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Monatszyklus ohne Beschwerden
Startschuss für die Aufklärungskampagne „Ganz normale Tage“
- Prominente Botschafterin: TV-Star Janine Kunze
Berlin (17. März 2016) – Bis zu 30 Prozent aller Frauen im reproduktiven Alter leiden unter zu starken oder lang anhaltenden Monatsblutungen (Hypermenorrhoe bzw. Menorrhagie).1,2,3 Oft sind diese Menstruationsstörungen mit Schamgefühlen und Schmerzen verbunden, aufgrund derer die Betroffenen im Alltag stark eingeschränkt sind. Trotz des Leidensdrucks finden sich viele Frauen jedoch mit den Symptomen ab, ohne mit ihrem Arzt darüber zu sprechen.
Die Aufklärungskampagne „Ganz normale Tage“ soll Frauen darüber informieren, was sie gegen die Beschwerden und deren Ursache wie zum Beispiel Myome tun können. Ziel ist außerdem, ein öffentliches Bewusstsein für die Problematik zu schaffen.
Initiator der Aktion ist das Healthcare-Unternehmen Gedeon Richter, das mit der Schauspielerin Janine Kunze eine prominente Botschafterin gewinnen konnte. Die 41-Jährige ist gelernte Krankenschwester und bekannt aus der ZDF-Krimiserie „Heldt“. „Ich möchte Frauen dazu ermutigen, über ihre Menstruationsbeschwerden zu sprechen“, sagt Janine Kunze, „denn wer 50 Tampons im Monat benutzen muss, kann fast kein normales Leben mehr führen.“
Starke Regelblutungen sind vielen Frauen peinlich. Sie passen ihre Kleidung den Beschwerden an, verzichten auf lange Reisen und können oft keinen Sport mehr treiben. Starke Schmerzen beeinträchtigen oft für mehrere Tage im Monat das Alltags- und Berufsleben. Betroffene klagen über Fehlzeiten am Arbeitsplatz, eine verminderte Leistungsfähigkeit und ein eingeschränktes Liebesleben. Die Ursachen sind vielfältig: „Hormonelle Störungen, Blutgerinnungsstörungen sowie gut- und bösartige Veränderungen der Gebärmutter können die Blutungsstörungen hervorrufen“, so der Gynäkologe Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk, Fürth. In vielen Fällen sind Myome der Grund für die Symptome. Rund 40 Prozent der deutschen Frauen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren sind von den gutartigen Wucherungen in der Gebärmutter betroffen.4 Etwa 30 – 50 Prozent dieser Frauen haben deutliche Beschwerden5, die auch mit einer eingeschränkten Fruchtbarkeit verbunden sein können.
Dr. med. Andreas Umlandt, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, weist darauf hin, dass „die Mehrheit der Patientinnen ein Myom hat. Die Anzahl und Größe der Myome steigt jedoch mit zunehmendem Alter bis zu den Wechseljahren statistisch gesehen weiter an.“
„Oft geben wir Frauen für Familie und Beruf alles, doch die Signale des eigenen Körpers erkennen wir nicht immer so, dass es uns persönlich gut tut“, berichtet Janine Kunze. Der TV-Star macht sich dafür stark, gerade die typisch weiblichen Beschwerden wahrzunehmen, die „viele sogar jahrelang mit sich herumschleppen, ohne mit ihrem Arzt darüber zu sprechen“.
Erst wenn die Schmerzen zu stark werden, um sie zu ignorieren, suchen Betroffene ärztlichen Rat. Viele von ihnen warten jahrelang, einige sogar bis zu 5 Jahre, bevor sie zum Arzt gehen.
Welche Beschwerden sind normal, welche nicht? Wann empfiehlt sich ein Besuch beim Gynäkologen? Antworten auf diese Fragen zu geben – das ist vorrangiges Ziel der Kampagne. Wichtige Säulen der Aktion sind beispielsweise ein Aufklärungsvideo, das in den sozialen Netzwerken geschaltet wird, sowie die neue Webseite www.ganz-normale-tage.de mit den wichtigsten Fakten zu Myomen und der Möglichkeit, sich eine App zum Dokumentieren der Beschwerden herunterzuladen. Mit der App „Meine Tage“ lassen sich individuelle Menstruationszyklusmuster aufzeichnen, die relevant für den nächsten Checkup beim Arzt sind. Etwaige Beschwerden können gleich per Tagebuchfunktion auf dem Handy notiert werden, um mit dem Arzt darüber zu sprechen.
Als Diskussionsforum für Interessierte dient der facebook-Auftritt von „Ganz normale Tage“, auf dem auch persönliche Erfahrungen und Meinungen von Betroffenen ausgetauscht werden.
Quellen
- Stute P. Abnorme uterine Blutung. Gynäkologische Endokrinol. 10, 197-209 (2012).
- Whitaker, L. & Critchley, H. O. D. Abnormal uterine bleeding. Best Pract. Res. Clin. Obstet. Gynaecol. (2015). doi:10.1016/j.bpobgyn.2015.11.012
- Römer, T. Diagnostik und Therapie der Hypermenorrhoe. ÄP Gynäkologie 20-26 (2013). doi:10.1007/s00053-005-5183-7
- Ahrendt, H. J. et al. Prevalence of uterine myomas in women in Germany: data of an epidemiological study. Arch. Gynecol. Obstet. (2015). doi:10.1007/s00404-015-3930-8
- Gupta, S., Jose, J. & Manyonda, I. Clinical presentation of fibroids. Best Pract. Res. Clin. Obstet. Gynaecol. 22, 615 -626 (2008).
Quelle: Gedeon Richter, 17.03.2016 (tB).