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Mitarbeiterwissen wird oft zu wenig genutzt
Befragungen können helfen, verborgene Potenziale zu entdecken und Arbeitsbedingungen zu verbessern
Hamburg (5. Juli 2011) – In Mitarbeitern von Unternehmen schlummert ein Wissens- und Erfahrungsschatz, den Betriebe oft kaum nutzen. Sie vergeben damit große Chancen, die Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit ihrer Beschäftigten zu stärken und so ihren Unternehmenserfolg zu fördern. Durch systematische Mitarbeiterbefragungen lassen sich wichtige Informationen gewinnen, um die Arbeitsbedingungen und -abläufe zu optimieren, rät die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).
In einer Altenpflegeeinrichtung kommt es immer wieder zu unerwartetem Personalausfall. Der Krankenstand ist hoch, die angespannte Situation führt zu Missstimmung und einem gereizten Umgangston. Darüber beschweren sich Angehörige der Bewohner; der Ruf des Heims leidet. Kurzum: Die ganze Situation ist unbefriedigend. Nur – wo ansetzen, was sind die Ursachen für die latente Dauerkrise?
In der Regel bringt es wenig, punktuell im Nebel zu stochern und aufs Geratewohl das eine oder andere zu ändern. Vielmehr sollte systematisch das gesamte Unternehmen einbezogen werden. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Experten in eigener Sache, viele Betriebe nutzen das zu wenig“, berichtet Lars Welk von der BGW. „Neben ihrem fachlichen Wissen haben die Beschäftigten meist eine gute Kenntnis der Arbeitsbedingungen, der Belastungen und Gefährdungen, aber auch der versteckten Potenziale im Betrieb.“ Diesen Schatz gelte es systematisch zu bergen und zu nutzen. „Häufig ergeben sich daraus wertvolle Hinweise, wo Dinge im Argen liegen – aber auch darauf, was von den Mitarbeitern besonders positiv gesehen und geschätzt wird, was es also zu fördern und auszubauen gilt“, erläutert Welk.
So könnte eine Mitarbeiterbefragung in der Altenpflegeeinrichtung zum Beispiel aufzeigen, dass zu bestimmten Tageszeiten die Stressbelastung als besonders hoch empfunden wird und dass viele Beschäftigte unter Rückenschmerzen leiden. „Daran kann man ansetzen“, so der BGW-Experte, „zum Beispiel die Dienstpläne und Arbeitsabläufe optimieren und ein gezieltes Projekt zur Prävention von Rückenbeschwerden starten.“
Erfahrungen der BGW zeigen, dass sich durch Mitarbeiterbefragungen die Motivation und Gesundheit der Beschäftigten oft beträchtlich steigern lassen. Sie fühlen sich einbezogen und merken, dass ihre Beteiligung und ihr Wissen positive Veränderungen bewirken. Die Arbeitszufriedenheit, Motivation und Identifikation mit dem Betrieb steigen. Das kann sich auch in der Qualität der geleisteten Arbeit widerspiegeln, die Kundenzufriedenheit erhöhen und somit zu einem Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen werden.
Die BGW bietet ihren Mitgliedsbetrieben im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich verschiedene Instrumente für Mitarbeiterbefragungen an – unter anderem eine themenübergreifende Befragung per Fragebogen (BGW betriebsbarometer) für Unternehmen ab 50 Beschäftigten und eine Arbeitssituationsanalyse in Form von moderierten Gruppendiskussionen (BGW asita). Weitere Informationen unter www.bgw-online.de; Suchstichwort: Mitarbeiterbefragung.
BGW
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege. Sie ist für rund sieben Millionen Versicherte in fast 630.000 Unternehmen zuständig und damit Deutschlands zweitgrößte Berufsgenossenschaft.
Quelle: BGW – Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, 05.07.2011 (tB).