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MS-Barometer belegt eklatante Behandlungsunterschiede für MS-Erkrankte in Europa
Berlin (28. Mai 2010) – Die enormen Unterschiede hinsichtlich der Behandlung und Unterstützung für Menschen mit Multipler Sklerose in Europa werden durch die jüngste Auswertung des Europäischen MS-Barometers belegt. Die Ergebnisse sind im Rahmen der Jahrestagung der Europäischen Multiple Sclerosis Platform (EMSP) in Stuttgart vorgestellt worden.
Das "MS-Barometer", 2008 im Zuge der Implementierung des von der EU finanzierten Multiple Sclerosis Information Dividend (MS-ID)-Projektes der EMSP, entwickelt, ist eines der Instrumente zur Umsetzung des "Code of good Practice". Es beleuchtet die Versorgungssituation MS-Erkrankter in den verschiedenen europäischen Staaten und bildet die Ungleichbehandlung MS-Erkrankter in Europa ab. 29 nationale MS-Gesellschaften, die der EMSP angehören, erheben und liefern Daten für das MS-Barometer.
Das als Benchmark-Studie jährlich erstellte Barometer basiert auf einer Punktebewertung zu sieben Schlüsselbereichen, darunter Zugang zu Behandlung und Therapien, Forschung sowie Zulassung von Medikamenten. Insgesamt ist eine maximale Punktzahl von 225 zu erreichen. Mit 201 Punkten liegt Deutschland an der Spitze, gefolgt von Österreich mit 189 Punkten sowie Irland, Norwegen und Schweden mit jeweils 183 Punkten. Spanien mit 82 Punkten, Malta und Polen mit 79 Punkten und Bosnien-Herzegowina mit 68 Punkten bilden die Schlusslichter mit einem hohen Änderungsbedarf.
Unter anderem belegen die Daten, dass in weniger als 10 Ländern mehr als 50 Prozent der MS-Erkrankten krankheitsmodifizierende Medikamente erhalten. Während in Deutschland 70 Prozent der Erkrankten Zugang zu entsprechenden Therapien haben, sind es in Polen lediglich 4 Prozent. Die Anzahl praktizierender Neurologen variiert in den verschiedenen Ländern ebenfalls sehr stark. In der Schweiz und in Frankreich kommen auf einen Neurologen etwa 100 MS-Erkrankte, in Polen und Irland dagegen sind es mehr als 500. In Bosnien-Herzegowina und in Litauen begrenzen beispielsweise langwierige Zulassungsprozesse den Zugang zu neuen Medikamenten. Insbesondere in vielen osteuropäischen Ländern herrscht ein Mangel an MS-Forschungsprojekten, diesem könnte durch eine enge Kooperation zwischen benachbarten Ländern abgeholfen werden.
"Die Ergebnisse des MS-Barometers sind ein wichtiger Schritt, um nationale Regierungen davon zu überzeugen, dass sie ihre Politik ändern müssen. Zu vielen an MS erkrankten Menschen in Europa wird noch immer die notwendige Behandlung und Unterstützung verweigert", so EMSP-Präsidentin Dorothea Pitschnau-Michel.
In dieser Grafik finden Sie die Ergebnisse:
Quelle: Europäischen Multiple Sclerosis Platform, 28. Mai 2010 (tB).