). Die drei wesentlichen Säulen eines erfolgreichen Therapiemanagements beim mRCC seien eine möglichst lange Behandlungsdauer, adäquate Dosierung und ein proaktives Nebenwirkungsmanagement.

 

 

Therapiedauer und Dosierung – Schlüsselfaktoren des Therapiemanagements

 

„Studien und praktische Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, Patienten gut durch die Therapie zu führen, um sie möglichst lange unter einer wirksamen mRCC-Therapie halten zu können“, sagte Dr. Grünwald bei der Veranstaltung. Auch wenn bei frühen Erfolgskontrollen zunächst keine Besserung festzustellen sei, biete es sich in vielen Fällen an, die Therapie weiter fortzusetzen. So haben Studien mit Sunitinib gezeigt, dass die Ansprechrate im Verlauf der Therapie mit dem oralen Multi-Kinase-Inhibitor zunahm.3,6,7,8,9 Dr. Grünwald stellte dazu den Fall eines mRCC-Patienten vor, der nach 16 Monaten unter Sunitinib-Therapie das beste Ansprechen in Form einer partiellen Remission erreichte. Dieser Einzelfall illustrierte, wie wichtig die Therapiedauer als Schlüsselfaktor des Therapiemanagements sein kann. Neben der Therapiedauer ist die adäquate Dosierung eine weitere wichtige Säule des Therapiemanagements in der mRCC-Behandlung mit Sunitinib. „Die Dosierung ist essentiell, weil Dosis und Wirksamkeit zusammenhängen.10 Bei Sunitinib 50 mg im 4/2-Schema ist die Wahrscheinlichkeit einer Tumorverkleinerung am höchsten“, wie Dr. Grünwald erklärte. Er veranschaulichte diese Aussage durch das Beispiel einer Patientin, die nach eigenmächtiger Dosisreduktion einen Krankheitsprogress erfuhr, der nach Wiedereinstellung der ursprünglichen Dosis teilweise zurückging. Neben derartigen Einzelfall-Beobachtungen existieren objektive Daten aus pharmakologischen Untersuchungen, nach denen eine höhere Sunitinib-Exposition mit einer längeren Zeit bis zur Progression und einem längeren Gesamtüberleben assoziiert ist.11

 

 

Frühzeitiges und proaktives Nebenwirkungsmanagement

 

Die dritte Säule eines erfolgreichen Therapiemanagements besteht im richtigen Umgang mit Nebenwirkungen. Werden diese vor Therapiebeginn mit dem Patienten besprochen und im Verlauf dann rechtzeitig erkannt und behandelt, kann das dazu beitragen, den Patienten möglichst lange unter Therapie zu halten. „Ein zentrales Ziel in der palliativen Situation beim mRCC besteht darin, eine aktive Therapie mit guter Lebensqualität so lange wie möglich zu geben“, sagte PD Dr. Merseburger. Nach eigenen Erfahrungen und gemäß Phase-III-Studiendaten3 seien schwere Toxizitäten von Grad 3 oder 4 unter Sunitinib vergleichsweise selten. Zudem hat sich gezeigt, dass die Lebensqualität unter Sunitinib mit zunehmender Therapiedauer steigt.11 Bei mRCC-Hochrisikopatienten weist der mTOR-Inhibitor Temsirolimus ein gutes Verträglichkeitsprofil auf.4 Dennoch gelte es beim Einsatz zielgerichteter Therapien prinzipiell, Nebenwirkungen aufmerksam zu beobachten aber auch präventiv zu behandeln, wie der Urologe betonte. Dies sei angezeigt, um das Wirksamkeitspotenzial der Medikamente voll ausschöpfen zu können. Wichtig sei dabei, jeden Patienten individuell zu betreuen und verständlich über die Therapie, deren Ziele und mögliche Nebenwirkungen aufzuklären, ergänzte Dr. Grünwald. Die langjährige Erfahrung mit Sunitinib und Temsirolimus hat im klinischen Alltag zu einem besseren Verständnis der Therapie und der Handhabung von Nebenwirkungen geführt. Darüber hinaus stehen mittlerweile fundierte Publikationen und unterstützende Materialien für ein patientenorientiertes Therapiemanagement zur Verfügung, in denen auch der adäquate Umgang mit Nebenwirkungen umfassend dargestellt ist.12

 

 

mRCC-Therapie: Viel erreicht – noch viel zu tun

 

„Zielgerichtete Medikamente wie Sunitinib und Temsirolimus haben in den letzten Jahren zu deutlichen Fortschritten in der Therapie des mRCC geführt“, sagte Dr. Kalanovic, Medical Director Oncology bei Pfizer Deutschland. Dennoch sei das mRCC eine Tumorentität, bei der nach wie vor ein enormer medizinischer Bedarf bestehe. „Pfizer arbeitet deshalb eng mit Ärzten, Wissenschaftlern und Patienten zusammen, um die Therapiesituation von mRCCPatienten weiter zu verbessern. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung neuer Substanzen, die Weiterentwicklung des Therapiemanagements und die Identifizierung therapierelevanter Biomarker“, wie Dr. Kalanovic berichtete.

