Mit AVONEX®: Das Leben im Mittelpunkt. Nicht die MS

 

Berlin (10. Februar 2011) – Der Krankheitsverlauf der Multiplen Sklerose (MS) erfordert stets eine individuelle und auf die Patientenbedürfnisse abgestimmte Therapie. Für Menschen, die weder Einschränkungen im Alltag hinnehmen noch auf ein unabhängiges, aktives Leben verzichten möchten, ist die 1x wöchentliche Therapie mit Interferon beta-1a i.m. (AVONEX®) eine gut wirksame und sichere Option. Betroffene erhalten durch die Therapie mit AVONEX® die Möglichkeit, sich trotz MS auf ihr Leben und den Beruf zu konzentrieren, betonte Professor Dr. med. Volker Limmroth, Direktor der Klinik für Neurologie und Palliativmedizin am Klinikum Köln-Merheim, anlässlich des Presse-Roundtables „Mit AVONEX®: Das Leben im Mittelpunkt. Nicht die MS“, der am 10. Februar 2011 in Berlin stattfand. Sowohl der geringe Zeitaufwand als auch die sehr gute Hautverträglichkeit bei AVONEX® ermöglichen MS-Patienten positiv in die Zukunft zu blicken. Dies wird auch durch die 17 Jahre Erfahrung mit der AVONEX®-Therapie und die guten Wirksamkeitsdaten zur Reduktion der langfristigen Krankheitsprogression bestätigt [1]. Daneben kann die Familienplanung für viele junge Paare zum zentralen Thema werden. Ergebnisse einer Studie belegen die Therapiesicherheit von AVONEX® für Schwangerschaften [2], sodass die MS in den Hintergrund rücken kann. Die Vorzüge der Therapie mit dem Interferon beta-1a i.m. münden nicht zuletzt in einer hohen Patientenzufriedenheit und gesteigerten Adhärenz [3, 4]. Eine deutlich verbesserte Behandlungsprognose sowie die Erhaltung der Lebensqualität [1] sind die Folge, so das Fazit der Veranstaltung.

 

 

Niedrige Applikationsfrequenz von AVONEX® erhöht Therapietreue

 

AVONEX® verfügt über die niedrigste Applikationsfrequenz unter den Basistherapeutika, d. h. es wird nur 1x wöchentlich angewandt, was der Haut längere Regenerationsphasen ermöglicht und für den Patienten weniger Zeitaufwand bedeutet. Zusätzlich unterscheidet es sich in der Applikationsform: Die meisten MS-Basistherapien werden subkutan injiziert. Häufig reagiert die Haut hierauf mit Juckreiz und Schwellungen bis hin zu Verhärtungen oder sogar Lipoathropien, die irreversibel sind. Diese unerwünschten Nebenwirkungen können nachgewiesener­maßen einen erheblichen Einfluss auf die Psyche, das Sozialleben und die Lebensenergie der Betroffenen haben. Mögliche Folgen: Auslassen von Injektionen oder sogar Therapieabbruch, was zu erneuter Krankheitsprogression führen kann, folgerte Limmroth. Bisherige Daten zeigen, dass eine intramuskuläre Applikation von AVONEX® deutlich besser verträglich ist als subkutan zu verabreichende Therapien. Im subkutanen Fettgewebe befinden sich zahlreiche Immunzellen, sodass ein injiziertes Protein Entzündungsreaktionen hervorrufen kann. Bei einer Behandlung mit Interferon beta-1a i.m. geben daher lediglich 6,5 % der Patienten an, unter Hautreaktionen an der Injektionsstelle zu leiden, wohingegen etwa jeder dritte Patient mit subkutaner Injektion hiervon betroffen ist [5]. Lokale Hautreaktionen korrelieren dabei mit der langfristigen Therapietreue: Nach fünf Jahren liegt der Anteil der adhärenten Patienten unter Interferon beta-1a i.m. bei 73 %(1) und ist damit signifikant höher als bei Patienten, die eine subkutan injizierte Therapie erhalten (s.c. Interferone: 58 %; GA: 23 %) [4]. Die Applikationsshilfe AVOJECT IM®, die von einem AVONEX®-Patienten entwickelt wurde, erleichtert mit seiner unkomplizierten und sicheren Handhabung darüber hinaus die Selbstinjektion. Eine leichte Druckausübung ermöglicht eine Einsparung der Kanülenlänge: Physische Unannehmlichkeiten und Nebenwirkungen werden reduziert, sodass die Injektion kaum spürbar ist. Limmroth fasste zusammen, dass die 1x wöchentliche sowie einfache Anwendung, kombiniert mit einer guten Hautverträglichkeit, wesentliche Parameter einer hohen Adhärenz und Lebensqualität sind. Das Interferon beta-1a i.m. ist somit für eine Patientengruppe geeignet, die sich eine unkomplizierte Therapie für ein aktives und selbstbestimmtes Leben wünscht. Zukünftig könnte das, sich noch in Studien befindliche, PEGylierte Interferon beta-1a die Injektionsfrequenz zudem auf einen monatlichen Rhythmus reduzieren, so Limmroth weiter. Für diese Substanz, die direkt von der Phase I-Studie in die Phase III-Studie gelangte, wird eine mit anderen krankheitsmodifizierenden Therapien vergleichbare Wirksamkeit sowie ein günstiges Sicherheitsprofil erwartet.

