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Molekularbiologie eröffnet neue Chancen für die Therapie von Lungentumoren
Dresden (5. Oktober 2008) – Der erste internationale Thorax-Onkologische Kongress in Dresden war ein großer Erfolg. „Renommierte Wissenschaftler aus der ganzen Welt haben mit ihren Beiträgen neue Aspekte der Therapie des Lungenkarzinoms beleuchtet und fruchtbare Diskussionen angeregt. Auch wenn Lungentumoren immer noch eine ungünstige Prognose haben, gibt es inzwischen insbesondere durch die molekularbiologische Forschung hoffnungsvolle neue Ansätze.“ Dieses Fazit zog Prof. Christian Manegold vom Organisationskomitee.
Mit mehr als 60 Vorträgen bot die Fachkonferenz unter dem Titel „Advances through Molecular Biology in Thoracic Cancer“ den Teilnehmern ein breites Diskussionsforum. Im Mittelpunkt standen „Targeted Therapies“ – neue Medikamente, die durch ihre hochspezifische Bindung an bestimmte Rezeptoren der Tumorzelle in den letzten Jahren ein neues Behandlungsfenster eröffnet haben.
Dieser Therapiefortschritt wird im Wesentlichen durch zwei Substanzgruppen repräsentiert: Monoklonale Antikörper, wie Bevacizumab oder Cetuximab binden gezielt an extrazelluläre Komponenten des Tumors und blockieren damit die für das Tumorwachstum wichtige Signalweiterleitung. Tyrosinkinase-Inhibitoren wie Erlotinib oder Gefitinib entfalten ihre Aktivität als „small molecule“ im Inneren der Zelle. Sie blockieren das Enzym Tyrosinkinase, welches ebenfalls eine Schlüsselrolle für das unkontrollierte Zellwachstum spielt. Beide Ansätze kommen beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) zur Anwendung.
Die Entwicklung dieser effektiven und gut verträglichen Substanzen beruht auf Erkenntnissen aus der molekularbiologischen Forschung. Darüber hinaus ermöglicht die Diagnostik auf genetischer Ebene zunehmend auch prognostische Aussagen über den Krankheitsverlauf und über den Erfolg einer Therapie. „Die Molekularbiologie wird damit zur Basis für individualisierte, ’maßgeschneiderte’ Therapiestrategien“, erläuterte Prof. Manegold.
Um diesen Prozess erfolgreich fortzusetzen, müssen wissenschaftliche Kompetenzen und finanzielle Ressourcen in gut funktionierenden Netzwerken gebündelt werden. Der Erfahrungsaustausch unter Berücksichtung unterschiedlicher Interessen über nationale und fachspezifische Grenzen hinweg war daher ein weiteres Anliegen der Tagung. Denn die abgestimmte interdisziplinäre Vernetzung der klinischen und pharmazeutischen Forschung ist wichtiger Bestandteil einer „notwendigen, sicherlich nicht spannungsfreien Zusammenarbeit“, hob Manegold hervor.
Hintergrund: Lungenkrebs
Lungenkrebs gehört in Deutschland zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Im Jahr 2004 erkrankten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts 32.850 Männer und 13.190 Frauen an diesem Tumor. Mit einem Anteil von 80 % tritt Lungenkrebs vom nicht-kleinzelligen Typ besonders häufig auf. Sowohl unter Männern als auch unter Frauen ist Lungenkrebs der dritthäufigste bösartige Tumor. Da das Bronchialkarzinom in der Regel erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird, ist eine Heilung meist nicht mehr möglich. Insbesondere für diese palliativ behandelten Patienten hat die Einführung zielgerichteter Substanzen wichtige Fortschritte gebracht, denn sie ermöglichen ein verlängertes Überleben bei optimal erhaltener Lebensqualität.
Quelle: Pressekonferenz anlässlich des International Thoracic Oncology Congress Dresden (ITOCD) am 5. Oktober 2008 in Dresden (V3-publicrelations).