 

 

Anwendungsgebiete von Sunitinib

 

Sunitinib ist für die Erst- und Zweitlinien-Therapie von fortgeschrittenem und/oder metastasiertem Nierenzellkarzinom (mRCC) bei Erwachsenen indiziert. Außerdem ist das Medikament für die Behandlung von nicht resezierbarem und/oder metastasiertem malignen gastrointestinalen Stromatumor (GIST) beim Erwachsenen zugelassen, wenn eine Behandlung mit Imatinib fehlgeschlagen ist oder nicht vertragen wurde. In Europa ist Sunitinib seit dem 29. November 2010 zudem zur Therapie von nicht resezierbaren oder metastasierten, gut differenzierten pankreatischen neuroendokrinen Tumoren mit Krankheitsprogression bei Erwachsenen indiziert. Die Erfahrung mit Sunitinib in der Erstlinien-Therapie dieser Indikation ist begrenzt. Insgesamt wurde Sunitinib in der klinischen Praxis und in Studienprogrammen mittlerweile bei über 130.000 Patienten eingesetzt.13

 

 

Anwendungsgebiete von Temsirolimus

 

Temsirolimus ist angezeigt und zugelassen zur Erstlinien-Therapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms bei Patienten, die mindestens drei von sechs prognostischen Risikofaktoren aufweisen. Außerdem ist der Wirkstoff für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidivierendem und/oder refraktärem Mantelzell-Lymphom.

 

 

Pfizer – Gemeinsam für eine gesündere Welt

 

Pfizer erforscht und entwickelt mit weltweit über 100.000 Mitarbeitern moderne Arzneimittel für alle Lebensphasen von Mensch und Tier. Mit einem der höchsten Forschungsetats der Branche setzt der Weltmarktführer mit Hauptsitz in New York neue Standards in Therapiegebieten wie Krebs, Entzündungskrankheiten, Schmerz oder bei Impfstoffen. Pfizer erzielte im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 67,8 Milliarden US-Dollar.

In Deutschland beschäftigt Pfizer derzeit rund 4.000 Mitarbeiter an fünf Standorten: Berlin, Düsseldorf, Freiburg, lllertissen und Karlsruhe. Pfizer hat in Deutschland 2009 einen Umsatz von zwei Milliarden Euro erwirtschaftet.

 

 

Referenzen 

  1. Ljungberg B et al. Guidelines on renal cell carcinoma. Update 2010.
    www.uroweb.org/professional-resources/guidelines/online
  2. National Comprehensive Cancer Network Practice Guidelines in Oncology: Kidney Cancer v2.2011
  3. Motzer RJ et al. Overall survival and updated results for sunitinib compared with interferon alfa in patients with metastatic renal cell carcinoma. J Clin Oncol 2009; 27:3584-3590
  4. Hudes G et al. Temsirolimus, interferon alfa, or both for advanced renal-cell carcinoma. N Engl J Med 2007;356:2271-2281
  5. „Potenziale von Sunitinib und Temsirolimus voll ausschöpfen: Therapiemanagement beim metastasierten Nierenzellkarzinom (mRCC)“. Fachjournalisten-Workshop von Pfizer Oncology am 2.5.2011 in Hannover
  6. Albiges L et al. Complete remission with TKI in renal cell carcinomas: Experience in 65 patients of the French Kidney Cancer Group. J Clin Oncol 2010; 28:7s, abstr. 4600
  7. Motzer RJ et al. Sunitinib versus interferon-alfa (IFN-α) as first-line-treatment of metastatic renal cell carcinoma (mRCC): Updated results and analysis of prognostic factors. J Clin Oncol 2007; 15:241s, abstr. 5024
  8. Figlin RA et al. Overall survival with sunitinib versus interferon (IFN)-alfa as first-line treatment of metastatic renal cell carcinoma (mRCC) J Clin Oncol 2008; 26:256s, abstr. 5024
  9. Motzer RJ et al. Phase III randomized trial of sunitinib malate (SU11248) versus interferon-alfa (IFN) as first-line systemic therapy for patients with metastatic renal cell carcinoma (mRCC). J Clin Oncol 2006; 24:930s, abstr. LBA3
  10. Houk BE et al. A population pharmacokinetic/pharmacodynamic (PK/PD) analysis of exposureresponse for sunitinib in metastatic renal cell carcinoma (mRCC).Eur J Canc Suppl 2007; 5:4 abstr. 4505
  11. Cella D et al. Quality of life in patients with metastatic renal cell carcinoma treated with sunitinib or interferon alfa: results from a phase III randomized trial. J Clin Oncol 2008; 26:3763-3769
  12. Grünwald V et al. Management of sunitinib-related adverse events: an evidence- and expert-based consensus approach. World J Urol 2010; 28:343-351
  13. Pfizer, data on file

 


 

Quelle: Pressegespräch der Firma Pfizer Oncology zum Thema „Potenziale von Sunitinib und Temsirolimus voll ausschöpfen: Therapiemanagement beim metastasierten Nierenzellkarzinom (mRCC)“ am 2.5.2011 in Hannover (v3-Agentur) (tB).

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