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Multizentrische Studie zur Behandlung von lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren
München (29. Januar 2009) – Die Klinik für Strahlentherapie am Klinikum rechts der Isar (Prof. Dr. Michael Molls) ist Initiator und Koordinator einer Studie zur Strahlentherapie von Kopf-Hals-Tumoren, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert wird. Die multizentrische Studie (17 deutsche und eine schweizerische Universitätsklinik) soll die Effektivität der intensitätsmodulierten Strahlentherapie in Kombination mit Chemotherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren, die nicht operabel sind, überprüfen.
Die Studie wird untersuchen, ob eine lokale Erhöhung der Strahlendosis auf zentrale Tumoranteile mittels intensitätsmodulierter Strahlentherapie in Kombination mit Chemotherapie eine verbesserte lokale Tumorkontrolle nach zwei Jahren ermöglicht.
Die verantwortliche Oberärztin Dr. Steffi Pigorsch erläutert: "Wir werden unter anderem die Zusammenhänge zwischen der Sauerstoffversorgung und dem lokalen Ansprechen des Tumors auf die Therapie detaillierter untersuchen. Dazu werden wir vor Beginn der Strahlentherapie Positronenemissionstomographie-Untersuchungen zur Sauerstoffversorgung der Tumoren durchführen."
Für 80 Prozent der Kopf-Hals-Tumoren und deren lokoregionären Lymphknotenmetastasen ist bekannt, dass diese mit Sauerstoff unterversorgt, also hypoxisch, sind. Mit Sauerstoff unterversorgte Tumorzellen sprechen schlecht auf eine Behandlung mit ionisierenden Strahlen an. Die hypoxischen Tumorzellen befinden sich im Allgemeinen im Inneren der Tumorareale, da in den Randbereichen die Sauerstoffversorgung durch Perfusion oder Diffusion von "außen" sichergestellt wird. Daher erscheint es sinnvoll, die inneren Tumorgebiete mit einer höheren Strahlendosis zu belasten, um resistente Tumorzellen abzutöten. Um eine derartige Strahlendosisverteilung zu erreichen, wird eine neue Technologie, die intensitätsmodulierte Strahlentherapie, eingesetzt. Damit können im Bestrahlungszielgebiet in derselben Bestrahlungssitzung unterschiedliche Bestrahlungsdosen, bei gleichzeitiger Schonung von gesunden umliegenden Normalgeweben appliziert werden.
Kopf-Hals-Karzinome gelten als Paradebeispiel für hypoxische Tumoren. Gelingt es hier mit einer Dosiseskalation im Tumor eine verbesserte lokale Tumorkontrolle durch den Einsatz einer modernen Strahlentherapie-Technologie zu erzielen, so könnten die Erkenntnisse auf weitere Krebserkrankungen und deren radioonkologische Behandlung transferiert werden.
Quelle: Pressemitteilung des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München vom 29.01.2009.