 

 

AVONEX®: 1,3 Millionen Patientenjahren belegen Langzeitwirksamkeit

 

Eine dauerhaft effektive sowie gut verträgliche Therapie ist bei der chronischen Krankheit MS unumgänglich. Ein wichtiges Kriterium für eine erfolgreiche Langzeittherapie ist die Adhärenz. So konnte eine Studie zeigen, dass Patienten unter AVONEX® eine signifikant höhere Adhärenz aufweisen als Patienten unter anderen Basistherapeutika [6]. Daten aus über 1,3 Millionen Patientenjahren belegen zudem die Wirksamkeit unterschiedlicher Parameter der Krankheitsprogression [7]. Für 79% der AVONEX®-Patienten in der Frühtherapie konnten nach zehn Jahren keine gravierenden körperlichen Einschränkungen festgestellt werden: Sie wiesen alle einen EDSS-Wert (Expanded Disability Status Scale) ≤ 2,5 auf [8]. Die Langzeitbeobachtung ASSURANCE im schubförmigen Bereich bekräftigt diese Daten [1]. Diese und weitere Untersuchungen geben auch Aufschluss über die subjektiv empfundene Lebensqualität von MS-Betroffenen. Viele Patienten gaben an unabhängiger zu sein und schätzten ihren allgemeinen physischen Zustand besser ein als Patienten, die aktuell kein Interferon beta-1a i.m. erhielten [1]. Die über Jahre anhaltende Wirksamkeit von AVONEX® steht dabei in direktem Zusammenhang mit der subjektiven Verbesserung der Lebenssituation.

 

 

Schwangerschaft und Basistherapie schließen sich nicht aus

 

Mehrheitlich von MS betroffen sind Frauen und dies typischerweise im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. In dieser Zeit planen viele Frauen ihre familiäre Zukunft. Die MS und ihre Therapie sind während der Familienplanung oder in den ersten Wochen der Schwangerschaft große Unsicherheitsfaktoren – nicht jedoch unter AVONEX®. Die laufende Beobachtungsstudie AVONEX® Pregnancy Exposure Registry untersucht Frauen mit MS, die Interferon beta-1a i.m. kurz vor der Konzeption oder während des ersten Schwangerschaftstrimesters erhielten. Im Vorfeld der Untersuchung wurden mögliche Faktoren wie z. B. die Einnahme von Medikamenten, die medizinische Vorgeschichte oder das Rauchverhalten dokumentiert, die sich negativ auf eine Schwangerschaft auswirken könnten. Der Beobachtungszeitraum umfasst vier bis fünf Monate während der Schwangerschaft sowie die ersten acht bis zwölf Wochen nach der Geburt. Bisher liegen Daten von 262 Patientinnen mit einem Durchschnittsalter von 32,4 Jahren vor, von denen 28 Frauen (12,4%) eine Fehlgeburt hatten [2]. Dieser Wert liegt unter dem erwarteten Durchschnittswert von 15% für Fehlgeburten der Allgemeinbevölkerung [2]. Bei 15 Kindern traten Geburtsfehler auf, diese werden definiert als Fälle mit mindestens einem schweren Defekt, beispielsweise dem Down-Syndrom, oder zwei leichteren Defekten [2]. Die vorläufigen Daten des Registers liefern keinerlei Hinweise auf einen möglichen negativen Einfluss der AVONEX®-Behandlung auf eine Schwangerschaft. Darüber hinaus ist die Abortrate gegenüber der der Allgemeinbevölkerung nicht erhöht. Hinsichtlich des Verlaufs der Schwangerschaft sowie der Entwicklung der Föten zeigen die vorläufigen Daten keine Unterschiede zur Vergleichsgruppe gesunder Frauen [2]. Gerade im Hinblick auf neue Therapieoptionen ist ein gut belegtes Sicherheitsprofil wie bei AVONEX® unerlässlich, damit junge Paare bedenkenlos den Schritt zur Familie wagen können. Limmroth betonte jedoch auch, dass die Langzeiteffekte einer Therapie mit Interferon beta-1a i.m. auf eine Schwangerschaft aktuell fortlaufend intensiv untersucht werden, um Patientinnen weiterhin die bestmögliche Behandlung zu bieten.

 

 

Abbildung

 

Therapietreue. Graphik: Biogen Idec

 

 

Anmerkung

 

  • (1)     Mind. 90% der monatlichen Injektionen vorschriftsmäßig verabreicht.

 

 

Quellen

 

[1]: Bermel RA et al. Mult Scler. 2010;16:588-96

[2]: Foulds, P et al. AAN 2010, Poster P04.186

[3]: MS-Zufriedenheitsumfrage, Biogen Idec, Data on file, 2010

[4]: Caon C. et al. AAN 2009, Poster P02.141

[5]: Tackeberg B. et al. DGN 2010, Poster P640

[6] Agarwal S et al. ECTRIMS 2010, Poster P499

[7]: Foulds, P et al. ECTRIMS 2010, Poster P482

[8]: Kinkel RP et al. AAN 2009, Poster P06.137

 

 


Quelle: Pressekonferenz der Firma Biogen Idec zum Thema „Mit AVONEX®: Das Leben im Mittelpunkt. Nicht die MS“ am 10.02.2011 in Berlin (Ogilvy Healthworld) (tB).

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